Nur 14 Monate hielt die Ehe zwischen der Stadt Leipzig und IBM. Nun haben die beiden ihre Partnerschaft beendet, das ehemals gemeinsame Unternehmen Leipziger Computer und Systemhaus (LeCos) wird ab sofort von der Stadt allein weitergeführt. Die beiden Partner haben sich laut Kerstin Kirmes, Pressesprecherin im Leipziger Rathaus, einvernehmlich getrennt. Dagegen schreibt die Leipziger Volkszeitung, die Stadt habe auf die Trennung gedrängt, weil sich die Erwartungen nicht erfüllt hätten.
Im April 2001 unterzeichneten IBM und Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee eine Vereinbarung, nach der sämtliche Computer der Stadt Leipzig von einem privaten Unternehmen betreut werden sollten. LeCos sollte die Verarbeitung städtischer Daten organisieren, Computer und Software zur Verfügung stellen, die Technik warten und regelmäßig erneuern. IBM hatte mit einem Anteil von 51 Prozent das Sagen. Gut hundert Mitarbeiter, die im Rathaus für Information und Kommunikation zuständig waren, wurden damals in die LeCos übernommen.
"Die LeCoS bleibt eine gute Lösung für die IT-Zukunft des Leipziger Rathauses", teilt der Beigeordnete für Allgemeine Verwaltung, Andreas Müller, mit. Der Weg sei grundsätzlich richtig gewesen. Die kommunalrechtlichen und gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen seien aber nicht ausreichend flexibel. Sprecherin Kirmes drückte es gegenüber heise online so aus: "Die kühnen Visionen konnten sich im Alltag nicht bewähren." Man habe sich einfach zu viel auf einmal vorgenommen. Zudem hätten ostdeutsche Kommunen oft nicht die finanziellen Mittel, wie es in den alten Bundesländern der Fall sei.
Die Leipziger Volkszeitung schreibt hingegen, die Modernisierung von Hard- und Software sei nur langsam und wenig planvoll gelaufen. Trotzdem habe sie viel Geld gekostet. Die Geschäftsführer hätten für bestimmte Entscheidungen oft mit IBM in Stuttgart oder mitunter in den USA rücksprechen müssen. Daraus schließt die Zeitung, Behördenstruktur und Struktur eines Großkonzerns passten offenbar doch nicht so gut zusammen.
Kerstin Kirmes versichert den etwa hundert LeCos-Mitarbeiter, dass sie nicht um ihren Arbeitsplatz bangen müssen. Derzeit sei die Stadt dabei, Pläne für das Unternehmen auszuarbeiten. Über finanzielle Details wollte sie sich gegenüber heise online nicht äußern. Sie bestätigte aber, dass aus dem Projekt Schulden resultierten. Die Stadt und IBM hätten sich über die Tilgung einvernehmlich geeinigt.
Die Zusammenarbeit soll auf Projektbasis fortgeführt werden. Grundlage dafür sei ein Kooperationsvertrag über den Einsatz von offenen Standards in der Bundesverwaltung, der Anfang Juni zwischen Bundesinnenministerium und IBM Deutschland abgeschlossen wurde, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. (anw/c't)
Im April 2001 unterzeichneten IBM und Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee eine Vereinbarung, nach der sämtliche Computer der Stadt Leipzig von einem privaten Unternehmen betreut werden sollten. LeCos sollte die Verarbeitung städtischer Daten organisieren, Computer und Software zur Verfügung stellen, die Technik warten und regelmäßig erneuern. IBM hatte mit einem Anteil von 51 Prozent das Sagen. Gut hundert Mitarbeiter, die im Rathaus für Information und Kommunikation zuständig waren, wurden damals in die LeCos übernommen.
"Die LeCoS bleibt eine gute Lösung für die IT-Zukunft des Leipziger Rathauses", teilt der Beigeordnete für Allgemeine Verwaltung, Andreas Müller, mit. Der Weg sei grundsätzlich richtig gewesen. Die kommunalrechtlichen und gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen seien aber nicht ausreichend flexibel. Sprecherin Kirmes drückte es gegenüber heise online so aus: "Die kühnen Visionen konnten sich im Alltag nicht bewähren." Man habe sich einfach zu viel auf einmal vorgenommen. Zudem hätten ostdeutsche Kommunen oft nicht die finanziellen Mittel, wie es in den alten Bundesländern der Fall sei.
Die Leipziger Volkszeitung schreibt hingegen, die Modernisierung von Hard- und Software sei nur langsam und wenig planvoll gelaufen. Trotzdem habe sie viel Geld gekostet. Die Geschäftsführer hätten für bestimmte Entscheidungen oft mit IBM in Stuttgart oder mitunter in den USA rücksprechen müssen. Daraus schließt die Zeitung, Behördenstruktur und Struktur eines Großkonzerns passten offenbar doch nicht so gut zusammen.
Kerstin Kirmes versichert den etwa hundert LeCos-Mitarbeiter, dass sie nicht um ihren Arbeitsplatz bangen müssen. Derzeit sei die Stadt dabei, Pläne für das Unternehmen auszuarbeiten. Über finanzielle Details wollte sie sich gegenüber heise online nicht äußern. Sie bestätigte aber, dass aus dem Projekt Schulden resultierten. Die Stadt und IBM hätten sich über die Tilgung einvernehmlich geeinigt.
Die Zusammenarbeit soll auf Projektbasis fortgeführt werden. Grundlage dafür sei ein Kooperationsvertrag über den Einsatz von offenen Standards in der Bundesverwaltung, der Anfang Juni zwischen Bundesinnenministerium und IBM Deutschland abgeschlossen wurde, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. (anw/c't)