Optionscheine - Erklärung bitte!

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Ziel_Touareg:

Optionscheine - Erklärung bitte!

 
20.03.06 21:12
Hallo die Profis - wer kann mir mal am Beispiel erklären was mit Optionsscheinen geht.

Ich handle normalerweise nur Aktien, zu Optionsscheinen gelesen hab ich auch. Aber ich werde nicht schlau daraus. Die ganzen Möglichkeiten die Hebel zu berechnen, das Einbeziehen der Laufzeit und des Basispreises...ist mir alles zu undurchsichtig um zu erkennen, ob es sich lohnt einen Call zu kaufen oder nicht.

Ich habe Hyundai als Aktie, und gesehen, dass darauf von der Deutschen Bank zwei Calls rausgekommen sind:

WKN: DB1DUM
Laufzeit: 08.09.2006
Basispreis: 22.500 KRW

und

WKN: DB1DUV
Laufzeit: 13.12.2006
Basispreis: 20.500 KRW

kann mir jetzt jemand an diesem Beispiel sagen was passiert wenn ich den einen oder anderen für sagen wir 500 Euro kaufe. Bis wohin muss der Kurs laufen damit ich gut Gewinn mache? Was passiert wenn ich den Call nicht verkaufe und die Laufzeit beendet ist?
boersenjunky:

He, das interessiert mich auch...

 
20.03.06 21:16
... ich handle auch NUR mit Aktien und das mit den OS und Zertifikaten hab ich noch nie so geblickt.

Toller Threat


Servus
boersenjunky

-- reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.--
big_mac:

bleibt besser bei Aktien !

 
20.03.06 21:32

und werdet langsam reich statt schnell arm !

Als aller erstes: Der Hebel ist irreführend ! ignoriert ihn !

Bis wohin muss der Kurs laufen damit ich gut Gewinn mache?

Die Gewinnzone beginnt bei: Basispreis+Kosten des Call je Aktie (ggf. Bezugsverhältnis berücksichtigen). Spesen vernachläßigt.

Ich mag jetzt nicht im Korean Won herumrechnen, deshalb was deutsches:

Ein April-Call mit Strike 14 auf die Telekom kostet 0,25 cent, die DTE steht bei 13,95  (so ungefähr wenigstens). Kosten also 13,95+0,25 = 14,20 => wenn DTE am 3. Freitag im April bei 14,20 steht, dann war ausser Spesen nix, steht sie tiefer gabs Verlust (bei 14 oder weniger Totalverlust), steht sie drüber gibts Gewinn (wieder vor Spesen)

Was passiert wenn ich den Call nicht verkaufe und die Laufzeit beendet ist?
Im Prospekt nachlesen !! Meistens findet bei Optionsscheinen Barausgleich statt, d.h. der innere Wert wird ausbezahlt. Es gibt aber ab und an auch solche die wie Optionen enden - und dort heißt es Ausüben oder sie verfällt ersatzlos!

nutzt die Informationen auf www.onvista.de und freundet euch vor allem mit den Griechen an, sonst seid ihr Kanonenfutter !!

oder bleibt vielleicht bei Hebelzertis - die haben auch ihre Fallen, sind aber einfacher zu verstehen.

big_mac:

Noch eine Warnung !

 
20.03.06 21:45
Haltet euch fern von OS die billig aussehen, einen irren Spread und einen hohen Hebel haben !

Die sind ein geschenk für den Emittenten.

Ich kopiere einen Text, den ich vor einiger Zeit bei WO gepostet habe:

Sehr kurze verbleibende Lz mit exterm hohem Hebel? würde ich eher als Kamikaze-Option bezeichnen !

Bei Onvista sollte Theta ein Wochentheta sein - siehe Erklärungen, wenn man das Fragezeichen rechts über den Kennwerten anclickt.

Die implizite Vola ist deshalb interessant, weil sie den Einfluß des Markts wiederspiegelt, also Angebot und Nachfrage nach den Optionen selbst. Alle anderen Faktoren im Preismodell sind praktisch gegebene Größen.
Oder anders herum: Bei großer Nachfrage steigt der Preis, da alle anderen Faktoren gegeben sind bleibt die impl. Vola als einzige Variable über bei der Rückwärtsauflösung.

