Harte Zeiten erfordern harte Maßnahmen. Durch sinnvolle Einsparungen kann man weniger ausgeben, ohne sich selbst zu beschneiden.
Auch wenn der Euro angeblich nicht allein dafür verantwortlich ist: Das Leben wird immer teurer.
Was tun?
Nach Angaben von Statistikern haben vor allem die Erhöhungen der Steuern und die stark gestiegenen Lebensmittelpreise zu den Mehrausgaben geführt.
Wie auch immer - Tatsache bleibt, dass wir uns der Situation anpassen müssen. Aber wie? Sich mit Felljacke im Dunkeln von Kohl ernähren und warten, bis es besser wird?
Da gibt es klügere Maßnahmen. In der Regel geben wir, oft unbewusst, mehr Geld aus als nötig. Zur Zeit haben wir einen guten Grund, diese Lücken aufzuspüren.
Budget erstellen
Generell gilt: Wer seine Ausgaben und Einnahmen erfasst, erkennt besser, wo er sparen kann. Ein festes Haushaltsbudget hilft, den Überblick zu behalten, wofür das Geld ausgegeben wird – und auf welche Ausgaben man verzichten könnte.
Das gilt insbesondere für Posten, die nur jährlich oder in größeren Abständen anfallen, wie etwa Versicherungen, Kleidung und Kosmetika. Ausgaben dieser Art sollte man auf den Monat umrechnen. Damit das Budget nicht gleich gesprengt wird, sollte der persönliche Etat immer einen Posten für unvorhergesehene Ausgaben enthalten.
Fasse Dich kurz und wähle richtig
Festnetz, Fax, Handy und E-Mail - wir stehen immer und überall in Kommunikation. Und mal ehrlich: Der Vorsatz „Ich rufe niemanden an, sondern will nur erreichbar sein“ wird auch nur die ersten Wochen eingehalten. Bald findet man sich mit der zusätzlichen Telefonrechnung ab, von der doppelten Grundgebühr ganz zu schweigen.
Mit etwas Selbstdisziplin indes ist es durchaus möglich, die Gebühren zu halbieren, ohne dabei den Kontakt zur Außenwelt zu verlieren.
Die üblichen Verdächtigen
Die Telefonrechnungen der vergangenen drei bis sechs Monate enthalten oft drei oder vier größere Posten, die durch bestimmte Verbindungen und zu ähnlichen Zeiten entstanden. Versuchen Sie nachzuvollziehen, mit wem und warum diese Gespräche geführt wurden. Meist handelt es sich um einen bestimmten Personenkreis, etwa den Partner, Freunde oder Verwandte.
Wieder mal verquatscht?
Sind die langen Telefonate nötig, oder zog sich der schnelle Anruf mal wieder in die Länge? Hält man mit dem Anruf einen wichtigen Kontak aufrecht oder sieht man sich später sowieso? Etwa 80 Prozent der privaten Telefongespräche haben nur eine kurze Frage oder eine Terminbestätigung zum Anlass. Statt der dafür benötigten 30 bis 60 Sekunden verlängern sich die Verbindungen aber häufig auf zehn bis zwölf Minuten.
Ein kurz angebundener Gesprächspartner muss nicht unhöflich sein. Oft hat das unsichtbare Gegenüber einfach keine Zeit und führt das Gespräch nur aus übertriebener Rücksicht fort. Überlegen Sie vor dem Telefonat, was Sie mitteilen wollen. Geht es um einen Termin, einigen Sie sich schnell auf eine Zeit und besprechen Sie die Inhalte später.
Mal mobil, mal Festnetz
Die Kombination von Festnetz und Mobiltelefon ist sinnvoll, wenn man sich danach richtet, von welchem Anschluss aus zu welcher Zeit der Tarif günstiger ist. Ein Inlandsferngespräch beispielweise kann über das Handy tagsüber billiger sein. Vor allem beim Festnetz spielt die Tageszeit eine wichtige Rolle.
Erst den billigsten Tarif aussuchen
Am effektivsten lassen sich Telefonkosten durch das so genannte „Call-by-Call“-System senken, indem man konsequent die Nummer eines billigen Anbieters vorwählt. Nachteil: Das Überprüfen der Tarife ist mühsam, die Telefontarife ändern sich ständig.
Immer aktuell: Die billigsten Telefon-Tarife
Tarif-Vergleiche werden regelmäßig in den Tageszeitungen veröffentlicht.
Im Internet findet man die aktuellsten Auflistungen günstiger Tarife.
Vorsicht bei Preselection
Von Preselection (Vorauswahl), bei dem alle Verbindungen, die mit einer Null beginnen, über den ausgesuchten Anwender geführt werden, ist abzuraten. Kein Anbieter ist immer und überall günstig.
Die Telefongesellschaft komplett zu wechseln (Vollanschluss), bringt nicht viel, weil diese Verträge meist langfristig abgeschlossen werden müssen und sich die Tarife zu oft ändern. Manche Anbieter blockieren zudem die günstigen Vorwahlnummern anderer Anbieter.
Deshalb ist darauf zu achten, ob man trotz des Wechsels der Telefongesellschaft noch mit allen günstigen Nummern telefonieren kann.
