Selters für Daimler-Aktionäre?

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Selters für Daimler-Aktionäre?

 
04.02.02 20:48
Die gebeutelten DaimlerChrysler-Aktionäre stehen offenbar erneut vor einer Enttäuschung: Erstmals seit der Fusion soll die Dividende gekürzt werden.

Die Financial Times Deutschland berichtete in ihrer Montagausgabe unter Berufung auf Konzernkreise, der Vorstand des weltweit fünftgrößten Automobilherstellers werde auf Grund schlechterer Geschäfte 2001 voraussichtlich eine Dividendenkürzung auf etwa 1,50 Euro von 2,35 Euro empfehlen.

Ein Sprecher des Unternehmens wollte den Bericht auf Anfrage am Montag nicht kommentieren. DaimlerChrysler werde zu dem Thema am Mittwoch Stellung nehmen, sagte er lediglich. Dies wäre die erste Kürzung des Konzerns seit der Fusion von Daimler und Chrysler im Jahr 1998. Die Aktie gab in einem schwächeren Gesamtmarkt allerdings nur leicht nach [ 45.00 EUR  -3.85%   ] .

Analysten gehen im Schnitt von einer Dividende von 1,58 Euro für das abgelaufene Jahr aus. Für 2000 hatte DaimlerChrysler 2,35 Euro Dividende ausgeschüttet. Zur Wochenmitte wird sich der Autohersteller bei der Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen nach Einschätzung der Experten zwar über Dividende und Gewinnentwicklung 2001 äußern, nicht aber zur erwarteten Entwicklung 2002.

Ergebnis am unteren Rand der Prognosen

DaimlerChrysler hatte bereits mitgeteilt, dass 2001 mit voraussichtlich rund 1,2 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis am unteren Ende der eigenen Prognosen erzielt wurde.

DaimlerChrysler hatte jüngst schon Spekulationen um eine mögliche Dividendenkürzung nicht kommentieren wollen und für den 6. Februar eine Mitteilung angekündigt. Vorstandschef Jürgen Schrempp werde die vermeintliche Dividendenkürzung den Aktionären möglicherweise mit einem intensiven Preiswettbewerb auf dem Pkw- und Lkw-Markt in Nordamerika und Europa begründen, schrieb die Zeitung weiter. Der Konzern könne damit mehr als eine Milliarde Euro sparen.

„Sollte DaimlerChrysler seine Dividende reduzieren, was der Konzern nie zuvor getan hat, schafft das ein psychologisches Problem. Es bedeutet, dass das Unternehmen keine großartige Verbesserung zu berichten hat“, sagte ein Frankfurter Börsianer.

"Schwaches Signal, aber notwendig"

Trotz des schwachen Signals, das von einer Dividendenkürzung ausgesendet würde, haben einige Analysten einen solchen Schritt gefordert, um die schlechtere Geschäftslage zu reflektieren. „Es macht keinen Sinn, eine hohe Dividende zu zahlen, wenn der Betrieb Cash verbrennt“, sagte Morgan-Stanley-Analyst Greg Melich. Er bewerte die Aktie derzeit mit „neutral“.

In den vergangenen Tagen war die DaimlerChrysler-Aktie unter Druck geraten, als Spekulationen aufkamen, DaimlerChrysler könne möglicherweise das eigene Ziel von 5,5 bis 6,5 Milliarden Euro für das operative Ergebnis in diesem Jahr nicht erreichen und die Prognose revidieren. Auch halten sich Gerüchte, der Konzern könnte 2002 entgegen der eigenen Planungen bei der US-Tochter Chrysler die Gewinnschwelle noch nicht erreichen.

DaimlerChrysler hat nach Einschätzung von Analysten im vierten Quartal 2001 voraussichtlich einen operativen Gewinn von rund 500 Millionen Euro erwirtschaftet. Zehn von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten rechnen für das Schlussquartal bei DaimlerChrysler mit einem operativen Gewinn zwischen 419 und 857 Millionen Euro, im Durchschnitt wird ein Betriebsgewinn von 499 Millionen Euro erwartet. Im vierten Quartal 2000 hatte der deutsch-amerikanische Automobilhersteller einen operativen Verlust von 405 Millionen Euro verbucht.

(sueddeutsche.de/Reuters)  
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