;-)
dazu noch folgendes:
Kursdebakel in Osteuropa – Zeit für einen Wechsel auf die Bärenseite ?
Stimmt ja - Kurse können auch fallen. An den boomenden Ostbörsen konnte sich daran kaum noch jemand erinnern und entsprechend schmerzlich sind die Erfahrungen der auslaufenden Börsenwoche. Um mehr als 200 Indexpunkte und damit deutlich mehr als zehn Prozent sauste der Cece-Index nach unten. Fast ohne Vorwarnung und mitten hinein in die größte Euphorie – wie immer eigentlich. Ins Rutschen gerieten aber nicht nur die drei großen Osteuropäer im Cece (Polen, Tschechien, Ungarn). Auch in Brasilien, der Türkei und andernorts gingen die Kurse in die Knie, woran deutlich wird, dass es sich wohl um kein spezifisches Problem in den einzelnen Ländern und Regionen selbst handelt.
Und tatsächlich könnten die Gründe ganz woanders liegen, wie die WELT in der gestrigen Ausgabe deutlich macht. Dort wird ein bemerkenswerter Zusammenhang zum amerikanischen Anleihemarkt hergestellt, der in den letzten Tagen ebenfalls deutlich korrigiert hat und zu einem Anspringen der US-Renditen führte. Die abgeleitete Reaktionskette ist folgende: Auf der Suche nach höheren Erträgen haben sich Großinvestoren aufgrund der niedrigen Zinsen in den USA und anderen etablierten Ökonomien günstiges Geld beschafft, um es in den Schwellenländern anzulegen. Das hat trefflich funktioniert, denn sowohl Börsenkurse als auch Währungen der Zielländer stiegen deutlich an, während die Renditen in den großen Ländern auf immer neue Tiefststände absanken.
Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, das entsprechend viel Geld jetzt wieder nach Hause zurückholt werden könnte, wenn sich dort wieder attraktivere Investmentkonditionen ergeben. Zum Beispiel durch steigende Anleiherenditen. Und dabei braucht es noch nicht einmal große Mengen, die aus den Boommärkten abgezogen werden. Denn da Börsen wie Prag, Sao Paulo oder Istanbul noch immer sehr illiquide sind, reichen einige wenige große Verkaufsaufträge, um die Kurse mächtig ins Rutschen zu bringen.
Ungeachtet der an sich intakten Wachstumsstory der Schwellenländerbörsen, drängen sich „Einstiegskurs-Überlegungen“ also noch nicht wirklich auf. Zumal auch die eigentlich gewaltige 10-Prozent-Delle in den jeweiligen Kurscharts kaum mehr als einen kleinen Tick nach unten ausmacht und man sich auch ohne jede charttechnische Grundlehre leicht ausmalen kann, dass echte Unterstützungsniveaus erst sehr viel weiter unten zum Tragen kommen.
Vielleicht ist es jetzt also erst mal an der Zeit, zumindest kurzfristig auf die Bärenseite zu wechseln. Doch siehe da, im sonst so üppig gefüllten Produktuniversum klafft beim Anlegerliebling Cece eine große Lücke. Einen einzigen Short-Turbo wirft die Suchmaschine aus. Und zwar einen nur moderat spekulativen mit Kncok-Out-Schwelle bei weit entfernten 2450 Indexpunkten (WKN:
RCB0DQ). Das ist nicht verkehrt und kommt sogar für all diejenigen in Frage, die ansonsten mit Turbo-Spekulationen nichts am Hut haben.
Ralf Andreß