SOFTLINE AG
§ Ein Hauch von Überschätzung
Der Neue Markt hat die Regeln, soweit es welche gibt, von Angebot und Nachfrage neu definiert und sie bis an die Grenze der Toleranz von gutgläubigen Anlegern getrieben.
Viele dieser haben Unmengen an Geld verloren, weil sie wie blind orderten, ohne zu wissen, um was für ein Unternehmen es sich überhaupt handelt. Ohne an die Möglichkeit von Limit-Ordern zu denken, Stop-Loss-Kurse zu setzen, oder andere Werkzeuge der Verlustminimierung des Kapitals einzusetzen.
Kaufen, kaufen, kaufen. Koste, was es wolle.
Die Anleger, die gezeichnet und auch Aktien des Software-Betreibers Softline zugeteilt bekommen haben, staunten nicht schlecht, als sie die Erstnotiz erblickten.
Kostete bei der Zuteilung eine Aktie 17,50 €, konnte man am ersten Tag diese für über 70 € verscherbeln, oder kaufen, je nachdem.
Lange Zeit wurde am Neuen Markt nicht mehr so massiv übertrieben wie bei dieser Neuemission. Glücklich konnten nur die Verkäufer sein, Käufer hingegen verfluchen wahrscheinlich noch heute den Tag, an dem sie gekauft haben. Denn seitdem pendelt der Kurs um 40 % unter dem Ausgabekurs.
Für viele Analysten immer noch zu hoch, die einen fairen Wert der Aktie bei 20 € sehen.
Das Unternehmen aus Oldenburg vertreibt hauptsächlich Business to Business-Software im Internet.
Für viele war diese Tatsache der einzige Grund die Aktien zu kaufen, denn
B2B-Werte stehen bei Anlegern hoch im Kurs.
Noch vor dem Börsengang übernahm die Softline AG rückwirkend zum 01. Januar 2000 100 Prozent des Aktienkapitals der Apacabar S.A., Paris.
Der französische Software-Provider erzielte im vorigen Jahr mit 30 Mitarbeitern einen Umsatz von 22 Mio. DM mit Software für Grafik, Internet-Multimedia und Soundbarbeitung. Durch diese Übernahme konnte Softline somit den Umsatz auf 23 Mio. € steigern.
Interessant war die Nachricht von der Kooperation mit Microsoft und Lycos, mit dem Ziel Softline-Produkte über den Online-Dienst Microsoft Network (MSN) zu vermarkten.
Viel hat man von dem Unternehmen aus Oldenburg bisher nicht gehört, ist es aber offensichtlich, dass weiteres Wachstum nur durch Aqisitionen erreicht werden soll.
Für Adhoc-Meldungen und den damit verbundenen Kurssteigerungen kann dieses Ziel zwar interessant sein, fragt man sich jedoch, ob das überhaupt aussreicht. Denn mit einem Verlust von mehr als 3 Mio € ist der derzeit hohe Aktienkurs nicht zu gerechtfertigen.
Phantasie bringt der Business-to-Business, auf die sich Softline hauptsächlich konzentriert. Sie muss aber noch beweisen, wie sie sich in diesem enormen Wachstumsmarkt durchsetzen wird. Denn die Konkurrenz ist gross und sie schläft nicht.
Vielleicht wäre es gerade deshalb sinnvoller, keine weiteren Unternehmen zu übernehmen, sondern auf mehr und bessere Produkte zu setzen. Mit Aquisitionen wird zwar der Umsatz und vielleicht auch der Gewinn, oder Verlust, gesteigert, aber übernommen werden können auch Produkte von gestern. Und für Produkte von morgen braucht man das Geld dringender...
Softline AD ist kein Kauf. Die ganze Phantasie steckt schon in dem Kurs. Dieser bedarf eigentlich sogar einer weiteren Korrektur.
Gruss
Nase
§ Ein Hauch von Überschätzung
Der Neue Markt hat die Regeln, soweit es welche gibt, von Angebot und Nachfrage neu definiert und sie bis an die Grenze der Toleranz von gutgläubigen Anlegern getrieben.
Viele dieser haben Unmengen an Geld verloren, weil sie wie blind orderten, ohne zu wissen, um was für ein Unternehmen es sich überhaupt handelt. Ohne an die Möglichkeit von Limit-Ordern zu denken, Stop-Loss-Kurse zu setzen, oder andere Werkzeuge der Verlustminimierung des Kapitals einzusetzen.
Kaufen, kaufen, kaufen. Koste, was es wolle.
Die Anleger, die gezeichnet und auch Aktien des Software-Betreibers Softline zugeteilt bekommen haben, staunten nicht schlecht, als sie die Erstnotiz erblickten.
Kostete bei der Zuteilung eine Aktie 17,50 €, konnte man am ersten Tag diese für über 70 € verscherbeln, oder kaufen, je nachdem.
Lange Zeit wurde am Neuen Markt nicht mehr so massiv übertrieben wie bei dieser Neuemission. Glücklich konnten nur die Verkäufer sein, Käufer hingegen verfluchen wahrscheinlich noch heute den Tag, an dem sie gekauft haben. Denn seitdem pendelt der Kurs um 40 % unter dem Ausgabekurs.
Für viele Analysten immer noch zu hoch, die einen fairen Wert der Aktie bei 20 € sehen.
Das Unternehmen aus Oldenburg vertreibt hauptsächlich Business to Business-Software im Internet.
Für viele war diese Tatsache der einzige Grund die Aktien zu kaufen, denn
B2B-Werte stehen bei Anlegern hoch im Kurs.
Noch vor dem Börsengang übernahm die Softline AG rückwirkend zum 01. Januar 2000 100 Prozent des Aktienkapitals der Apacabar S.A., Paris.
Der französische Software-Provider erzielte im vorigen Jahr mit 30 Mitarbeitern einen Umsatz von 22 Mio. DM mit Software für Grafik, Internet-Multimedia und Soundbarbeitung. Durch diese Übernahme konnte Softline somit den Umsatz auf 23 Mio. € steigern.
Interessant war die Nachricht von der Kooperation mit Microsoft und Lycos, mit dem Ziel Softline-Produkte über den Online-Dienst Microsoft Network (MSN) zu vermarkten.
Viel hat man von dem Unternehmen aus Oldenburg bisher nicht gehört, ist es aber offensichtlich, dass weiteres Wachstum nur durch Aqisitionen erreicht werden soll.
Für Adhoc-Meldungen und den damit verbundenen Kurssteigerungen kann dieses Ziel zwar interessant sein, fragt man sich jedoch, ob das überhaupt aussreicht. Denn mit einem Verlust von mehr als 3 Mio € ist der derzeit hohe Aktienkurs nicht zu gerechtfertigen.
Phantasie bringt der Business-to-Business, auf die sich Softline hauptsächlich konzentriert. Sie muss aber noch beweisen, wie sie sich in diesem enormen Wachstumsmarkt durchsetzen wird. Denn die Konkurrenz ist gross und sie schläft nicht.
Vielleicht wäre es gerade deshalb sinnvoller, keine weiteren Unternehmen zu übernehmen, sondern auf mehr und bessere Produkte zu setzen. Mit Aquisitionen wird zwar der Umsatz und vielleicht auch der Gewinn, oder Verlust, gesteigert, aber übernommen werden können auch Produkte von gestern. Und für Produkte von morgen braucht man das Geld dringender...
Softline AD ist kein Kauf. Die ganze Phantasie steckt schon in dem Kurs. Dieser bedarf eigentlich sogar einer weiteren Korrektur.
Gruss
Nase