Ein Grad genügt
Eine funktionierende Heizungsanlage spart Geld.
Heizkosten zu sparen, ist meist leichter als man denkt. Wird die Raumtemperatur nur um einen einzigen Grad gesenkt, ergibt sich bereits eine Ersparnis von etwa drei bis fünf Prozent. Häufiges Problem: Ein Großteil der Heiz-Energie verpufft nutzlos. Unzureichend isolierte Dächer und Außenwände geben bis zu 15 Prozent bzw. bis zu 50 Prozent Wärme ab, veraltete, undichte Fenster und Türen etwa 25 Prozent.
Achten Sie darauf, dass die Heizungsanlage jährlich gewartet wird. Heizungssysteme mit geringem Wirkungsgrad verbrauchen zu viel Brennstoff und belasten die Umwelt. Eventuell ist auch eine Modernisierung erforderlich. Für solche Maßnahmen gibt es Förderprogramme.
Informationen erhält man bundesweit bei den kostenlosen Energieberatungen der Verbraucherzentralen.
Spartipps
- Keine Dauerlüftung auf Kipp. Fenster lieber nach Bedarf für einige Minuten breit öffnen.
- Auf intakte Tür- und Fensterdichtungen achten.
- Öl- und Festbrennstoffheizgeräte regelmäßig reinigen. Besonders bei Ölkesseln sinkt der Wirkungsgrad durch verschmutzte Brennraumwände stark.
- Nicht überheizen. Eine Raumtemperatur von 22 Grad genügt (Nebenräume um 18 Grad, Badezimmer 24 Grad).
- Wenn möglich, während der Nacht die Raumtemperatur reduzieren. Mit modernen Heizsystemen lassen sich Räume über Nacht auf 15 – 17 Grad abkühlen.
- Trockene Wände isolieren besser als feuchtes Mauerwerk. Wäsche daher nicht in Wohnräumen zum Trocknen aufhängen.
- Tagstromheizgeräte nur im Ausnahmefall verwenden – sie zählen zu den teuersten Heizgeräten überhaupt.
- Nutzen Sie Förderaktionen der Gemeinden und Landesregierung zur Verbesserung der Wärmedämmung und Erneuerung älterer Heizgeräte.
- Einstellung des Thermostats für die Warmwasserbereitung auf etwa 60 Grad justieren.
- Brennstoffpreise vergleichen: bei verschiedenen Händlern unter Berücksichtigung verschiedener Mengen zum Einlagern können die Preise sehr unterschiedlich ausfallen. Achten Sie auch auf die Zustellgebühren.
Lieber aktiv sparen als Anbieter wechseln
Vermeiden Sie Festbeleuchtung und sparen Sie am Licht - außer beim Lesen.
Es gibt viele Wege, Strom zu sparen. Man kann beispielsweise den Anbieter wechseln. Der neue Strommarkt ist jedoch ziemlich unübersichtlich. Die Vertragsgestaltung vieler neuer Anbieter ist nicht gerade verbraucherfreundlich. Es empfiehlt sich deshalb, Rat bei den bundesweit kostenlosen Energieberatungsstellen der Verbraucherzentralen einzuholen.
Oft ist der günstigste Anbieter nicht immer der beste: Gerade die billigsten Stromanbieter gewinnen ihren Strom nicht ökologisch, sondern greifen meist auf Atomstrom zurück.
Spartipps
In den meisten Fällen bringt aktives Stromsparen mehr, als der Wechsel des Anbieters:
- Bei neuen Elektrogeräten sollte man darauf achten, dass es sich um ein verbrauchsgünstiges Gerät handelt (Energieeffizienzklasse A). Das gilt ganz besonders für Waschmaschinen und Kühlschränke, die in Privathaushalten einen Großteil des Energieverbrauchs verursachen.
Waschmaschine
- Wenn möglich, Warmwasseranschluss für die Waschmaschine installieren. Die Warmwassererzeugung über die zentrale Heizungsanlage ist wesentlich energiesparender als die direkte Erwärmung in der Maschine mit Strom.
- Waschtemperatur absenken. Bei "Kochwäsche" werden Krankheitserreger auch mit 60 Grad abgetötet, ansonsten genügen 30-40 Grad.
- Nur mit voller Maschine waschen. Auch das 1/2-Sparprogramm spart nicht etwa die Hälfte an Strom und Wasser, sondern höchstens ein Drittel.
Küche:
- Den Herd früher ausschalten: Elektrische Herdplatten und Öfen strahlen nach dem Abschalten etwa 20 Minuten Restwärme ab.
Auch das Vorheizen ist bei den meisten modernen Öfen nicht mehr nötig.
- Heiße Speisen nicht direkt in den Kühlschrank stellen, sondern vorher abkühlen lassen.
- Ein Wasserkocher benötigt rund 40 Prozent weniger Strom als die Elektroplatte.
- Verbeulte Töpfe verlängern die Kochzeit um bis zu 40 Prozent.
- Topfdeckel benutzen.
