Tipp:
Steuern sparen noch 2001
Bis zum Jahreswechsel können Verbraucher noch einiges tun, um ihre Steuerlast für 2001 zu senken. Für Aktionäre und Lebensversicherungsinhaber ändert sich ab nächstem Jahr sogar Entscheidendes in der Steuergesetzgebung. Darauf kann man sich heute schon vorbereiten:
1. Tipp:
Verluste realisieren!
Ab 2002 berücksichtigt das Finanzamt die Spekulationsverluste bei Aktiengeschäften nur noch zur Hälfte und besteuert im Gegenzug nur noch den halben Verkaufsgewinn. Das heißt: Anleger können ihren Verlust nur noch bis Ende 2001 vollkommen mit Gewinnen verrechnen.
Ein Beispiel:
Ein Anleger macht mit der Aktie der Firma A Verluste. Er verkauft sie in diesem Jahr mit einem Minus von 2.500 Euro. Die Aktien der Firma B sind dagegen ein Renner. Mit ihnen macht der Anleger einen Gewinn von 3.000 Euro - verkauft sie Anfang des Jahres 2002 noch vor Ablauf der Spekulationsfrist. Davon wären dann 1.500 Euro steuerpflichtig. Den Verlust aus den Aktien der Firma A von 2.500 Euro aus 2001 hat der Anleger jedoch auf 2002 vorgetragen. Das heißt, das Finanzamt verrechnet in 2002 die 1.500 Euro Gewinn mit den 2.500 Euro Verlust aus 2001. Der Gewinn aus dem vorzeitigen Verkauf der B-Aktien bliebe also steuerfrei. Den verbleibenden Verlust von 1.000 Euro kann der Anleger auch noch in das Jahr 2003 vortragen.
2. Tipp:
Bei der Lebensversicherung Schenkungssteuer sparen!
Wer vorhat, seine Lebensversicherung auf eine andere Person zu übertragen, sollte das noch in 2001 tun. Denn nur noch in diesem Jahr gilt die in der Regel günstigere Prämien-Lösung. Versicherte, die ihren Vertrag übertragen wollten, konnten bislang wählen: Entweder wird der Rückkaufwert besteuert oder zwei Drittel der eingezahlten Prämien. Der Rückkaufwert ist der Wert, zu dem der Vertrag bei vorzeitiger Kündigung ausbezahlt wird. Und dieser Wert liegt in der Regel höher als der Prämienwert, denn er enthält neben den Prämien auch alle bislang angefallenen Zinserträge und Gewinnbeteiligungen.
Ab 1. Januar 2002 ist die Prämienregelung im Rahmen des Steueränderungsgesetzes gestrichen - dann wird bei der Übertragung von Versicherungsverträgen grundsätzlich der Rückkaufwert besteuert.
3. Tipp:
Freibetrag bis 30. November eintragen lassen!
Der Bund der Steuerzahler weist darauf hin, dass Arbeitnehmer bis zum 30. November die Möglichkeit haben, sich für erhöhte Abzugsbeträge einen Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte 2001 eintragen zu lassen. Das kann die Steuerbelastung senken - soweit, dass sogar ein Monatsgehalt ganz steuerfrei ausgezahlt wird. Vor allem die Entfernungspauschale macht die Eintragung eines Freibetrags interessant. Diese Eintragung auf der Lohnsteuerkarte 2001 geschieht im Rahmen eines Antrags auf Lohnsteuer-Ermäßigung. Ein Freibetrag kommt in Betracht für erhöhte Werbungskosten, Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen.
Voraussetzung für die Eintragung eines Freibetrags ist, dass die Aufwendungen insgesamt mehr als 1.200 DM betragen, wobei Werbungskosten allerdings nur insoweit berücksichtigt werden, als sie den Arbeitnehmer-Pauschbetrag in Höhe von 2.000 DM übersteigen. In der Praxis wird diese Grenze am ehesten mit der Entfernungspauschale überschritten.
Steuerzahler, denen ein Behinderten- oder Hinterbliebenen-Pauschbetrag zusteht, bekommen diesen Freibetrag übrigens ohne Rücksicht auf die 1.200-Mark-Grenze auf der Lohnsteuerkarte vermerkt.
4. Tipp:
Kindergeld retten!
Sind die Kinder in der Ausbildung und gibt es für sie noch Kindergeld, sollten die Eltern aufpassen. Denn liegt das Einkommen des Nachwuchses nach Abzügen über 14.040 Mark (ab 2002: 7.188 Euro / 14.058 Mark), dann fordert die Familienkasse das Kindergeld zurück - rückwirkend für das ganze Jahr!
Also: Kosten drücken! Die Kindergeldkasse muss Ausbildungskosten anerkennen. Belege für Fahrtkosten und Ausgaben für Fachbücher bei der Steuererklärung der Kinder einsetzen und die Einnahmen drücken!
