Senator Film: Investoren decken sich ein
Mit einem Kurssprung von fast neun Prozent reagiert die Senator Film-Aktie auf die Meldung des MDAX-Unternehmens VCL Medien, mit einem nicht genannten liquiden Medienunternehmen eine Partnerschaft eingehen zu wollen, um den eigenen Liquidationsengpass zu beseitigen. Zudem tragen nach Händlerangaben auch Eindeckungen von Leerverkäufern („Short-Sellern“) zum heutigen Aufschwung bei, die wegen des steigenden Kurses ihre geliehenen Aktien zurückkaufen müssen.
Senator Film gehört neben Constantin Film zu den wichtigsten Filmproduzenten und Filmlizenzhändlern in Deutschland. Dabei fokussiert sich Senator insbesondere auf die Co-Produktion von international verwertbaren englischsprachigen Filmen, von denen gerade vier unter den Top 5 in den amerikanischen Kino-Charts stehen.
Unter großen Verkaufsdruck geriet der Titel in der vergangenen Zeit, nachdem Spekulationen über angebliche Scheingeschäfte im Filmlizenzhandel ins Spiel gebracht wurden, die das Unternehmen jedoch umgehend dementierte.
Die meisten Analysten erwarten keine böse Überraschung bei den für kommenden Freitag (31. August) angekündigten Halbjahreszahlen. In ihrer aktuellen Einschätzung sehen die Experten der WestLB Panmure die Aktie als „Outperformer“ an. Als Kursziel billigen sie dem Papier jedoch nur 3,30 Euro zu. Wesentlich mehr Potenzial sieht das Bankhaus Trinkaus & Burkhardt, das für die Aktie auf Grund der starken Unterbewertung die Empfehlung „Kaufen“ mit dem Kursziel 12 Euro angibt.
Senator steigert EBIT um 167,9% - Umsatzerlöse erhöhten sich um 113,6 %
Berlin, 31. August 2001 , Die Senator Entertainment AG steigerte den Umsatz im 1. Halbjahr 2001 um 113,6% auf 83,22 Mio. EUR (38,96 Mio. EUR). Ausschlaggebend war ein gutes Kinoergebnis sowie der erfolgreiche Einstieg in die internationale Filmproduktion und Filmvermarktung. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 162,5% auf 60,7 Mio. EUR. Die Abschreibungen erhöhten sich um 161,3% auf 48,9 Mio. EUR. Trotz der hohen Abschreibungsquote von 58,8% stieg das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) um 167,9% auf 11,8 Mio. EUR.
Die Beteiligung an dem strategischen Multiplex-Partner CinemaxX belastete das Halbjahresergebnis mit einer anteiligen Ergebnisübernahme und der planmäßigen Abschreibung in Höhe von 4,97 Mio. EUR. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg dennoch gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 66,1% auf 6,92 Mio. EUR. Nach Steuern verbleibt mit 6,39 Mio. EUR ein um 30,1% verbessertes Halbjahresergebnis 2001, das dem DVFA/SG-Ergebnis entspricht. Der Gewinn pro Aktie betrug zum 30.06.2001 0,19 EUR.
Vielversprechende Kinostarts von bereits in den USA erfolgreich angelaufenen Filmen, der Abschluss der Konsolidierung bei CinemaxX und das internationale Geschäft lassen einen positiven Ausblick auf die 2. Jahreshälfte zu.