Rückkehr des Goldes

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klecks1:

Rückkehr des Goldes

 
14.01.02 06:45
Rückkehr des Goldes?
Warum der Gold-Preis bald kräftiger steigen könnte
Der Gold-Preis will offenbar nach oben. Am Mittwoch-Nachmittag stieg die Feinunze über 284 Dollar, am Donnerstag über 287. Kurzfristig könnte sogar ein Ausbruch über 300 Dollar bevorstehen. Welche Gründe dahinterstecken, lesen Sie hier.
Als am 11. September das World Trade Center in New York zum Ziel terroristischer Angriffe wurde, reagierten die Aktienmärkte mit einem Crash. Ganz im Gegensatz zum Gold-Preis. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) verteuerte sich in kurzer Zeit um 20 Dollar auf 295 Dollar. Es zeigte sich einmal mehr der Krisen-Wert des Edelmetalls.

Als die Welt-Lage sich als stabil erwies, rutschte der Gold-Preis wieder auf den Stand vor den Attacken ab. Der Preis des Goldes hängt nicht oder nur kaum von Angebot und Nachfrage ab, sondern vor allem vom Terminmarkt. Schon seit Jahren bestimmen internationale Spekulanten, wohin das Preis-Pendel ausschlägt. Weil sich die weltweiten Zentralbanken seit den 80er Jahren peu à peu von ihren Gold-Reserven trennen, war der Gold-Preis tendenziell rückläufig. Nur noch die Bank of England tritt mit ihren Auktionen noch nennenswert in Erscheinung. Am 16. Januar folgt eine weitere Goldauktion, auf der dann rund 20 t Gold versteigert werden. Bei der Auktion handelt es sich um die fünfte von sechs geplanten. Die sechste Versteigerung wird laut BoE im März stattfinden. Insgesamt wird die BoE im laufenden Fiskaljahr dann 120 t Gold verkauft haben. Zum Vergleich: Die jährliche Minen-Produktion liegt bei 2600 t Gold.

Die Gold-Produzenten sicherten sich gegen die zu erwartenden Preis-Rückgänge durch Vorab-Verkäufe am Terminmarkt ab. Dieses Minen-Hedging nahm in den vergangenen zwei Jahren jedoch immer mehr ab. Die Produzenten haben quasi "andere Sorgen". Nun tobt vielmehr eine Übernahme-Schlacht zwischen den großen Minen. Anglogold und Newmont kämpfen um Normandy, Barrick will nach Übernahme von Homestake auch noch mitmischen.

Neben den preisdrückenden Faktoren Zentralbank-Verkäufe und Minen-Hedging wirken sich auch die Leerverkäufe von Spekulanten aus, die sich Gold leihen und am Terminmarkt verkaufen. Diese sogenannten Carry-Trades wirkten sich in der Vergangenheit ebenfalls stark preisdrückend aus. Denn das Volumen beträgt mehrere tausend Tonnen. Kommt es zu einem plötzlichen Stimmungs-Umschwung – wie etwa im September 1999, als sich die Zentralbanken auf eine Beschränkung ihrer bis dahin unkontrollierten Gold-Verkäufe einigten – führt das oft zu Engpässen am Kassamarkt, wo sich die Gold-Leiher mit Gold eindecken müssen. Die Folge: schnell steigende Preise.

Das könnte auch in den kommenden Wochen bevorstehen. Nicht nur das nachlassende Angebot durch die Notenbanken, sondern auch eine steigende Nachfrage etwa durch China und Argentinien könnte den Gold-Preis über 300 Dollar treiben. Dann wirken zudem technische Marktfaktoren (siehe Charts).

Klicken Sie unten auf weiter, um einen Zehn-Jahres-Gold-Chart und die DMEuro.com-Analyse zu erhalten.
DMEuro.com Analyse:

Mit dem Anstieg über 283 Dollar hat der Gold-Preis einen seit Oktober 2001 bestehenden, sanften Abwärtstrend nach oben verlassen. Ein Kauf-Signal gab außerdem die Überwindung des gleitenden 100-Tage-Durchschnitts (siehe Chart oben).

Wesentlich stärker wirkt sich charttechnisch jedoch die Überwindung eines sehr langfristigen Abwärtstrends aus (siehe Chart oben). Die Fortsetzung der Trendlinie durch die Hochpunkte von 1996, 1999 und 2001 verläuft derzeit bei etwa 284 Dollar. Nach einer signifikanten, mehrere Tage dauernden Überwindung bestehen keine technischen Hürden mehr für einen Aufschwung über 300 Dollar hinaus.

Spekulativ eingestellte Anleger profitieren mit Optionsscheinen (Basis 300 Dollar, Laufzeit mindestens bis September 2002). Etwas vorsichtigere Investoren greifen zur auch in Deutschland gehandelten Newmont-Aktie (WKN 853823), die von der Übernahme-Schlacht profitieren sollte. Physische Gold-Käufe wie Barren oder Münzen lohnen wegen der Gebühren unter Rendite-Aspekten kaum.

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