20 Tipps für den Erfolg an der Börse
Regel 1
Setzen Sie nie alles auf eine Karte. Überraschungen und Fehlspekulationen gehören zur Börse. Den ultimativen Aktientipp gibt es nicht. Es empfiehlt sich daher, auf mehrere Titel aus verschiedenen Branchen zu setzen, um so das Risiko zu streuen. Bei kleineren Anlagebeträgen erfüllen Investmentfonds diesen Zweck besser.
Regel 2
Investieren Sie nur Geld, das Sie kurzfristig nicht brauchen. Langfristig sind Aktien als Anlage unschlagbar, kurzfristig können Sie mit Ihrem Depot auch einmal danebenliegen. Denken Sie daher immer in einem Zeithorizont von mindestens zwei Jahren.
Regel 3
Ordern Sie Aktien nur bei Banken. Finger weg von dubiosen Anlagefirmen oder Telefonverkäufern. Alle Wertpapiere, die an internationalen Börsen gehandelt werden, erhalten Sie über Ihre Bankfiliale oder bei Ihrer Online-Bank.
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Regel 4
Versuchen Sie zum tiefsten Kurs zu kaufen und zum höchsten Kurs zu verkaufen. Wenn Ihnen das nicht ganz gelingt, brauchen Sie sich nicht gleich als Versager zu fühlen. Stets den optimalen Kauf- und Verkaufszeitpunkt zu erreichen, schafft nämlich so gut wie niemand.
Regel 5
Kaufen Sie als Börsenneuling nur Aktien, die Sie kennen und die schon gut laufen (der Langzeit-Chart dieser Werte sollte einen klaren Aufwärtstrend haben). Lassen Sie am Anfang lieber die Finger von unbekannten Aktien, die als „heiße Tipps“ angepriesen werden. Sonst riskieren Sie herbe Verluste. Die besten Tipps liegen auf der Straße. Wer die Augen offen hält und vielleicht sogar über Kenntnisse einer Branche verfügt, kann oft viel schneller reagieren als der Bankanalyst.
Regel 6
Ein Aktien-Depot ist nichts, was von alleine läuft. Es sollte regelmäßig überwacht werden – so viel Zeit muss sein! Eine Tageszeitung hilft ihnen hier nur bedingt weiter, da nicht alle Papiere im Kursteil abgedruckt sind. Kurse und Charts finden Sie bei FOCUS Online unter: Kurs-Suche
Regel 7
Kaufen Sie nicht zu viele verschiedene Papiere. Mehr als zehn Werte kann kaum jemand auf Dauer überwachen. Bei so vielen Aktien wächst die Gefahr, den Überblick zu verlieren und z.B. Verlustbringer zu übersehen.
Regel 8
Oft ist es besser, schrittweise zu investieren. Wer sein Pulver nicht gleich auf einmal verschießt, hat die Chance, eventuell noch mal niedriger in einen Wert einzusteigen. Doch Vorsicht! Eine alte Börsenregel besagt: Greife nie in ein fallendes Messer! Bevor Sie nachkaufen, sollten Sie sich vergewissern, dass der Kurs wieder steigt. Andernfalls riskieren Sie, sich einen Absturz-Kandidaten angelacht zu haben und dicke Verluste zu verbuchen.
Regel 9
Kalkulieren Sie auch das Risiko kleiner Verluste ein. Die Börse ist keine Einbahnstraße. Wichtig ist es, die Verluste zu begrenzen. Dabei helfen Ihnen Stop-Loss-Orders.
Regel 10
Seien Sie nicht ungeduldig, wenn sich eine Top-Aktie nicht gleich so entwickelt, wie Sie sich das vorgestellt haben. Oft macht der Kurs einer guten Aktie eine Zeit lang eine Seitwärtsbewegung, bevor er nach oben abhebt.