- Gas ist effektiver als Strom: Bei der konventionellen Stromproduktion werden nur etwa 35 Prozent der Brennstoffenergie in Strom umgewandelt, der Rest geht als Abwärme verloren. Bei der direkten Verbrennung von Gas am Herd sind die Verluste wesentlich geringer.
Kühlschrank:
- Kühlschränke nicht neben Herd, Heizung, Spülmaschine oder Waschmaschine stellen. Gefriertruhen, wenn möglich, immer im unbeheizten Keller aufstellen.
- Das Drei-Sterne-Gefrierfach des Kühlschranks regelmäßig abtauen. Eine Eisschicht von einem Zentimeter kann den Stromverbrauch um über 30 Prozent erhöhen. Beim Neukauf auf automatische Abtaufunktion achten.
Licht
- Glühlampen und Halogenfluter erzeugen zwar viel Wärme, aber wenig Licht. Energiesparlampen sind zwar etwas teurer, halten dafür aber länger und verbrauchen weniger Strom als herkömmliche Lampen (je 30 Kilowattstunden pro Jahr).
Computer
- Ein Bildschirmschoner sieht zwar schön aus, kostet aber Energie. Monitor ausschalten, wenn er nicht benutzt wird, er verbraucht jede Menge Strom.
- Geräte nicht in den Stand-by fahren, sondern immer ganz ausschalten. Das gilt auch für den Fernseher und die Stereoanlage. Kann auf die permanente Bereitschaft eines Gerätes nicht verzichtet werden, wie z.B. bei einem Faxgerät, so hilft ein so genannter Power-Saver. Er wird zwischen Steckdose und Elektrogerät geschaltet und erhält die Betriebsbereitschaft des Gerätes aufrecht - bei reduziertem Stromverbrauch.
Standby-Verluste
Gerät Verlust in kWh zusätzliche Stromkosten
* bei einem Strompreis von 18 Cent/kWh
Zu den Einsparmöglichkeiten im Haushalt informieren die kostenlosen und anbieterunabhängigen Energieberatungsstellen der Verbraucherzentralen. Dort erhält man auch Leih-Messgeräte, mit deren Hilfe sich der Stromverbrauch der Elektrogeräte genau ermitteln lässt.
Wer sich doch zu einem Wechsel entschließt, sollte auf mögliche neue Nebenkosten achten, wie zum Beispiel Zählermiete, Öko- und Mehrwertsteuer sowie Durchleitungskosten. Die Vertragslaufzeit bzw. Kündigungsfrist sollte den Zeitraum von einem Jahr nicht überschreiten, da viele Tarife auch wieder sinken werden.
Was ist nötig, was ist sinnvoll?
Sich absichern - aber nicht einengen. Die meisten schließen zu viele Verträge ab.
Die meisten Menschen haben zu viele Versicherungen. Absolut notwendig sind: Die Krankenversicherung und die private Haftpflichtversicherung. Sinnvoll ist eine Berufsunfähigkeits- und eine Unfallversicherung. Die Privathaftpflichtversicherung stellt eine wichtige Versicherungsform für Privathaushalte. Sie tritt grundsätzlich ein, wenn der Versicherte oder seine mitversicherbaren Familienangehörigen einem Dritten fahrlässig Schaden zufügen und der Versicherungsnehmer haftbar gemacht wird. Darüber hinaus hilft die Privathaftpflicht, unberechtigte Ansprüche Dritter abzuwehren.
Eine Haftpflichtversicherung pro Haushalt
Wie bei allen Versicherungen gibt es auch bei der Privathaftpflichtversicherung große Unterschiede, was die jährlichen Kosten betrifft. Vergleichen lohnt sich. Spartipp: Selbst bei unverheirateten Paaren kann einer der Partner in der Haftpflichtversicherung des anderen mitlaufen - vorausgesetzt, sie teilen sich einen Haushalt.
Gesetzliche Krankenkassen
Auch bei der gesetzlichen Krankenkasse kann man sparen, wenn man zu einer anderen Kasse wechselt. Die Mehrzahl der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen sind identisch und die Unterschiede (etwa bei der alternativen Medizin oder Kuren) liegen weniger in den Leistungen als in den Beiträgen. Vergleichen lohnt sich: Die Differenzen können sich auf mehrere hundert Mark belaufen – dafür kann man sich beispielsweise schon eine private Krankenzusatzversicherung leisten.
Private Kassen
Schwieriger ist es, die private Krankenkasse oder den Tarif in der eigenen Kasse zu wechseln. Hier empfiehlt sich fachkundige und unabhängige Beratung, zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen.
Gesetzlich Versicherte, die monatlich mehr als 3375 Euro verdienen, können in die private Krankenversicherung wechseln. Durch die jüngsten Beitragssatzerhöhungen der gesetzlichen Krankenkassen kann ein Wechsel in Erwägung gezogen werden.
Bei den Privaten sollte man besonders auf die Leistungen achten. Anders als in der Gesetzlichen können einmal vereinbarte Leistungen nachträglich kaum mehr eingeschränkt werden. Die Beiträge hingegen können meist ohne große Schwierigkeiten angepasst werden.
