Tech Check : Fokus Neuer Markt

Beitrag: 1
Zugriffe: 250 / Heute: 1
Arbeiter:

Tech Check : Fokus Neuer Markt

 
07.11.01 07:13
Tech Check:
Fokus Neuer Markt

von Hinrich von Haaren  

Unter den gegenwärtigen Marktbedingungen sieht Dresdner Kleinwort Wasserstein keine Anzeichen für eine anhaltende Erholung im IT-Sektor. Unternehmen müssten bessere Ergebnisse vorlegen, wenn das Vertrauen der Anleger in den Neuen Markt wiederhergestellt werden solle, hieß es. Mittelfristig erwarten die Analysten eine Seitwärtsbewegung um die +/- 20%.

Den Bereich IT-Services gewichtet Dresdner unter. Erhöhter Margendruck und die Auswirkungen des 11. September machen der Branche schwer zu schaffen. Allerdings könnte Sicherheitssoftware den Nachfragerückgang etwas ausgleichen. Auch besteht die Möglichkeit, dass zum Jahresende, wenn Unternehmen ihren Überschuss errechnet haben, neue Aufträge eingehen. Dennoch sei die Lage traurig und wenn Unternehmen ihre Ertragskraft nicht erhöhen können, rechnen die Analysten bei vielen Anbietern mit Zahlungsunfähigkeit.



Managt IDS Scheer sein eigenes Geschäft?


IDS Scheer hat im Bereich Business Process Management eine solide Position. Obwohl das Unternehmen dem konjunkturellen Rückgang zunächst trotzen konnte, wird es jetzt zunehmend in Mitleidenschaft gezogen und ist mehr nicht in der Lage, Prognosen für das vierte Quartal 2001 abzugeben. Da werden die Analysten hellhörig. Nur aufgrund seiner guten Positionierung lauten die Empfehlungen von der Schweizer Privatbank Vontobel und von Morgan Stanley gegenwärtig noch "Neutral". Die Deutsche Bank rät dagegen zum Kauf, Independent Research meint "Übergewichten".

IDS hat in den USA schwere Verluste erlitten, hinzu kommen Integrationskosten für die Akquisition von Bristlestone. Verglichen mit Peer-Unternehmen hält Vontobel IDS für fair bewertet. Dresdner gibt ein Kursziel von € 10 und weist darauf hin, dass IDS in relativ robusten Technologiebereichen tätig ist. Die gegenwärtige Restrukturierung sei für das Unternehmen von entscheidender Bedeutung und werde zu einer Erweiterung der Margen im Jahr 2002 führen.



Kontrons Akquisition macht Sinn


Die Übernahme des US-Unternehmens Industrial Computer Source (ICS) wird sich nach Analystenmeinung für Kontron aus strategischer Sicht auszahlen. ICS hat derzeit rund 3 000 Kunden in den USA und einen sehr guten Markennamen. Das Produktangebot der beiden Unternehmen ergänzt sich darüber hinaus gut. Sollte die Integration von ICS erfolgreich abgeschlossen werden, Kontron sich im Markt für Embedded Computer besser positionieren und wird von der Erholung des Segments stark profitieren - wenn sie denn kommt.

Dresdner weist auch darauf hin, dass das Unternehmen von dem Trend zum Outsourcing profitiert und sieht die Aktie derzeit als unterbewertet. Die Unsicherheit bleibt aber hoch - besonders nach den schwachen Zahlen für das dritte Quartal. Die Analysten sehen Kontron bei € 18 als fair bewertet und empfehlen die Titel zum Kauf. Vontobel bleibt mit "Neutral" zurückhaltender, während HSBC sich sogar auf "Reduce" verlegt.



Mühlbauer hat noch viel Potential


Von der Konjunkturflaute wurde im dritten Quartal auch Mühlbauer hart getroffen. Das Interesse am Produktangebot des Unternehmens ist nach wie vor hoch und Analysten weisen wiederholt darauf hin, dass Mühlbauer mit seinen Qualitätsprodukten und weit entwickelter Technologie gut positioniert sei. Die Marktsituation aber dämpft den Enthusiasmus über diese positiven Faktoren ein bißchen.