Der Hebel ist eine höchst irreführende Kennzahl bei Optionen !
Hoher Hebel heißt nämlich nicht -wiederhole: NICHT!, daß sich der Kurs der Option stark bewegt - eher im Gegenteil !
Praktisch immer sind solche OS die, wo man dann Threads liest wie " Hilfe, Aktie steigt, mein Call sinkt" - was sich dann fast immer auch ganz logisch erklären läßt - nur da ist der Schaden schon angerichtet.
Der Grund ist -vereinfacht gesagt- daß solche OS meist ziemlich aussichtslos sind und ein hohes Aufgeld haben, das einmal abgebaut werden muß. Denn wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit ein wertloser Verfall anzunehmen ist, dann wird auch keiner viel zahlen für das Papier.

Imho ist die wichtigste Kennzahl DELTA, weil sie angibt um wieviel sich der Preis bewegt, wenn sich die Basis um 1 bewegt.
Wenn ich OS oder Optionen kaufe (gerne tue ich es ohnehin nicht), dann nehme ich meist solche ca. am Geld, mit Delta ca. 0,5.

Viele verwenden Omega -das selbe auf Prozentbasis, aber ich mag Prozentrechnung bei Derivaten überhaupt nicht, weil sie auch irreführend ist.

Bei Waves ist die Sache anders - hoher Hebel heißt wirklich hohe Bewegung (in %), allerdings bringt auch hier der hohe Hebel hohes Risiko, weil der Hebel mit der Nähe zum KO wächst.  
Cuba Maß:

Rechenbeispiel

 
20.03.06 21:45
Dein erster Schein hat  (lt. Euwax ) einen hebel von 10,40. Das bedeutet, das der OS um 10,4 % steigt, wenn die Aktie um 1% steigt.
Der Hebel ist aber nur theoretisch. Bei klassischen OS spielen noch andere Faktoren eine Rolle, wie z.b. Volatilität der Aktie. Den Kurs am Ende der Laufzeit kannst du aber genau berechnen. Wenn du die Scheine so lange hältst, bekommst du den Gegenwert automatisch auf dein Konto überwiesen.

Wenn z.B. deine Aktie dann bei 30.000 stehen würde hätte der OS folgenden Kurs:

Kurs der Aktie:   30.000
- Basispreis      22.500
                 -------
                  7.500

: Bezugsverhältnis   10

Kurs OS             750
in Euro         ca:  0,64  Euro


Für deine 500 Euro Einsatz würdest du aktuell ca: 2777 Stück bekommen (500:0,18)

Am Ende der Laufzeit wären sie dann also bei einem Aktienkurs von 30.000

1777 Euro Wert. (2777 * 0,64)

Hoffe das hilft dir weiter.  
Platschquatsc.:

einfaches fiktives Beispiel OS oder Aktie

 
21.03.06 00:24
Du spekulierst darauf das Dt.Telekom  im Dez.06 bei 16 Euro steht.
Du entscheidest dich für einen OS mit Basispreis 15 Euro und Laufzeit Dez.06.
Der OS kostet 1,50 € bei einem Bezugsverhältnis von 1:1 (ein OS = eine Aktie).
Alternativ der OS kostet 0,15€ bei einem Bezugsverhältnis von 10:1
(10 OS = eine Aktie).
Jetzt schau auf den Spread zwischen An- und Verkauf beider OS
z.B.:1,48 € zu 1,50 € bzw. 0,14 € zu 0,15 € heute zum aktuellen Kurs
(na welcher  OS ist besser?)

SO JETZT DAS WICHTIGSTE

15 € + 1,50 € + (Spesen)= 16,50 € + (Spesen) ist der Kurs den die Aktie im Dez.06
haben muß damit DU keine Verluste hast.
So und jetzt schau in Zeile 1und Du weist das deine Spekulation zwar
aufgegangen ist Du aber am Laufzeitende trotzdem mit Verlusten dastehst!

Also OS- Basispreis (15 €) + OS-preis (1,50 €) ergeben den Kurs der  
Spekulation am Laufzeitende.
Natürlich sind Zeitwert, innerer Wert und impl.Vola während der Laufzeit wichtige
Parameter insbesondere für kurzfristige Zocks aber das Beispiel soll auch nur eine
weniger kapitalintensive Anlage zur Aktie darstellen wenn man die Regeln beachtet.

PS.: der aktuelle Telekomkurs kommt in meinen Beispiel nicht vor sondern nur
der OS-kurs und das mögliche realistische Ziel  

Achso bei  Fremdwährung (Euro Dollar z.B.1,21aktuell) und Aktien
15$ + (1,50€/Wechselkurs1,21)= 16,24 $ bei gleichbleibenden Wechselkurs
am Ende !! sonst aktueller Wechselkurs !!!!!!
Wechselkursdarstellung beachten !!!!!
1Euro in Dollar 1,21 oder 0,826 Dollar in 1Euro
15$ + (1,50€xWechselkurs0,826)= 16,24 $

Posting 3 ist dahingend also nicht ganz richtig (m.M.) da Telekom bei 13,95 steht,
der Strike 14 ist und der OS 0,25 kostet also nur aus Zeitwert + impl.Vola besteht
was am Ende ja verdient werden muß  
um+/- 0 rauszukommen.
Ziel_Touareg:

Vielen Dank...