Berufsunfähigkeit
Gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit sind die meisten Menschen nicht ausreichend abgesichert. Sind längerfristige Versicherungsverträge aber erst einmal abgeschlossen, ist es gar nicht so leicht, wieder herauszukommen. Ob und wie eine Kündigung möglich ist, ist abhängig von der Art der Versicherung, der Vertragslaufzeit und dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses.
Die Verbraucherzentralen haben eine umfangreiche Broschüre zum Thema herausgegeben: "Kündigung langfristiger Versicherungen".
Sie bieten außerdem eine persönliche Versicherungsberatung an, helfen bei der Auswahl eines geeigneten Versicherungsschutzes und führen durch das Dickicht der Vertragswerke.
Links zum Thema:
Verbraucherschutz: Versicherungsberatung
Versicherungen: Überblick und Vergleich
Einsparpotenziale: Gesetzliche Versicherungen im Vergleich
Mehr Erfolg für Steuerzahler
Überprüfen Sie Ihren Steuerbescheid und füttern Sie Ihr Sparschwein.
(SZ vom 06.02.02) - Die Erfolgschancen für Steuerzahler, die einen Rechtsstreit mit dem Finanzamt ausfechten, sind deutlich gestiegen. Der Bundesfinanzhof als oberste Instanz entschied im vergangenen Jahr in mehr als einem Fünftel aller Streitfälle im Sinne der Bürger. In Revisionsverfahren lag die Erfolgsquote sogar bei 40 Prozent. Die Richter am obersten deutschen Finanzgericht sind wegen der Komplexität des deutschen Steuerrechts weiterhin schwer beschäftigt. Die Zahl der Eingänge stieg im Jahr 2001 leicht auf 3423 Schriftsätze an.
Jeder Richter bearbeitet im Jahresverlauf durchschnittlich 54,3 Fälle. Die Zahl der erledigten Fälle ging im vergangenen Jahr um 100 auf 3225 zurück. Dadurch erhöhte sich die Zahl der zum Jahresende unerledigten Verfahren am Bundesfinanzhof (BHF) auf mehr als 3000 Fälle, wie Iris Ebling, Präsidentin des Gerichts, bei der Vorstellung des Jahresberichts in München erzählte.
Beschwerden nehmen zu
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Beschwerden gegen die Nichtzulassung bei einem unteren Gericht deutlich um 22 Prozent. In jedem dritten Fall, in dem der Finanzhof die Beschwerde zuließ, entschieden die Richter im Sinne des Steuerzahlers. Bei Revisionen gegen frühere Entscheidungen stieg die Erfolgsquote im Jahresvergleich von 33,5 auf 40 Prozent.
Verluste durch Ferienimmobilie abziehbar
Die Präsidentin des Gerichts nutzte die Präsentation des Jahresberichts, um einige grundlegende Beschlüsse zu veröffentlichen. Dazu zählt, dass Verluste von der Steuer abziehbar sind, die bei der Vermietung von Ferienwohnungen entstehen.
Dies ist nach Ansicht des Gerichts vor allem dann möglich, wenn eine Ferienwohnung ausschließlich an Feriengäste vermietet wird und die Ausgaben für den Unterhalt der Wohnung höher sind als die Einnahmen. Wenn der Besitzer die Wohnung auch selbst nutzt, muss aus einer langfristigen Prognose die Absicht erkennbar sein, mit der Ferienwohnung einen Überschuss zu erzielen.
Eigenheimzulage auch ohne Nutzung der Wohnung
Darüber hinaus entschieden die Richter, dass ein Bürger auch dann die staatliche Eigenheimzulage beanspruchen darf, wenn er lediglich an einer Wohnungsgenossenschaft beteiligt ist, ohne dort zu wohnen. Die Finanzämter hatten die Ansicht vertreten, dass der Steuerpflichtige nur dann die Zulage bekommen sollte, wenn er tatsächlich auch eine Wohnung der Genossenschaft nutzt.
Gewinne aus Aktienspekulationen versteuern
Im laufenden Jahr stehen weitere grundsätzliche Entscheidungen an. So prüft der Bundesfinanzhof, ob die Gewinne aus der Spekulation mit Wertpapieren verfassungsgemäß besteuert werden. Das Problem liegt nach Worten der Präsidentin Ebling darin, dass die Finanzämter Angaben der Bürger nicht überprüfen und deshalb steuerehrliche Bürger benachteiligt werden. „Wir sehen allerdings ein, dass es wenige Möglichkeiten gibt, da reinzustochern“, sagte Ebling.
Fortbildung künftig voll absetzbar
Auch beschäftigt sich das Gericht mit den Ausgaben für die Fortbildung. „Es reicht immer seltener aus, sich nur einmal im Leben für den Beruf ausbilden zu lassen“, begründete Ebling die Suche nach einer Antwort darauf, ob die Ausgaben künftig den voll abziehbaren Werbungskosten zuzurechnen sind und nicht mehr, wie bisher, den nur begrenzt absetzbaren Ausgaben für die Lebensführung. Auch bleibt die Erbschaftssteuer ein Thema des Gerichts.
Gruß
Happy End
Auch wenn der Euro angeblich nicht allein dafür verantwortlich ist: Das Leben wird immer teurer.
Was tun?