Im dritten Quartal lagen Mühlbauers Bestellungen 58% unter dem zweiten Quartal und 51% niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass das Unternehmen in einem soliden finanziellen Zustand ist und eine der profitabelsten Firmen im Bereich Smart Cards am Neuen Markt. In der Vergangenheit konnte Mühlbauer zahlreiche neue Märkte erschließen.

Das Vertrauen in das Potential des Unternehmens ist denn wohl auch der Grund, warum sowohl Credit Suisse First Boston, Dresdner und SG Securities Mühlbauer zum Kauf empfehlen. SG erwartet ein Wachstum von 30% für den Markt für Smartcards in den nächsten paar Jahren und erwartet EBIT-Margen von rund 19% bei Mühlbauer. Und dabei sehen die Analysten das smarte Unternehmen gegenüber Peer-Anbietern auch noch als attraktiv bewertet. Kursziel bei SG liegt bei € 30,6, Credit Suisse geht mit € 36 höher.

Zahlreiche Analysten empfehlen allerdings "Halten" eine etwas vorsichtigere Strategie. Dazu gehören die Aktienstrategen der Bankgesellschaft Berlin, der BHF Bank und ABN AMRO. Die Commerzbank rät "Reduce".



Thiel Logistik trotz dem Rückgang


Im ersten Halbjahr 2001 erreichte Thiel Logistik ein organisches Wachstum von 35%. Vontobel ist der Ansicht, dass die gegenwärtige Konjunkturflaute das Unternehmen nur streifen wird. Thiel hängt nicht von einem bestimmten Kundensegment ab und ist dem US-Markt nur sehr begrenzt ausgesetzt. Dennoch leidet das Unternehmen in gewissem Rahmen auch unter dem Rückgang bei IT-Ausgaben und den Schwierigkeiten bei Abnehmern.

Mit der Übernahme von Swiss Care hat Thiel seine Position in der Schweiz verstärkt. Swiss Care ist auf Güter Management und Informationstechnologie in der Gesundheitsvorsorge spezialisiert. Thiel versorgt über 100 Krankenhäuser mit Logistikservicen, weiterhin hat das Unternehmen Outsourcing-Verträge mit 230 Spitälern. Darüber hinaus bestehen Deals mit 10 Krankenhausketten, so dass sich der medizinische Kundenkreis in Deutschland auf 600 - 800 Krankenhäuser beläuft.

Die BHF Bank ist dem Unternehmen gegenüber sehr positiv gestimmt, empfiehlt aber "Halten" (von "Kaufen"), da der faire Wert für die Aktie in den letzten Wochen erreicht wurde. Zum Kauf raten dagegen Vontobel, Metzler und UBS Warburg. Das Kursziel der BHF Bank liegt bei € 21.



D.Logistics leidet nach Anschlägen


Mit der Übernahme des Luftfracht Unternehmens CSC wird D.Logistics einer der größten unabhängigen Luftfracht Manager weltweit. Leider ist die Flugindustrie nach den Anschlägen in New York und Washington in einem desolaten Zustand. Dies wird sich auch auf D.Logistics Luftfracht Sparte negativ auswirken. Vontobel erwartet jedoch, dass die anderen Geschäftsbereiche die Prognosen für das dritte Quartal einhalten können und sich in den nächsten Quartalen stabil entwickeln werden.

Dresdner zeigt sich dagegen überrascht, dass D.Logistics sich für die CSC-Übernahme zur Aufnahme weiterer Schulden entschlossen hat. Mittelfristig erwarten die Analysten keine Veränderung beim Anlegersentiment gegenüber der Aktie. Die niedrigen Margen und das geringe Umsatzwachstum machen den Wert wenig attraktiv, selbst beim gegenwärtigen Kurs. Dresdner rechnet mit einer weiteren Verschlechterung der Aussichten und Verzögerungen bei der Umstrukturierung des Geschäftsbereichs IT. Die Dresdner-Analysten empfehlen zu halten, Vontobel bewertet D.Logistics mit "Neutral".

multexinvestor
 
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--