Pillenknick bei Immobilien
Es dürfte in Zukunft schwieriger werden, mit Immobilien als Kapitalanlage richtig Geld zu verdienen. Die Deutsche Bank hat in ihrer Studie "Demographie lässt Immobilen wackeln" einen Blick bis ins Jahr 2050 gewagt.
Der "Pillenknick" wird sich ab dem Jahr 2012 auf dem Immobilienmarkt in Deutschland bemerkbar machen. Dann ab diesen Zeitpunkt rechnet das Kreditinstitut damit, dass die Einwohnerzahl in Deutschland sinken wird. Einen spürbaren Nachfragerückgang erwarten die Experten allerdings erst ab 2030. Denn der Trend zu mehr und größeren Haushalten soll dazu führen, dass die Wohnraumnachfrage zunächst noch weiter zunimmt.
Lage, Lage, Lage
Das sind allerdings alles Aussagen, die sich auf den deutschlandweiten Durchschnitt beziehen. Im Einzelfall können die Entwicklungen ganz anders ausfallen. Denn die alte Immobilienhändler-Maxime "Lage, Lage, Lage" bleibt gültig. Wo es eine gute Wirtschaftsstruktur und damit viele Arbeitsplätze gibt, bleiben die Nachfrage und damit die Preise auf einem hohen Niveau. In Westdeutschland müssen bis zum Jahr 2020 sogar noch neue Wohnflächen entstehen, um die Nachfrage befriedigen zu können.
Dagegen ziehen bei schlechten Standorten mit einem nur geringen Arbeitsangebot viele Einwohner weg. Besonders Ostdeutschland ist davon betroffen. Trotzdem steigt die Flächennachfrage wegen des Nachholbedarfs hier laut der Studie sogar stärker an als im Westen. Aber in Ostdeutschland stehen noch immer 1,3 Millionen Wohnungen leer, das Wohnungsangebot wird noch für viele Jahre viel zu groß sein.
Insgesamt geht die Deutsche Bank geht davon aus, dass die Durchschnitts-Preise für Wohnimmobilien bis zum Jahr 2020 bestenfalls leicht zulegen. Und nur wenn die Boom-Regionen notwendigen neuen Wohnflächen nicht gebaut werden sollten, könnte es hier nach dem Jahr 2020 zu steigenden Preisen kommen.
Büroimmobilien ticken anders
Noch drastischer könnte die Entwicklung bei Büroimmobilien verlaufen. Die Deutsche Bank rechnet damit, das die Zahl der Menschen, die in Büros arbeiten, in den kommenden 50 Jahren im besten Fall um zehn Prozent steigen und im ungünstigsten Fall um 30 Prozent sinken wird. Daher dürfte der Markt für Büroimmobilien früher und schneller als der Markt für Wohnimmobilien zurück gehen.
Noch stärker als die Immobilienbranche wird nach Meinung der Deutschen Bank die Baubranche unter den zurück gehenden Neubauzahlen leiden. In Zukunft können die zu erwartenden Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten nur einen Teil der wegfallenden Baunachfrage ausgleichen. Die Baubranche dürfte somit ihre Schrumpfkurs fortsetzen.
Anlage wird komplizierter
Fazit: Keine besonders rosigen Aussichten für Immobilien als Geldanlage. Immobilien sind nicht mehr wie in früheren Zeiten ein Selbstläufer, das Risiko für Investoren steigt. Nach Meinung der Deutschen Bank dürfte es in Zukunft noch wichtiger werden, regional an unterschiedlichen Standorten zu investieren. Doch wer nun glaubt, dass man sein Geld nur in Märkte stecken sollte, die eine bessere demographische Entwicklung aufweisen, dürfte sich nach Meinung der Deutschen Bank irren. Denn diese Märkte sind weit weg in Asien oder Lateinamerika – und so könnten sich Anleger durch fehlende Marktkenntnis leicht neue Risiken einhandeln.