Nach Angaben von Statistikern haben vor allem die Erhöhungen der Steuern und die stark gestiegenen Lebensmittelpreise zu den Mehrausgaben geführt.
Wie auch immer - Tatsache bleibt, dass wir uns der Situation anpassen müssen. Aber wie? Sich mit Felljacke im Dunkeln von Kohl ernähren und warten, bis es besser wird?
Da gibt es klügere Maßnahmen. In der Regel geben wir, oft unbewusst, mehr Geld aus als nötig. Zur Zeit haben wir einen guten Grund, diese Lücken aufzuspüren.
Budget erstellen
Generell gilt: Wer seine Ausgaben und Einnahmen erfasst, erkennt besser, wo er sparen kann. Ein festes Haushaltsbudget hilft, den Überblick zu behalten, wofür das Geld ausgegeben wird – und auf welche Ausgaben man verzichten könnte.
Das gilt insbesondere für Posten, die nur jährlich oder in größeren Abständen anfallen, wie etwa Versicherungen, Kleidung und Kosmetika. Ausgaben dieser Art sollte man auf den Monat umrechnen. Damit das Budget nicht gleich gesprengt wird, sollte der persönliche Etat immer einen Posten für unvorhergesehene Ausgaben enthalten.
Telefonkosten senken
Fasse Dich kurz und wähle richtig
Festnetz, Fax, Handy und E-Mail - wir stehen immer und überall in Kommunikation. Und mal ehrlich: Der Vorsatz „Ich rufe niemanden an, sondern will nur erreichbar sein“ wird auch nur die ersten Wochen eingehalten. Bald findet man sich mit der zusätzlichen Telefonrechnung ab, von der doppelten Grundgebühr ganz zu schweigen.
Mit etwas Selbstdisziplin indes ist es durchaus möglich, die Gebühren zu halbieren, ohne dabei den Kontakt zur Außenwelt zu verlieren.
Die üblichen Verdächtigen
Die Telefonrechnungen der vergangenen drei bis sechs Monate enthalten oft drei oder vier größere Posten, die durch bestimmte Verbindungen und zu ähnlichen Zeiten entstanden. Versuchen Sie nachzuvollziehen, mit wem und warum diese Gespräche geführt wurden. Meist handelt es sich um einen bestimmten Personenkreis, etwa den Partner, Freunde oder Verwandte.
Wieder mal verquatscht?
Sind die langen Telefonate nötig, oder zog sich der schnelle Anruf mal wieder in die Länge? Hält man mit dem Anruf einen wichtigen Kontak aufrecht oder sieht man sich später sowieso? Etwa 80 Prozent der privaten Telefongespräche haben nur eine kurze Frage oder eine Terminbestätigung zum Anlass. Statt der dafür benötigten 30 bis 60 Sekunden verlängern sich die Verbindungen aber häufig auf zehn bis zwölf Minuten.
Ein kurz angebundener Gesprächspartner muss nicht unhöflich sein. Oft hat das unsichtbare Gegenüber einfach keine Zeit und führt das Gespräch nur aus übertriebener Rücksicht fort. Überlegen Sie vor dem Telefonat, was Sie mitteilen wollen. Geht es um einen Termin, einigen Sie sich schnell auf eine Zeit und besprechen Sie die Inhalte später.
Mal mobil, mal Festnetz
Die Kombination von Festnetz und Mobiltelefon ist sinnvoll, wenn man sich danach richtet, von welchem Anschluss aus zu welcher Zeit der Tarif günstiger ist. Ein Inlandsferngespräch beispielweise kann über das Handy tagsüber billiger sein. Vor allem beim Festnetz spielt die Tageszeit eine wichtige Rolle.
Erst den billigsten Tarif aussuchen
Am effektivsten lassen sich Telefonkosten durch das so genannte „Call-by-Call“-System senken, indem man konsequent die Nummer eines billigen Anbieters vorwählt. Nachteil: Das Überprüfen der Tarife ist mühsam, die Telefontarife ändern sich ständig.
Immer aktuell: Die billigsten Telefon-Tarife
Tarif-Vergleiche werden regelmäßig in den Tageszeitungen veröffentlicht.
Im Internet findet man die aktuellsten Auflistungen günstiger Tarife.
Vorsicht bei Preselection
Von Preselection (Vorauswahl), bei dem alle Verbindungen, die mit einer Null beginnen, über den ausgesuchten Anwender geführt werden, ist abzuraten. Kein Anbieter ist immer und überall günstig.
Die Telefongesellschaft komplett zu wechseln (Vollanschluss), bringt nicht viel, weil diese Verträge meist langfristig abgeschlossen werden müssen und sich die Tarife zu oft ändern. Manche Anbieter blockieren zudem die günstigen Vorwahlnummern anderer Anbieter.
Deshalb ist darauf zu achten, ob man trotz des Wechsels der Telefongesellschaft noch mit allen günstigen Nummern telefonieren kann.
Heizkosten senken
Ein Grad genügt
Eine funktionierende Heizungsanlage spart Geld.
