Phenomedia verkaufen! siehe Anhang!! VORSICHT°°

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Phenomedia verkaufen! siehe Anhang!! VORSICHT°°

 
22.04.02 08:16
Staatsanwälte auf Moorhuhn-Jagd (EurAmS)
22.04.2002 08:05:00


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Nach dem Comroad-Skandal stehen jetzt Ceyoniq und Phenomedia unter Beschuss

Falsche Bilanzen, Scheingeschäfte und Haftbefehle - kaum eine Woche ohne Skandalnachrichten vom Neuen Markt. Experten rechnen mit neuen Enthüllungen.

Eine karge Gefängniszelle mit Matratze, Waschbecken und kleinem Fenster. So sieht das neue Zuhause von Thomas Wenzke aus. Der Chef der am Neuen Markt notierten Software-Firma Ceyoniq sitzt seit vergangener Woche in Untersuchungshaft. Auch Vorstandskollege Jürgen Brintrup wurde unmittelbar nach einer Vernehmung wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr verhaftet. Der Bielefelder Staatsanwaltschaft zufolge sollen beide Manager durch manipulierte Lizenzverträge Bankkredite in Höhe von mindestens vier Millionen Euro erschlichen haben. Ihnen droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Noch ehe die Gefängnistore hinter Wenzke und Brintrup ins Schloss gefallen waren, schreckte bereits der nächste Skandal die Börse auf. Dieses Mal war es der Bochumer Computerspiele-Entwickler Phenomedia, bekannt als Schöpfer des legendären Moorhuhns. Bei ihm besteht der Verdacht auf Bilanzfälschung. In einer Pflichtmitteilung hatte das Unternehmen kundgetan, es gebe Hinweise, dass "der Quartalsbericht zum 30. September und der Jahresbericht 2001 unrichtig" seien. Daraufhin wurden Vorstandssprecher Markus Scheer und Finanzchef Björn Denhard fristlos gefeuert. Die Düsseldorfer Wirtschaftsprüfer Warth und Klein wurden beauftragt, die Finanzlage von Phenomedia kritisch zu durchleuchten. Inzwischen ermittelt dort ebenfalls der Staatsanwalt. Und auch das Bundesaufsichtsamt für das Wertpapierwesen (BAWe) wird die Vorgänge in Bochum unter die Lupe nehmen.

Fällt die Prüfung positiv aus, folgt eine Untersuchung wegen möglichen Insiderhandels. Beobachter sehen Parallelen zwischen Phenomedia und dem Telematik-Dienstleister Comroad, der fast den gesamten Jahresumsatz mit Scheingeschäften vorgetäuscht hatte. Nach den Ende März veröffentlichten Zahlen erzielte Phenomedia 2001 einen Umsatz von 25,7 Millionen Euro. Davon sind angeblich 22,5 Millionen Euro ausstehende Forderungen. "Im schlimmsten Fall", so Marcus Moser, Geschäftsführer des Researchhauses GermanBu-siness Concepts, "könnte sich erweisen, dass die Forderungen zum großen Teil gar nicht bestehen." Eine Horror-Vision, die selbst hart gesottene Börsianer zur Verzweiflung treibt. Die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) spricht von einer "Katastrophe". Viele amerikanische und britische Fonds haben bereits die Konsequenzen gezogen und sich vorübergehend vom Neuen Markt verabschiedet, berichten Wertpapierhändler. Vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung. Denn Experten fürchten, dass die Kurse der deutschen Wachstumswerte auch in den kommenden Wochen durch spektakuläre Enthüllungen belastet werden.

Vermutlich sei rund die Hälfte der Bilanzen der am Neuen Markt gelisteten Unternehmen, die nach US-Gaap-Regeln arbeiten, mit Fehlern behaftet, schlägt Markus Straub von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Alarm. Ursache sei meist nicht eine vorsätzliche Manipulation, sondern vor allem die Unerfahrenheit vieler Vorstände im Umgang mit den neuen Bilanzierungs-Standards. Wie groß Inkompetenz und Fahrlässigkeit in den Führungsetagen vieler Nemax-Unternehmen sind, verdeutlicht eine aktuelle Veröffentlichung der Deutschen Börse: 15 Unternehmen waren nicht in der Lage, den Bericht für das Geschäftsjahr 2001 fristgerecht zum 31. März zu veröffentlichen. Ihnen drohen Geldbußen bis zu 100000 Euro und der Ausschluss vom Neuen Markt.

Selbst eine rechtzeitig eingereichte Bilanz ist längst keine Garantie mehr für seriöses Management, wie die kriminellen Manipulationen der vergangenen Wochen zeigen. Mit Spannung schauen Börsianer daher nach Augsburg. Dort wird ab Dienstag vor dem Oberlandesgericht in zweiter Instanz der Fall des Software-Anbieters Infomatec verhandelt. Wegen einer falschen Ad-hoc-Mitteilung hatte ein Anleger Infomatec-Aktien im Wert von rund 45000 Euro gekauft. Die erste Instanz hatte ihm Schadenersatz in gleicher Höhe plus Zinsen zugesprochen. Die Münchner Kanzlei Rotter, die den Musterprozess stellvertretend für 250 Infomatec-Aktionäre führt, spricht von einem "Meilenstein im über 100-jährigen Aktienrecht". Schließlich gingen Anleger vor deutschen Gerichten bislang leer aus.

Eine endgültige Entscheidung im Fall Infomatec dürfte in Augsburg allerdings nicht fallen. Beobachter gehen davon aus, dass die unterlegene Partei als letzte Instanz den Bundesgerichtshof anrufen wird. Hat das Ersturteil dort Bestand, wäre der Weg frei für weitere Schadenersatzforderungen geprellter Anleger.
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