ME
Boerse.ARD.de
Es dürfte in Zukunft schwieriger werden, mit Immobilien als Kapitalanlage richtig Geld zu verdienen. Die Deutsche Bank hat in ihrer Studie "Demographie lässt Immobilen wackeln" einen Blick bis ins Jahr 2050 gewagt.
Der "Pillenknick" wird sich ab dem Jahr 2012 auf dem Immobilienmarkt in Deutschland bemerkbar machen. Dann ab diesen Zeitpunkt rechnet das Kreditinstitut damit, dass die Einwohnerzahl in Deutschland sinken wird. Einen spürbaren Nachfragerückgang erwarten die Experten allerdings erst ab 2030. Denn der Trend zu mehr und größeren Haushalten soll dazu führen, dass die Wohnraumnachfrage zunächst noch weiter zunimmt.
Lage, Lage, Lage
Das sind allerdings alles Aussagen, die sich auf den deutschlandweiten Durchschnitt beziehen. Im Einzelfall können die Entwicklungen ganz anders ausfallen. Denn die alte Immobilienhändler-Maxime "Lage, Lage, Lage" bleibt gültig. Wo es eine gute Wirtschaftsstruktur und damit viele Arbeitsplätze gibt, bleiben die Nachfrage und damit die Preise auf einem hohen Niveau. In Westdeutschland müssen bis zum Jahr 2020 sogar noch neue Wohnflächen entstehen, um die Nachfrage befriedigen zu können.
Dagegen ziehen bei schlechten Standorten mit einem nur geringen Arbeitsangebot viele Einwohner weg. Besonders Ostdeutschland ist davon betroffen. Trotzdem steigt die Flächennachfrage wegen des Nachholbedarfs hier laut der Studie sogar stärker an als im Westen. Aber in Ostdeutschland stehen noch immer 1,3 Millionen Wohnungen leer, das Wohnungsangebot wird noch für viele Jahre viel zu groß sein.
Insgesamt geht die Deutsche Bank geht davon aus, dass die Durchschnitts-Preise für Wohnimmobilien bis zum Jahr 2020 bestenfalls leicht zulegen. Und nur wenn die Boom-Regionen notwendigen neuen Wohnflächen nicht gebaut werden sollten, könnte es hier nach dem Jahr 2020 zu steigenden Preisen kommen.
Büroimmobilien ticken anders
Noch drastischer könnte die Entwicklung bei Büroimmobilien verlaufen. Die Deutsche Bank rechnet damit, das die Zahl der Menschen, die in Büros arbeiten, in den kommenden 50 Jahren im besten Fall um zehn Prozent steigen und im ungünstigsten Fall um 30 Prozent sinken wird. Daher dürfte der Markt für Büroimmobilien früher und schneller als der Markt für Wohnimmobilien zurück gehen.
Noch stärker als die Immobilienbranche wird nach Meinung der Deutschen Bank die Baubranche unter den zurück gehenden Neubauzahlen leiden. In Zukunft können die zu erwartenden Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten nur einen Teil der wegfallenden Baunachfrage ausgleichen. Die Baubranche dürfte somit ihre Schrumpfkurs fortsetzen.
Anlage wird komplizierter
Fazit: Keine besonders rosigen Aussichten für Immobilien als Geldanlage. Immobilien sind nicht mehr wie in früheren Zeiten ein Selbstläufer, das Risiko für Investoren steigt. Nach Meinung der Deutschen Bank dürfte es in Zukunft noch wichtiger werden, regional an unterschiedlichen Standorten zu investieren. Doch wer nun glaubt, dass man sein Geld nur in Märkte stecken sollte, die eine bessere demographische Entwicklung aufweisen, dürfte sich nach Meinung der Deutschen Bank irren. Denn diese Märkte sind weit weg in Asien oder Lateinamerika – und so könnten sich Anleger durch fehlende Marktkenntnis leicht neue Risiken einhandeln.
ME
Boerse.ARD.de