Raucher-Urteile
Philip Morris warnt vor Bankrott
Der Zigarettenkonzern Philip Morris kann nach eigener Aussagen die Milliardenstrafen nicht mehr bezahlen, die US-Richter verlangen. Mehrere US-Staaten haben die Zahlungen allerdings bereits in ihren Haushalt eingeplant.
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Zu der Strafzahlung, auf die sich die beiden Anwälte beziehen, wurde Philip Morris von dem Bezirksrichter Nicholas Byron verurteilt. Dieser befand, dass der Zigarettenkonzern Raucher mit seiner Werbung für "Light"-Zigaretten über die gesundheitlichen Risiken des Rauchens getäuscht habe.
Ohlemeyer zufolge ist damit eine "unmögliche Situation" entstanden. Nach US-Recht müsste das Unternehmen bei Gericht eine Anleihe über 12 Milliarden Dollar hinterlegen, bis die gesamte Strafe abgestottert ist. Die Rating-Agentur hält dies - ähnlich wie die Unternehmensleitung - für ein unmögliches Unterfangen und stufte die Konzernmutter von Philip Morris, Altria, vorsorglich auf "junk status" (nicht kreditwürdig) herunter. Die Aktie rutschte daraufhin auf ein neues Jahrestief und notierte unter 30 Dollar.
Damit aber nicht genug. Philip Morris, dessen operativer Gewinn im vergangenen Jahr bei rund fünf Milliarden Dollar gelegen hat, muss bis Mitte April überdies rund 2,5 Milliarden Dollar aufbringen. Dies ist der Anteil, den das Unternehmen nach einer außergerichtlichen Einigung der Zigarettenkonzerne mit den US-Staaten zu tragen hat.
Viele Staaten haben dieses Extra-Geld bereits fest in ihren Haushalt eingeplant. Der Staat Illinois beispielsweise bekam vergangenes Jahr rund 150 Millionen Dollar von dem Zigarettenkonzern und will auch dieses Jahr nicht auf den Geldsegen verzichten. Staatsanwältin Lisa Madigan bezeichnete die Bankrottdrohung des Konzerns deshalb als "fadenscheinige Ausrede".