Strategen wählen Favoriten aus allen Branchen

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Strategen wählen Favoriten aus allen Branchen

 
23.01.02 06:37
Die Tendenz der Aktienstrategen, sich in den einzelnen Branchen ihre Favoriten herauszusuchen, hat sich verstärkt. Wie die jüngste FTD-Aktienumfrage unter 15 Strategen deutscher und europäischer Finanzinstitute zeigt, befinden sich beispielsweise Technologie- und Telekomtitel sowohl auf der Kauf- als auch auf der Verkaufsliste.

Der Chiphersteller Infineon hat in dieser Runde den Aufstieg in die Dax-Favoriten geschafft. Dagegen befinden sich Epcos, Hersteller von elektronischen Bauteilen, und British Telecom (BT) unter den Aktien, denen die Strategen die geringsten Kurschancen einräumen. Nach dem Verkauf der Mobilfunksparte und der Trennung von unprofitablen Geschäftsbereichen ist BT nur das Festnetzgeschäft übrig geblieben, das an der Börse gewöhnlich für wenig Kursfantasie sorgt.

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Dax: Drei-Monats-Prognosen

Der wider Erwarten zurückhaltende Start in das Börsenjahr 2002 hat die Experten mit ihren Kursprognosen anscheinend vorsichtig gemacht. Für die nächsten drei Monate erwarten sie beim Dax einen Anstieg von gut 5 Prozent, beim Stoxx 50 gehen sie von 6 Prozent aus. Da der für den Jahresanfang erwartete Liquiditätsschub bisher ausgeblieben ist und sich die Fonds mit neuen Investments zurückgehalten haben, hat der Dax seit Ende des vergangenen Jahres 1,8 Prozent verloren. Der Stoxx 50 ist um 4,8 Prozent gefallen.

Neben Infineon gehören der Versorger Eon und der Touristikkonzern Preussag zu den Neuzugängen bei den Dax-Kaufempfehlungen. Infineon gilt als eine spekulative Wette, weil der Chiphersteller stark von der Konjunktur abhängt. Die Preussag-Aktie hat die Verluste gut gemacht, die sie wegen der Terroranschläge vom 11. September vergangenen Jahres einstecken musste. Am 20. September hatte der Wert ein Tief bei 19,20 Euro erreicht. Mittlerweile notiert er wieder bei knapp 34 Euro. Die Strategen gehen von weiteren Kurssteigerungen aus, da sich die Flug- und Reiseangst, die durch die Anschläge aufgekommen war, allmählich wieder gelegt haben dürfte.

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Europe Stoxx 50: Drei-Monats-Prognosen

Im Stoxx empfehlen die Strategen BNP Paribas und UBS Warburg sowie den Versorger Eni, den Telekomausrüster Nokia und den Elektronikkonzern Philips. Ähnlich wie Infineon dürfte Philips - einer der drei Neuzugänge bei den Stoxx-Favoriten - vom Halbleiterzyklus profitieren. Bei UBS floriert das Privatkundengeschäft.

Von den Dax-Werten Adidas-Salomon, HypoVereinsbank, Metro und Münchener Rückversicherung sollten die Anleger nach Meinung der Strategen erst einmal die Finger lassen. Ähnlich schlechte Chancen haben in der europäischen Aktienliga der Pharmakonzern AstraZeneca, die spanische Bank BBVA, der internationale Finanzkonzern HSBC und das Ölunternehmen Shell Transport.



Die Tops und Flops aus dem Dax


Top-Kaufempfehlungen  

Deutsche Lufthansa  

Deutsche Telekom  

E.ON  

Infineon  

Preussag  

Top-Verkaufsempfehlungen  
 
Adidas-Salomon  

Bay. HypoVereinsbank

Epcos  

Metro  

Muenchener Rueck  

Die Tops und Flops aus dem Europe Stoxx 50


Top-Kaufempfehlungen

BNP Paribas

ENI

Nokia

Philips  

UBS  

Top-Verkaufsempfehlungen  
 
AstraZeneca  

BBVA

British Telecom  

HSBC Holdings

Shell Transport



Teilnehmer und Erläuterung der FTD-Aktienumfrage

Ziel der Umfrage bei Aktienstrategen ist es, durch eine standardisierte Fragestellung ein konsistentes Meinungsbild der Experten zu erhalten.

Die von den Häusern herausgegebenen Kauf- und Verkaufsempfehlungen sind dazu kaum geeignet, da die verwendeten Definitionen und Kriterien recht unterschiedlich sind.

Die Teilnehmer sollten aus Dax und Europe Stoxx 50 jeweils die drei bzw. fünf Aktien angeben, die in den nächsten drei Monaten im Vergleich zum Index am besten und am schlechtesten abschneiden.

Von den 18 Teilnehmern der Umfrage gingen in diesem Durchgang 15 Antworten ein. Bei einigen Häusern war die Überprüfung der Empfehlungen in Reaktion auf die jüngsten Marktturbulenzen zum Umfragezeitpunkt noch nicht abgeschlossen.