 
21.03.06 08:00
waren wirklich nützliche Informationen für mich dabei um mir das ganze besser vorstellen zu können.
5sdp72779a:

Wie hoch sind die Spesen bei Optionsscheinen?

 
17.05.06 13:48
Da ich bisher auch nur mit Aktien gehandelt habe, würde mich 'mal interessieren wie viel man pro Trade so zahlt, pro Kauf/Verkauf.
Zahlt man da bei seinem Broker so viel Provision wie bei einem Kauf/Verkauf von Aktien oder kann es mehr sein? Gibt es weitere Kosten wie Maklercourtage,...?
Ich bin z. B. 'mal beim Aktienkauf über Xetra böse auf die Nase gefallen, weil es zu mehreren Teilausführungen (=vielfachen Transaktionskosten) kam. Kann das an der EUWAX auch passieren?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar!
zoka101:

Omega und Delta

2
14.09.06 13:11
Omega und Delta

von Michael Vaupel

Heute mal grundlegendes Trading Know How. Können Sie überspringen, wenn Sie wissen, was Omega und Delta bedeuten. Falls nicht, kann ich Ihnen nur empfehlen, weiter zu lesen.

Denn ich rate jedem/jeder aus der Trader´s Daily-Gemeinde, der/die Optionsscheine und/oder Zertifikate kaufen will, sich zunächst die Funktionsweise dieser Instrumente klar zu machen. Im Prinzip eine Binsenweisheit – trotzdem erhalte ich immer wieder Emails der Art „wieso fällt der Schein, der Basiswert hat doch gar nichts gemacht“ u.ä.

Bestimmte Dinge müssen Zertifikate-Trader einfach wissen. Und das gilt besonders für Optionsschein-Trader, da da „die Griechen“ (Delta, Omega, Vega, Theta, Gamma…) noch wichtiger sein können als bei Zertifikaten.

Wenn Ihnen das zu kompliziert ist, dann sollten Sie entweder die Finger von solchen Instrumenten lassen…oder, bitte: Zumindest die zwei wichtigsten Kennzahlen kennen. Und das sind eben Omega und Delta. Die erkläre ich jetzt:

Das Omega - auch effektiver Hebel genannt - gibt an, um wieviel Prozent sich der Kurs des entsprechenden Scheins ändert, wenn sich der Kurs des Basiswertes um 1% ändert. Ein Omega von 4,5 bedeutet demnach, dass der Schein um 4,5% steigt, wenn der Basiswert um 1% zulegt. Bei Puts ist das Omega negativ. Ein Omega von -3,5 z.B. bedeutet, dass der Kurs des Scheins um 3,5% steigt, wenn der Basiswert um 1% fällt. So einfach ist das.

Bitte beachten Sie: Es ist sehr wichtig, dass Sie das Omega (den "effektiven" Hebel) und nicht etwa den "normalen" Hebel nehmen, der noch in vielen Börsenpublikationen genannt wird. Denn der "normale" Hebel ist nur ein theoretischer Wert, der wenig aussagekräftig ist. So kann z.B. ein Schein, der nur noch einen Cent kostet, einen "normalen" Hebel von mehreren 100% haben - in der Praxis macht sich dieser Hebel aber gar nicht bemerkbar, wenn der Schein bereits zu deutlich aus dem Geld liegt (d.h. der Kurs des Basiswertes bei einem Call nur einen Bruchteil des Basispreises erreicht). Fazit: Auf das Omega kommt es an!

Wenn Sie statt mit prozentualen Veränderungen lieber mit absoluten Beträgen rechnen, dann ist das Delta für Sie die richtige Kennzahl. Das Delta gibt an, wie stark sich der Kurs des Scheins verändert, wenn sich der Basiswert um einen Euro verändert (bereinigt um das Bezugsverhältnis). Ein Beispiel: Ein Südzucker-Call mit Bezugsverhältnis 10:1 und einem Delta von 0,8 steigt um 8 Cent, wenn die Südzucker-Aktie um 1 Euro steigt (0,8*1 Euro, bereinigt um das Bezugsverhältnis). Je höher das Delta, desto stärker profitiert der Schein von Bewegungen des Basiswertes.

Beste Grüße,

Michael Vaupel
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