...und Deine Vergleiche sind wahrscheinlich richtig, aber:
Was ist das eigentliche Risiko bei Deinen langen Zeitreihen? Entweder Deflation oder Inflation, mehr Risiken gibt m.E. nicht. Natürlich gibt es genügend Ereignisse die diese beiden Effekte auslösen können, Kriege, Terroranschläge, Naturereignisse usw..
Lass mich mal etwas philosophieren:
Wenn ich überlege warum es eine Firma gibt, dann doch nur aus einem Grund: Das Kapital muss mehr bringen als das Sparbuch oder Anlagen in Rentenpapieren. Sonst würde Niemand in eine Firma investieren.
Nehme ich Inflation und Deflation, so kann ich auch zwischen Real- und Nominal-Anlagen unterscheiden. Nominal = Gesetzliche Rente, Lebensversicherungen, Sparbuch und festverzinsliche Wertpapiere. Real = Häuser, landwirtschaftliche Nutzflächen und Beteiligungen an Firmen (müssen ja nicht immer börsennotiert sein).
Risiko bei nominal Anlangen: Geldentwertung, da die Rückzahlung immer nur zum Nominalen erfolgt, und dieses Geld über Zeit weniger Wert ist - man kann sich halt weniger Güter für die gleiche Menge Geld kaufen. Hierbei schneidet man nur gut ab, wenn das Geld mehr wert wird (= Deflation, die Güter kosten immer weniger).
Risiko bei realen Anlagen: 1. Pleite der Firma (daher sollte man einen Fonds wählen oder verschiedene Aktien kaufen). 2. Einnahmeverlust: Keine Dividenden oder Mieterträge. Dafür wirk die Inflation aber positiv (= höherer Umsatz der Firma, damit wahrscheinlich auch mehr Gewinn, oder höhere Mieteinnahmen). Bei landwirtschaftlichen Nutzflächen kann das Wetter die Ernte "verhageln" - auch hier gibt es keinen 100%igen Schutz.
Stichwort Geldentwertung: In Deutschland gab es ja mal eine(= Einführung der DM)/zwei (= Tausch Ostmark in DM) "brutale" Geldentwertungen. Zur Zweiten: Das war ein politischer Umtauschkurs, mehr fällt mir dazu nicht ein - da gab es aber auch viel zu verdienen. Zur Ersten: Alle nominal Anlagen wurden quasi entwertet. Die realen Anlagen waren immer noch vorhanden. Wie sah das an der Börse aus? Der erste Kurs der Daimler Aktie nach der Währungsreform war m.E. bei 8 DM (ca. 0,4€) = mit fünf Aktien hättest Du 100% mehr gehabt, als Du vom Staat bekommen hast!
Stichwort Staatsschulden: Welcher Staat hat denn jemals seine Schulden zurückgezahlt?
Ich kenne bisher keinen. Einige Länder sind auf einem guten Wege, und unterlegen ihre Rentenzahlungen immer stärker durch reale Anlagen, z. B. Norwegen. Dann dürfen aber immer noch keine Kriege kommen, bzw. hoffentlich sind die Anlagen global gestreut, damit "immer" etwas übrig bleibt.
Stichwort Inflation: Nach fast 25 Jahren rückläufiger Inflationsraten sehe ich das Risiko einer mindestens leichten inflationären Entwicklung als hoch an. Kein Trend geht bekanntlich ewig weiter. Mindestens den Boden sollten wir gefunden haben, warten wir mal ab wo wir in 5-10 Jahren stehen.
Am Ende kommt es auf die Mischung der Kapitalanlagen an - hier gibt es natürlich einen gehörigen Schuss eigenen "Geschmack". Wenn das Dein erster Sparplan ist, dann nimm mal Deine gesetzliche Rente und Deine Lebensversicherungen (hast Du doch hoffentlich?) als nominale Anlagen, und überlege mal ob es nicht sinnvoll wäre auch mindestens einen "Schuss" reale Anlagen hinzu zufügen.