In Zeiten rasanter Kursgewinne sind viele alte Kennzahlen in Vergessenheit geraten. Bewertung spielte bei unprofitablen Unternehmen, deren Aktienkurse sich ständig verdoppelten, keine Rolle. Ist ja auch egal, woher das Geld kommt, Hauptsache es fließt reichlich. Diese Strategie hat allerdings ausgedient. Die Anleger sind, wenn sie sich überhaupt noch an Aktien herantrauen, misstrauisch und vorsichtig geworden.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) erlebt eine Renaissance, und auch Dividendenrenditen werden wieder salonfähig. Denn Dividenden werden immer gezahlt, wenn das Unternehmen noch Gewinn macht, der Aktienkurs kann ruhig am Boden liegen. Im Dax fällt als erstes ThyssenKrupp mit guter Dividende und günstigem Kurs auf.
ThyssenKrupp genügt gleich mehreren Kriterien
Die Aktie passt sogar in zwei Strategien, die langfristig angelegt sind: die Dividenden-Strategie und die Auswahl von Aktien mit hoher Dividende und gleichzeitig niedrigem nominalen Kurs. Die Dividende von ThyssenKrupp beträgt im laufenden Jahr immerhin gut sechs Prozent. Die etwas Wagemutigeren werden hier schnell einwenden, dass Papiere mit einer guten Dividende oft zur Schwerfälligkeit neigen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Thyssen-Aktie hat seit Jahresbeginn immerhin um 4,4 Prozent zugelegt. Wenn man bedenkt, dass bisher überhaupt nur sechs der dreißig Dax-Titel seit Januar 2001 überhaupt einen Gewinn verzeichnen, dann kann man wegen der unterdurchschnittlichen Kursperformance auch einmal ein Auge zudrücken.
Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet liegt die SAP-Aktie besser, denn der Kurs ist seit Jahresanfang um 22 Prozent gestiegen. Damit ist die SAP-Aktie bisher der größte Jahresgewinner im Dax. Dafür ist die Bewertung mehr als dreimal so hoch wie die von Thyssen-Krupp und damit auch das Risiko. Noch nicht einmal in der Erholungsrallye nach den Kursverlusten infolge der Anschläge vom 11. September kann SAP der Thyssen-Aktie das Wasser reichen. Während SAP um etwa 50 Prozent seit dem Tief zugelegt hat, präsentiert die Thyssen-Aktie einen stolzen Anstieg von 67 Prozent.
Zugegeben hat ansonsten die Technologie die Nase vorne. Die drei Mitglieder der Siemens-Familie im Dax, Siemens, Infineon und Epcos haben seit dem Tief im September um mehr als 80 Prozent zugelegt. Aber die Bilanz ist seit Jahresbeginn düster: Alle drei Werte liegen tief im roten Bereich, größter Verlierer ist Epcos, die immer noch um 36 Prozent leichter notieren.
DaimlerChrysler ist ein Beispiel für Dividenden-Strategie
Ein noch besseres Beispiel als ThyssenKrupp ist DaimlerChrysler. Dieser Titel passt zwar nur in die Dividenden-Strategie, mit einem nominal niedrigen Kurs kann er aber nicht aufwarten. Dafür gibt es einige andere Pluspunkte. Die Dividendenrendite liegt mit 5,7 Prozent nur knapp unter dem Niveau bei Thyssen. Seit Anfang 2001 hat sich der Kurs um fast elf Prozent verbessert und seit dem Tiefstand nach den Terroranschlägen ist die Daimler-Aktie um 63 Prozent gestiegen. Ein Wermutstropfen ist allerdings bei Daimler die hohe Bewertung. Das KGV für das laufende Jahr beträgt etwa 65.
Der Blick auf das Dividendenniveau bedeutet nicht, dass man den Wachstumswerten, die mit dem schnellen Euro locken, den Rücken drehen sollte. Ganz verkehrt aber sind die alten Anlageregeln à la Warren Buffett und Peter Lynch offenbar auch nicht.
So long,
Calexa
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) erlebt eine Renaissance, und auch Dividendenrenditen werden wieder salonfähig. Denn Dividenden werden immer gezahlt, wenn das Unternehmen noch Gewinn macht, der Aktienkurs kann ruhig am Boden liegen. Im Dax fällt als erstes ThyssenKrupp mit guter Dividende und günstigem Kurs auf.
ThyssenKrupp genügt gleich mehreren Kriterien
Die Aktie passt sogar in zwei Strategien, die langfristig angelegt sind: die Dividenden-Strategie und die Auswahl von Aktien mit hoher Dividende und gleichzeitig niedrigem nominalen Kurs. Die Dividende von ThyssenKrupp beträgt im laufenden Jahr immerhin gut sechs Prozent. Die etwas Wagemutigeren werden hier schnell einwenden, dass Papiere mit einer guten Dividende oft zur Schwerfälligkeit neigen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Thyssen-Aktie hat seit Jahresbeginn immerhin um 4,4 Prozent zugelegt. Wenn man bedenkt, dass bisher überhaupt nur sechs der dreißig Dax-Titel seit Januar 2001 überhaupt einen Gewinn verzeichnen, dann kann man wegen der unterdurchschnittlichen Kursperformance auch einmal ein Auge zudrücken.
Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet liegt die SAP-Aktie besser, denn der Kurs ist seit Jahresanfang um 22 Prozent gestiegen. Damit ist die SAP-Aktie bisher der größte Jahresgewinner im Dax. Dafür ist die Bewertung mehr als dreimal so hoch wie die von Thyssen-Krupp und damit auch das Risiko. Noch nicht einmal in der Erholungsrallye nach den Kursverlusten infolge der Anschläge vom 11. September kann SAP der Thyssen-Aktie das Wasser reichen. Während SAP um etwa 50 Prozent seit dem Tief zugelegt hat, präsentiert die Thyssen-Aktie einen stolzen Anstieg von 67 Prozent.
Zugegeben hat ansonsten die Technologie die Nase vorne. Die drei Mitglieder der Siemens-Familie im Dax, Siemens, Infineon und Epcos haben seit dem Tief im September um mehr als 80 Prozent zugelegt. Aber die Bilanz ist seit Jahresbeginn düster: Alle drei Werte liegen tief im roten Bereich, größter Verlierer ist Epcos, die immer noch um 36 Prozent leichter notieren.
DaimlerChrysler ist ein Beispiel für Dividenden-Strategie
Ein noch besseres Beispiel als ThyssenKrupp ist DaimlerChrysler. Dieser Titel passt zwar nur in die Dividenden-Strategie, mit einem nominal niedrigen Kurs kann er aber nicht aufwarten. Dafür gibt es einige andere Pluspunkte. Die Dividendenrendite liegt mit 5,7 Prozent nur knapp unter dem Niveau bei Thyssen. Seit Anfang 2001 hat sich der Kurs um fast elf Prozent verbessert und seit dem Tiefstand nach den Terroranschlägen ist die Daimler-Aktie um 63 Prozent gestiegen. Ein Wermutstropfen ist allerdings bei Daimler die hohe Bewertung. Das KGV für das laufende Jahr beträgt etwa 65.
Der Blick auf das Dividendenniveau bedeutet nicht, dass man den Wachstumswerten, die mit dem schnellen Euro locken, den Rücken drehen sollte. Ganz verkehrt aber sind die alten Anlageregeln à la Warren Buffett und Peter Lynch offenbar auch nicht.
So long,
Calexa