Regel 11
Betreiben Sie ein gutes Money-Management. Das bedeutet: Verluste klein halten und Gewinne laufen lassen. Ein häufiger Anfänger-Fehler ist es, Gewinne zu früh mitzunehmen – aus lauter Angst, dass einem der Profit entgeht.
Regel 12
Testen Sie von Zeit zu Zeit die „relative Stärke“ Ihrer Depot-Aktien: Vergleichen Sie die Kursentwicklung mit der von anderen Aktien aus der gleichen Branche und mit dem Index (Dax, Neuer Markt, Nasdaq). Schneidet Ihre Aktie z. B. schlechter ab als der Index, haben Sie auf das falsche Pferd gesetzt und sollten den Wert gegen einen besseren austauschen.
Regel 13
Steigen Sie nicht mit zu kleinen Beträgen ein. Die meisten Banken verlangen beim Aktienkauf Mindestgebühren zwischen 10 und 20 Euro. Beim Verkauf fallen noch einmal die gleichen Kosten an. Damit sich ein Investment lohnt, sollten Sie daher pro Order mindestens 2000 Euro investieren.
Regel 14
Spekulieren Sie als Börsenneuling niemals auf Kredit! Stürzt der gesamte Aktienmarkt länger als ein, zwei Tage ab, müssen Sie sonst damit rechnen, dass Ihre Bank von Ihnen Nachzahlungen verlangt (weil der kreditfähige Wert Ihrer Aktien drastisch gesunken ist). Fehlt Ihnen das Geld, müssen Sie zwangsläufig einen Teil Ihrer Aktien mit großem Verlust verkaufen.
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Regel 15
Kalkulieren Sie in Euro. Denn in dieser Währung werden die Aktienkurse angezeigt.
Regel 16
Ein und dieselbe Aktie wird an unterschiedlichen Börsenplätzen, z. B. Frankfurt, München und Hamburg gehandelt. Wählen Sie beim Ordern mit Bedacht den Börsenort aus. Je größer der Umsatz einer Aktie an einer bestimmten Börse ist, desto schneller wird Ihre Kauf- oder Verkaufsorder ausgeführt. Damit verringert sich das Risiko, dass sich der Kurs zu Ihren Ungunsten verändert. Vergleichen Sie einmal den Kurswert Ihrer Aktien an den verschiedenen Börsen.
Regel 17
Setzen Sie beim Kauf und Verkauf unbedingt Limits! Werden von einer Aktie nur geringe Mengen an der Börse gehandelt, können schon kleinere Kauforders gewaltige Kurssprünge auslösen. Vor allem bei Nebenwerten mit geringen Umsatz sind Limits ratsam. Die Umsätze („Volumen“) werden in der Kurs-Suche bei FOCUS Online angezeigt.
Regel 18
Achten Sie auf die Spekulationsfrist. Wer seine Aktien länger als zwölf Monate im Depot hält, kann die Gewinne steuerfrei einstreichen. Unterschreiten Sie diese Frist nur, wenn Sie massive Kursrückschläge befürchten.
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Regel 19
Checken Sie regelmäßig die aktuellen Nachrichten der Unternehmen, von denen Sie Aktien in Ihrem Depot haben. Entscheidend für die Börse und den Kurs sind die Unternehmensgewinne (werden quartalsweise gemeldet). Direkt nach der Bekanntgabe von guten Nachrichten sollten Sie damit rechnen, dass der Kurs – meist vorübergehend – fallen kann, nach dem Motto: Sell on good news! Bei Top-Aktien erholt sich der Kurs aber meist sehr schnell wieder.
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Regel 20
Verwenden Sie auf den Aktienkauf ebenso viel Zeit, wie auf den Kauf eines Gebrauchtwagens. Wer sich ein neues Auto kauft, vergleicht oft wochenlang die Preise. Aktienkäufer handeln hingegen oft unüberlegt. Vor jedem Kauf sollten sie mindestens drei Aspekte überprüfen:
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