Heizkosten zu sparen, ist meist leichter als man denkt. Wird die Raumtemperatur nur um einen einzigen Grad gesenkt, ergibt sich bereits eine Ersparnis von etwa drei bis fünf Prozent. Häufiges Problem: Ein Großteil der Heiz-Energie verpufft nutzlos. Unzureichend isolierte Dächer und Außenwände geben bis zu 15 Prozent bzw. bis zu 50 Prozent Wärme ab, veraltete, undichte Fenster und Türen etwa 25 Prozent.
Achten Sie darauf, dass die Heizungsanlage jährlich gewartet wird. Heizungssysteme mit geringem Wirkungsgrad verbrauchen zu viel Brennstoff und belasten die Umwelt. Eventuell ist auch eine Modernisierung erforderlich. Für solche Maßnahmen gibt es Förderprogramme.
Informationen erhält man bundesweit bei den kostenlosen Energieberatungen der Verbraucherzentralen.
Spartipps
- Keine Dauerlüftung auf Kipp. Fenster lieber nach Bedarf für einige Minuten breit öffnen.
- Auf intakte Tür- und Fensterdichtungen achten.
- Öl- und Festbrennstoffheizgeräte regelmäßig reinigen. Besonders bei Ölkesseln sinkt der Wirkungsgrad durch verschmutzte Brennraumwände stark.
- Nicht überheizen. Eine Raumtemperatur von 22 Grad genügt (Nebenräume um 18 Grad, Badezimmer 24 Grad).
- Wenn möglich, während der Nacht die Raumtemperatur reduzieren. Mit modernen Heizsystemen lassen sich Räume über Nacht auf 15 – 17 Grad abkühlen.
- Trockene Wände isolieren besser als feuchtes Mauerwerk. Wäsche daher nicht in Wohnräumen zum Trocknen aufhängen.
- Tagstromheizgeräte nur im Ausnahmefall verwenden – sie zählen zu den teuersten Heizgeräten überhaupt.
- Nutzen Sie Förderaktionen der Gemeinden und Landesregierung zur Verbesserung der Wärmedämmung und Erneuerung älterer Heizgeräte.
- Einstellung des Thermostats für die Warmwasserbereitung auf etwa 60 Grad justieren.
- Brennstoffpreise vergleichen: bei verschiedenen Händlern unter Berücksichtigung verschiedener Mengen zum Einlagern können die Preise sehr unterschiedlich ausfallen. Achten Sie auch auf die Zustellgebühren.
Stromkosten
Lieber aktiv sparen als Anbieter wechseln
Vermeiden Sie Festbeleuchtung und sparen Sie am Licht - außer beim Lesen.
Es gibt viele Wege, Strom zu sparen. Man kann beispielsweise den Anbieter wechseln. Der neue Strommarkt ist jedoch ziemlich unübersichtlich. Die Vertragsgestaltung vieler neuer Anbieter ist nicht gerade verbraucherfreundlich. Es empfiehlt sich deshalb, Rat bei den bundesweit kostenlosen Energieberatungsstellen der Verbraucherzentralen einzuholen.
Oft ist der günstigste Anbieter nicht immer der beste: Gerade die billigsten Stromanbieter gewinnen ihren Strom nicht ökologisch, sondern greifen meist auf Atomstrom zurück.
Spartipps
In den meisten Fällen bringt aktives Stromsparen mehr, als der Wechsel des Anbieters:
- Bei neuen Elektrogeräten sollte man darauf achten, dass es sich um ein verbrauchsgünstiges Gerät handelt (Energieeffizienzklasse A). Das gilt ganz besonders für Waschmaschinen und Kühlschränke, die in Privathaushalten einen Großteil des Energieverbrauchs verursachen.
Waschmaschine
- Wenn möglich, Warmwasseranschluss für die Waschmaschine installieren. Die Warmwassererzeugung über die zentrale Heizungsanlage ist wesentlich energiesparender als die direkte Erwärmung in der Maschine mit Strom.
- Waschtemperatur absenken. Bei "Kochwäsche" werden Krankheitserreger auch mit 60 Grad abgetötet, ansonsten genügen 30-40 Grad.
- Nur mit voller Maschine waschen. Auch das 1/2-Sparprogramm spart nicht etwa die Hälfte an Strom und Wasser, sondern höchstens ein Drittel.
Küche:
- Den Herd früher ausschalten: Elektrische Herdplatten und Öfen strahlen nach dem Abschalten etwa 20 Minuten Restwärme ab.
Auch das Vorheizen ist bei den meisten modernen Öfen nicht mehr nötig.
- Heiße Speisen nicht direkt in den Kühlschrank stellen, sondern vorher abkühlen lassen.
- Ein Wasserkocher benötigt rund 40 Prozent weniger Strom als die Elektroplatte.
- Verbeulte Töpfe verlängern die Kochzeit um bis zu 40 Prozent.
- Topfdeckel benutzen.
- Gas ist effektiver als Strom: Bei der konventionellen Stromproduktion werden nur etwa 35 Prozent der Brennstoffenergie in Strom umgewandelt, der Rest geht als Abwärme verloren. Bei der direkten Verbrennung von Gas am Herd sind die Verluste wesentlich geringer.