Teilnehmer Januar 2002

Bankgesellschaft Berlin
BHF Bank
BW Bank
Commerzbank Securities
Deutsche Bank
Hornblower Fischer
HypoVereinsbank
Invesco
LBBW
Merrill Lynch
Bankhaus Metzler
MMWarburg
Morgan Stanley
Sal. Oppenheim
WGZ  



Die Welt


Der Markt ist anfällig für böse Überraschungen

US-Berichtssaison erreicht diese Woche Höhepunkt. Unternehmensausblicke bislang enttäuschend

Berlin - Investoren werden langsam ungeduldig. Die Berichtssaison in den USA befindet sich in der heißen Phase, doch die erwarteten erwärmenden Signale für die Aktienmärkte blieben bislang aus. Nervös wird nun jeder Unternehmensausblick nach Indizien abgeklopft, ob die erhoffte wirtschaftliche Erholung in den USA im zweiten Halbjahr 2002 tatsächlich kommen wird - schließlich gründet sich der Kursaufschwung der vergangenen Monate vor allem auf optimistischen Konjunkturprognosen. Doch die Vorschusslorbeeren verwelken. Nun sollen positive Fakten sprechen.

Bislang wurden Investoren aber nur selten fündig. Größen wie IBM, Microsoft und Intel schauten im Gegenteil vergangene Woche ausgesprochen trübe in die Zukunft. Vor allem die Nachricht, dass der Chiphersteller Intel sich wegen des widrigen Marktumfeldes gezwungen sieht, die Investitionen in diesem Jahr um ein Viertel zurückzufahren, schockte die Märkte. Der Dow Jones fiel auf den tiefsten Stand seit Ende November 2001, in Frankfurt rutschte der Dax zeitweise unter die Marke von 5000 Punkten. "Auf Enttäuschungen wie im Fall Intel wird mittlerweile ausgesprochen sensibel reagiert. Offenbar haben viele Investoren bereits mit einer relativ raschen Konjunkturwende in den USA gerechnet", meinen die Analysten von Helaba Trust.

Die hohe Anfälligkeit der Märkte auf negative Überraschungen dürfte auch die neue Börsenwoche prägen. "In der aktuell unsicheren Marktsituation schwanken noch viele Investoren zwischen Optimismus und der Angst vor schlechten Unternehmensergebnissen", meint die Commerzbank. Sie hält dennoch den Einstieg bei vielen Aktienwerten wegen der niedrigen Zinsen, der sehr moderaten Schätzungen der Analysten und der sich verlangsamenden Abwärtsdynamik der Weltkonjunktur für günstig. Die Bank legt den privaten Anlegern insbesondere die Aktien von Microsoft ans Herz. Heinz Weyershäuser von der DZ Bank hält die Aussichten auf eine nachhaltige Markterholung in der neuen Börsenwoche - wie die Mehrheit seiner Kollegen - aber für begrenzt. "Wahrscheinlicher ist, dass zunächst die Unterstützung bei 4900 Punkten im Dax getestet wird." Seiner Meinung nach ist die Bewertung der Dax-Unternehmen mit einem durchschnittlichen Kurs/Gewinn-Verhältnis von 23 auf Basis der Unternehmensgewinne des laufenden Jahres immer noch sehr ambitioniert. "Die nun nach den USA auch in Europa anlaufende Saison der Quartalsberichte könnte daher für neue Belastungen sorgen, wenn positive Signale für die Geschäftsentwicklung ausbleiben."

In Deutschland werden die heutigen Quartalszahlen von Infineon und das Zahlenwerk von Siemens am Mittwoch im Blickpunkt stehen. Analyst Roland Pitz von der Hypo-Vereinsbank erwartet vom Münchner Technologiekonzern eine Bekräftigung früherer Aussagen, dass sich die Ergebnislage im laufenden Geschäftjahr deutlich verbessern wird. Viel Beachtung dürften auch die Berichte der skandinavischen Mobilfunkunternehmen Nokia und Ericsson am Donnerstag beziehungsweise Freitag finden. Auch hier sind Analysten eher zuversichtlich gestimmt. Den Jahreszahlen von SAP am Mittwoch dürften Anleger dagegen weniger Beachtung schenken, da die Eckdaten bereits Anfang des Monats publiziert wurden. In den USA müssen sich Investoren diese Woche durch einen wahren Zahlenwust kämpfen. Gut 150 Unternehmen aus dem S&P-500 müssen zum Rapport. Darunter befinden sich so bekannte Namen wie Amazon, Amgen, Boeing und Motorola.

Aber auch US-Notenbankchef Alan Greenspan mischt wieder mit. Am Donnerstag steht er US-Senatoren Rede und Antwort. Bereits vergangene Woche hatte Greenspan auf anhaltende Konjunkturrisiken verwiesen und Hoffnungen auf eine unmittelbar bevorstehende Wirtschaftsbelebung gedämpft. "Trotz der Warnung gehen wir - im Gegensatz zu vielen anderen - nicht davon aus, dass die Fed eine weitere Zinssenkung vornehmen wird", meint Hendrik Garz von WestLB Panmure. Greenspan habe kein Interesse an einer neuen Kursblase. Dennoch macht Stratege Garz, der weiter fest von einer kräftigen Erholung der Konjunktur zur Jahresmitte ausgeht, ungeduldigen Anlegern Mut: "Für die nächsten Wochen und Monate können wir uns durchaus ein kräftiges Überschießen der Kurse vorstellen."
Happy End:

Guten Morgen, zombi *ggg*

 
23.01.02 09:08
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