04.09.2007 18:02
INTERVIEW/
DJ INTERVIEW/Auch RWE (Nachrichten/Aktienkurs) (Nachrichten/Aktienkurs) will Netz-Gebühren 2008 wieder erhöhen
Von Andreas Heitker
Dow Jones Newswires
DORTMUND (Dow Jones)--Die RWE AG hat bei der Bundesnetzagentur eine Erhöhung der Durchleitungsentgelte für ihr Höchstspannungsnetz zum Jahreswechsel beantragt. Dies bestätigte der Geschäftsführer der zuständigen Konzerngesellschaft RWE Transportnetz Strom GmbH, Hans-Jürgen Brick, in einem Interview mit Dow Jones Newswires. "Wir haben aber noch keine Indikation, wie die Entscheidung der Behörde zu dem Antrag ausfallen wird", sagte er.
Brick begründete die geplanten Tariferhöhungen mit den gestiegenen Kosten. So habe sich unter anderem die Regelenergie wegen der gestiegenen Beschaffungskosten verteuert, sagte er. "Wir haben das nur zum Teil durch Effizienzsteigerungen in unserem Netzmanagement ausgleichen können."
Die Bundesnetzagentur entscheidet in den kommenden Wochen über die Tarife der deutschen Stromnetzbetreiber ab 2008. In einer ersten Kostenrunde hatte die Bonner Regulierungsbehörde im vergangenen Jahr zum Teil deutliche Kostensenkungen bei den Unternehmen durchgesetzt. Beim Übertragungsnetz von RWE hatte das Amt für 2007 rund 9% der beantragten Kosten nicht anerkannt. Im Juni hatte auch die E.ON Energie AG schon angekündigt, ihre Tarife für 2008 wieder anheben zu wollen.
RWE betreibt mit 11.300 Kilometern das nach eigenen Angaben längste Höchstspannungsnetz in Deutschland. Wie stark sich die gestiegenen Kosten auf die neuen Netzentgelte auswirken werden, kann nach den Worten von Brick derzeit noch nicht beziffert werden. "Wir werden unsere Kunden informieren, sobald wir eine Indikation von der Netzagentur erhalten."
Die Netztarife 2008 sind die Basis für die im darauf folgenden Jahr startende Anreizregulierung in der deutschen Energiewirtschaft. Brick warnte in dem Interview vor zu hohen Effizienzanforderungen bei der Einführung des neuen Systems. Es müsse stärkere Investitionsanreize geben als bislang vorgesehen, forderte er. "Frage ist doch, ob dann wirklich noch alle Investitionen so getätigt werden wie heute geplant. Oder nimmt man mit der Anreizregulierung von vornherein ein geringeres Maß an Versorgungssicherheit in Kauf?"
RWE wird allein in das Höchstspannungsnetz des Konzerns jährlich rund 200 Mio EUR investieren, wie Brick weiter ausführte. "Die Tendenz ist eher steigend, um die Herausforderungen der künftigen Kraftwerksanschlüsse und die zunehmende Einspeisung von Windenergie meistern zu können." Für den RWE-Konzern müsse seine Gesellschaft weiter "einen stabilen Ergebnisbeitrag liefern", sagte Brick. "Zur nachhaltigen Ausrichtung des Netzgeschäfts ist es für den Eigentümer unabdingbar, auch aus dem regulierten Geschäft stabile Renditen zu erwirtschaften".
Webseite:
www.rwe.de www.rwe-transportnetzstrom.com -Von Andreas Heitker, Dow Jones Newswires, +49 (0)211 13872 14, andreas.heitker@dowjones.com
DJG/hei/cbr
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September 04, 2007 11:01 ET (15:01 GMT)
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...Greats @allSemi ☺
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