Kühlschrank:
- Kühlschränke nicht neben Herd, Heizung, Spülmaschine oder Waschmaschine stellen. Gefriertruhen, wenn möglich, immer im unbeheizten Keller aufstellen.
- Das Drei-Sterne-Gefrierfach des Kühlschranks regelmäßig abtauen. Eine Eisschicht von einem Zentimeter kann den Stromverbrauch um über 30 Prozent erhöhen. Beim Neukauf auf automatische Abtaufunktion achten.
Licht
- Glühlampen und Halogenfluter erzeugen zwar viel Wärme, aber wenig Licht. Energiesparlampen sind zwar etwas teurer, halten dafür aber länger und verbrauchen weniger Strom als herkömmliche Lampen (je 30 Kilowattstunden pro Jahr).
Computer
- Ein Bildschirmschoner sieht zwar schön aus, kostet aber Energie. Monitor ausschalten, wenn er nicht benutzt wird, er verbraucht jede Menge Strom.
- Geräte nicht in den Stand-by fahren, sondern immer ganz ausschalten. Das gilt auch für den Fernseher und die Stereoanlage. Kann auf die permanente Bereitschaft eines Gerätes nicht verzichtet werden, wie z.B. bei einem Faxgerät, so hilft ein so genannter Power-Saver. Er wird zwischen Steckdose und Elektrogerät geschaltet und erhält die Betriebsbereitschaft des Gerätes aufrecht - bei reduziertem Stromverbrauch.
Standby-Verluste
Gerät Verlust in kWh zusätzliche Stromkosten
pro Jahr pro Jahr* in Euro
Fernseher 75 13
Videorecorder 130 23
Hifi-Anlage 100 18
PC und Drucker 40 bis 75 7 bis 13
Faxgerät 100 bis 500 18 bis 89
* bei einem Strompreis von 18 Cent/kWh
Zu den Einsparmöglichkeiten im Haushalt informieren die kostenlosen und anbieterunabhängigen Energieberatungsstellen der Verbraucherzentralen. Dort erhält man auch Leih-Messgeräte, mit deren Hilfe sich der Stromverbrauch der Elektrogeräte genau ermitteln lässt.
Wer sich doch zu einem Wechsel entschließt, sollte auf mögliche neue Nebenkosten achten, wie zum Beispiel Zählermiete, Öko- und Mehrwertsteuer sowie Durchleitungskosten. Die Vertragslaufzeit bzw. Kündigungsfrist sollte den Zeitraum von einem Jahr nicht überschreiten, da viele Tarife auch wieder sinken werden.
Versicherungen
Was ist nötig, was ist sinnvoll?
Sich absichern - aber nicht einengen. Die meisten schließen zu viele Verträge ab.
Die meisten Menschen haben zu viele Versicherungen. Absolut notwendig sind: Die Krankenversicherung und die private Haftpflichtversicherung. Sinnvoll ist eine Berufsunfähigkeits- und eine Unfallversicherung. Die Privathaftpflichtversicherung stellt eine wichtige Versicherungsform für Privathaushalte. Sie tritt grundsätzlich ein, wenn der Versicherte oder seine mitversicherbaren Familienangehörigen einem Dritten fahrlässig Schaden zufügen und der Versicherungsnehmer haftbar gemacht wird. Darüber hinaus hilft die Privathaftpflicht, unberechtigte Ansprüche Dritter abzuwehren.
Eine Haftpflichtversicherung pro Haushalt
Wie bei allen Versicherungen gibt es auch bei der Privathaftpflichtversicherung große Unterschiede, was die jährlichen Kosten betrifft. Vergleichen lohnt sich. Spartipp: Selbst bei unverheirateten Paaren kann einer der Partner in der Haftpflichtversicherung des anderen mitlaufen - vorausgesetzt, sie teilen sich einen Haushalt.
Gesetzliche Krankenkassen
Auch bei der gesetzlichen Krankenkasse kann man sparen, wenn man zu einer anderen Kasse wechselt. Die Mehrzahl der Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen sind identisch und die Unterschiede (etwa bei der alternativen Medizin oder Kuren) liegen weniger in den Leistungen als in den Beiträgen. Vergleichen lohnt sich: Die Differenzen können sich auf mehrere hundert Mark belaufen – dafür kann man sich beispielsweise schon eine private Krankenzusatzversicherung leisten.
Private Kassen
Schwieriger ist es, die private Krankenkasse oder den Tarif in der eigenen Kasse zu wechseln. Hier empfiehlt sich fachkundige und unabhängige Beratung, zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen.
Gesetzlich Versicherte, die monatlich mehr als 3375 Euro verdienen, können in die private Krankenversicherung wechseln. Durch die jüngsten Beitragssatzerhöhungen der gesetzlichen Krankenkassen kann ein Wechsel in Erwägung gezogen werden.
Bei den Privaten sollte man besonders auf die Leistungen achten. Anders als in der Gesetzlichen können einmal vereinbarte Leistungen nachträglich kaum mehr eingeschränkt werden. Die Beiträge hingegen können meist ohne große Schwierigkeiten angepasst werden.
