Super-Fonds soll Finanzkrise lindern

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EinsamerSam.:

Super-Fonds soll Finanzkrise lindern

 
15.10.07 10:22
Rettungsplan für Investmentplattformen

Super-Fonds soll Finanzkrise lindern

Internationale Großbanken beraten Kreisen zufolge über den Aufbau eines Super-Fonds im Volumen von bis zu 100 Milliarden Dollar, mit dem marode Darlehen und andere Finanzinstrumente zurückgekauft werden könnten. Damit soll angeblich verhindert werden, dass die Kreditmarkt-Krise der Weltwirtschaft weiter schadet.

HB DÜSSELDORF. Großbanken in den USA und Europa arbeiten offenbar an einem Rettungsplan für die sogenannten „Strukturierten Investment Vehikels“ (SIV), die in den letzten Wochen im Zuge der weltweiten Finanzkrise in Bedrängnis geraten waren. In Gesprächen mit dem US-Finanzministerium bemühen sich die Kreditinstitute, einen Auffangfonds im Volumen von bis zu 100 Mrd. Dollar auf die Beine zu stellen. Dieser Super-Fonds soll riskante Schuldtitel wie verbriefte Hypothekenanleihen und Collateralized Debt Obligations (CDOs) von den SIVs aufkaufen.

Die SIVs sind in Deutschland durch die Krise der IKB und der SachsenLB in die Diskussion geraten. Die beiden Banken hatten über ihre SIVs außerhalb ihrer Bilanzen länger laufende Finanzprodukte im Gegenwert von fast 30 Mrd. Euro zusammengekauft. Refinanziert wurde dieses Engagement durch kurzlaufende Unternehmensanleihen (Commercial Papiers). Im Zuge der US-Hypothekenkrise brach diese kurzfristige Refinanzierung zusammen, weil niemand mehr die Commercial Papers kaufen wollte.

Bundesbank-Vize Franz-Christoph Zeitler geht zwar davon aus, dass 80 Prozent der auslaufenden Schuldverschreibungen inzwischen wieder Anschlussfinanzierungen finden, wie er dem Handelsblatt sagte. Insgesamt ist die Finanzkrise aber offenbar nach wie vor nicht überstanden. Viele SIVs kämpfen weiterhin mit Refinanzierungsproblemen. Damit wächst die Gefahr, dass sie ihre Vermögenswerte mit großen Abschlägen auf den Markt werfen müssen.

Um einen derartigen Ausverkauf zu verhindern, arbeiten die Großbanken an ihrem Rettungsplan. An den Gesprächen beteiligt waren vor allem führende amerikanische Banken wie Citi, JP Morgan Chase und Bank of America. Aus Europa könnte die britische HSBC mitmachen. Die Pläne könnten bereits heute der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Die jetzige Rettungsaktion der Banken erinnert an die gemeinsame Stützungsaktion während der Finanzkrise 1998. Damals retteten sieben große Wall-Street-Banken gemeinsam den insolventen Hedge-Fonds Long Term Capital Management.


Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 15. Oktober 2007, 08:47 Uhr

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