B Ö R S E N - N E W S
'Die Welt': Brandenburger Chipfabrik vor dem Aus - Banken wollen aussteigen
Der geplante Bau einer 1,3 Milliarden US-Dollar teuren Chipfabrik in Frankfurt an der Oder droht einem Pressebericht zufolge endgültig zu platzen. Wie "Die Welt" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Bankenkreise berichtet, wollen die beiden mit der Kapitalbeschaffung beauftragten Institute - die Commerzbank und die Gulf International Bank B.S.C. (Bahrein) - Ende Februar ihr Mandat niederlegen. Damit sei nach Überzeugung gut informierter Kreise das Ende für das teure Vorhaben programmiert.
Zuvor sei schon die Deutsche Bank mit dem Versuch gescheitert, einen Partner für den Fabrikbetreiber Communicant AG zu finden. "Das Zeitfenster für die Investition hat sich geschlossen", zitiert das Blatt einen Bankier. Die Firma Communicant, die 1.300 Arbeitsplätze schaffen wollte. benötige für die Fertigstellung des Projektes rund 650 Millionen Dollar private Kredite. "Unter rationalen Gesichtspunkten ist eine Kreditvergabe nicht darstellbar", heiße es bei den an der Prüfung beteiligten Instituten. Der Staat wiederum habe sich bereits bis an die Grenzen des Erlaubten engagiert.
GALGENFRIST BIS ENDE FEBRUAR
Zunächst hätten Commerzbank und Gulf International Bank B.S.C. bereits Ende Januar ihr Mandat niederlegen wollen. Nach Informationen der "Welt" sei Communicant noch eine Galgenfrist bis Ende Februar eingeräumt worden. Mitte des Monats erhalte die Gesellschaft letztmalig Gelegenheit, Lösungen für die seit langem drängenden Probleme zu präsentieren. Eine Rettung der Investition, die sich ohnehin bereits um mehre Monate verzögert habe, gelte bei den Kreditinstituten aber als hochgradig unwahrscheinlich.
Wie die "Welt" erfahren haben will, gebe es ein ganzes Bündel ungeklärter Fragen. So habe Communicant in seiner Planung keine nachhaltig gesicherten Umsätze nachweisen können und zu optimistische Geschäftspläne vorgelegt. Zudem habe die Besicherung der benötigten Kredite nicht zufriedenstellend geklärt werden können.
Im Zusammenhang mit Communicant werfe die Kreditwirtschaft der Potsdamer Landesregierung "laienhaftes Verhalten" vor. Das Land Brandenburg habe der Gesellschaft über ihre Landesinvestitionsbank 38 Millionen Dollar Eigenkapital zur Verfügung gestellt. Hinzu kämen Aufwendungen der Kommune in Höhe von rund 35 Millionen Euro, die zu etwa 80 Prozent aus der Landeskasse bezuschusst worden seien./hi/cs
28.01.2003 - 18:17
Quelle: dpa-AFX
finanzen.focus.msn.de/D/DS/D...id%3d1043774226
'Die Welt': Brandenburger Chipfabrik vor dem Aus - Banken wollen aussteigen
Der geplante Bau einer 1,3 Milliarden US-Dollar teuren Chipfabrik in Frankfurt an der Oder droht einem Pressebericht zufolge endgültig zu platzen. Wie "Die Welt" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Bankenkreise berichtet, wollen die beiden mit der Kapitalbeschaffung beauftragten Institute - die Commerzbank und die Gulf International Bank B.S.C. (Bahrein) - Ende Februar ihr Mandat niederlegen. Damit sei nach Überzeugung gut informierter Kreise das Ende für das teure Vorhaben programmiert.
Zuvor sei schon die Deutsche Bank mit dem Versuch gescheitert, einen Partner für den Fabrikbetreiber Communicant AG zu finden. "Das Zeitfenster für die Investition hat sich geschlossen", zitiert das Blatt einen Bankier. Die Firma Communicant, die 1.300 Arbeitsplätze schaffen wollte. benötige für die Fertigstellung des Projektes rund 650 Millionen Dollar private Kredite. "Unter rationalen Gesichtspunkten ist eine Kreditvergabe nicht darstellbar", heiße es bei den an der Prüfung beteiligten Instituten. Der Staat wiederum habe sich bereits bis an die Grenzen des Erlaubten engagiert.
GALGENFRIST BIS ENDE FEBRUAR
Zunächst hätten Commerzbank und Gulf International Bank B.S.C. bereits Ende Januar ihr Mandat niederlegen wollen. Nach Informationen der "Welt" sei Communicant noch eine Galgenfrist bis Ende Februar eingeräumt worden. Mitte des Monats erhalte die Gesellschaft letztmalig Gelegenheit, Lösungen für die seit langem drängenden Probleme zu präsentieren. Eine Rettung der Investition, die sich ohnehin bereits um mehre Monate verzögert habe, gelte bei den Kreditinstituten aber als hochgradig unwahrscheinlich.
Wie die "Welt" erfahren haben will, gebe es ein ganzes Bündel ungeklärter Fragen. So habe Communicant in seiner Planung keine nachhaltig gesicherten Umsätze nachweisen können und zu optimistische Geschäftspläne vorgelegt. Zudem habe die Besicherung der benötigten Kredite nicht zufriedenstellend geklärt werden können.
Im Zusammenhang mit Communicant werfe die Kreditwirtschaft der Potsdamer Landesregierung "laienhaftes Verhalten" vor. Das Land Brandenburg habe der Gesellschaft über ihre Landesinvestitionsbank 38 Millionen Dollar Eigenkapital zur Verfügung gestellt. Hinzu kämen Aufwendungen der Kommune in Höhe von rund 35 Millionen Euro, die zu etwa 80 Prozent aus der Landeskasse bezuschusst worden seien./hi/cs
28.01.2003 - 18:17
Quelle: dpa-AFX
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