Berufsunfähigkeit
Gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit sind die meisten Menschen nicht ausreichend abgesichert. Sind längerfristige Versicherungsverträge aber erst einmal abgeschlossen, ist es gar nicht so leicht, wieder herauszukommen. Ob und wie eine Kündigung möglich ist, ist abhängig von der Art der Versicherung, der Vertragslaufzeit und dem Zeitpunkt des Vertragsabschlusses.
Die Verbraucherzentralen haben eine umfangreiche Broschüre zum Thema herausgegeben: "Kündigung langfristiger Versicherungen".
Sie bieten außerdem eine persönliche Versicherungsberatung an, helfen bei der Auswahl eines geeigneten Versicherungsschutzes und führen durch das Dickicht der Vertragswerke.
Links zum Thema:
Verbraucherschutz: Versicherungsberatung
Versicherungen: Überblick und Vergleich
Einsparpotenziale: Gesetzliche Versicherungen im Vergleich
Jahresbericht des Bundesfinanzhofs
Mehr Erfolg für Steuerzahler
Überprüfen Sie Ihren Steuerbescheid und füttern Sie Ihr Sparschwein.
(SZ vom 06.02.02) - Die Erfolgschancen für Steuerzahler, die einen Rechtsstreit mit dem Finanzamt ausfechten, sind deutlich gestiegen. Der Bundesfinanzhof als oberste Instanz entschied im vergangenen Jahr in mehr als einem Fünftel aller Streitfälle im Sinne der Bürger. In Revisionsverfahren lag die Erfolgsquote sogar bei 40 Prozent. Die Richter am obersten deutschen Finanzgericht sind wegen der Komplexität des deutschen Steuerrechts weiterhin schwer beschäftigt. Die Zahl der Eingänge stieg im Jahr 2001 leicht auf 3423 Schriftsätze an.
Jeder Richter bearbeitet im Jahresverlauf durchschnittlich 54,3 Fälle. Die Zahl der erledigten Fälle ging im vergangenen Jahr um 100 auf 3225 zurück. Dadurch erhöhte sich die Zahl der zum Jahresende unerledigten Verfahren am Bundesfinanzhof (BHF) auf mehr als 3000 Fälle, wie Iris Ebling, Präsidentin des Gerichts, bei der Vorstellung des Jahresberichts in München erzählte.
Beschwerden nehmen zu
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Beschwerden gegen die Nichtzulassung bei einem unteren Gericht deutlich um 22 Prozent. In jedem dritten Fall, in dem der Finanzhof die Beschwerde zuließ, entschieden die Richter im Sinne des Steuerzahlers. Bei Revisionen gegen frühere Entscheidungen stieg die Erfolgsquote im Jahresvergleich von 33,5 auf 40 Prozent.
Verluste durch Ferienimmobilie abziehbar
Die Präsidentin des Gerichts nutzte die Präsentation des Jahresberichts, um einige grundlegende Beschlüsse zu veröffentlichen. Dazu zählt, dass Verluste von der Steuer abziehbar sind, die bei der Vermietung von Ferienwohnungen entstehen.
Dies ist nach Ansicht des Gerichts vor allem dann möglich, wenn eine Ferienwohnung ausschließlich an Feriengäste vermietet wird und die Ausgaben für den Unterhalt der Wohnung höher sind als die Einnahmen. Wenn der Besitzer die Wohnung auch selbst nutzt, muss aus einer langfristigen Prognose die Absicht erkennbar sein, mit der Ferienwohnung einen Überschuss zu erzielen.
Eigenheimzulage auch ohne Nutzung der Wohnung
Darüber hinaus entschieden die Richter, dass ein Bürger auch dann die staatliche Eigenheimzulage beanspruchen darf, wenn er lediglich an einer Wohnungsgenossenschaft beteiligt ist, ohne dort zu wohnen. Die Finanzämter hatten die Ansicht vertreten, dass der Steuerpflichtige nur dann die Zulage bekommen sollte, wenn er tatsächlich auch eine Wohnung der Genossenschaft nutzt.
Gewinne aus Aktienspekulationen versteuern
Im laufenden Jahr stehen weitere grundsätzliche Entscheidungen an. So prüft der Bundesfinanzhof, ob die Gewinne aus der Spekulation mit Wertpapieren verfassungsgemäß besteuert werden. Das Problem liegt nach Worten der Präsidentin Ebling darin, dass die Finanzämter Angaben der Bürger nicht überprüfen und deshalb steuerehrliche Bürger benachteiligt werden. „Wir sehen allerdings ein, dass es wenige Möglichkeiten gibt, da reinzustochern“, sagte Ebling.
Fortbildung künftig voll absetzbar
Auch beschäftigt sich das Gericht mit den Ausgaben für die Fortbildung. „Es reicht immer seltener aus, sich nur einmal im Leben für den Beruf ausbilden zu lassen“, begründete Ebling die Suche nach einer Antwort darauf, ob die Ausgaben künftig den voll abziehbaren Werbungskosten zuzurechnen sind und nicht mehr, wie bisher, den nur begrenzt absetzbaren Ausgaben für die Lebensführung. Auch bleibt die Erbschaftssteuer ein Thema des Gerichts.
Gruß
Happy End