20.06.2008
Heibel-Ticker
Berlin (aktiencheck.de AG) - Am Wochenende werden alle Chefs der Ölkonzerne, alle wichtigen Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft, die sich mit dem Ölpreis auskennen und die schon vor einem Jahr nicht wussten, dass der Ölpreis über 100 USD/Fass steigen wird, Dutzende von Experten und Entscheidungsträgern nach Saudi Arabien fahren um dort zu beschließen, dass der Ölpreis wieder auf 70 USD/Fass zurückgeführt werden muss, so die Experten von "Heibel-Ticker".
Ja, es werde wohl ein Signal von dieser Konferenz ausgehen. Ein Signal, dass man nun alles tun werde, um die Spekulation aus dem Ölpreis zu verbannen. Das könnte den Ölpreis von aktuell 136 USD/Fass auf 130 USD/Fass zurückführen. Na, vielleicht sogar auf spottbillige 125 USD/Fass.
Und dann werde man noch eine internationale Kooperation zur Bekämpfung der terroristischen Anschläge auf Ölleitungen vereinbaren. Und man werde Indexfonds und Rohstoff ETFs (ETCs) schelten, dass sie ohne Rücksicht auf den Preis den vorgeschriebenen Anteil an jedem Rohstoff kaufen würden. Und vielleicht werde man auch die USA auffordern, die Überschuldung des Haushaltsbudgets zurückzuführen, um den US-Dollar zu stärken. Das alles zusammen würde dann den Ölpreis auf 120, vielleicht sogar 110 USD/Fass drücken.
Man habe dies ja schon vor zwei Wochen gesehen, als der US-Kongress konstatiert habe, dass der hohe Ölpreis schlecht für die Wirtschaft der USA sei. Damals sei der Ölpreis kurz bis auf 122 USD/Fass korrigiert worden. Die Experten wollten also nicht ausschließen, dass die geballte Wirtschaftsmacht für die nächsten Tage die Medien soweit beeinflussen könne, dass man tatsächlich irgendwann glauben könnte, dass die Tage des dreistelligen Ölpreises gezählt seien.
Aber um den Ölpreis nachhaltig zu senken, müsse eines der beiden folgenden Dinge passieren: Entweder würden sich Menschen viel stärker mit der Nutzung von Öl und Strom einschränken, oder es werde innerhalb weniger Wochen eine neue Ölquelle gefunden, die auch sofort verfügbar und an die internationale Infrastruktur angeschlossen sei.
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Es gebe noch keine nennenswerten Einschränkungen, die allein aufgrund des hohen Ölpreises erfolgt seien. Die Nachfrage nach Öl sei trotz der Verzehnfachung des Ölpreises in den vergangenen Jahren nicht zurückgegangen.
Dies bedeute, dass man einen eventuell niedrigeren Ölpreis zum Nachkaufen der Energielieblinge nutzen werde. Denn der Ölpreis werde nur so lange rückläufig sein, wie das Mediengetöse die Fakten übertünchen könne. Und das würden einige Tage bis wenige Wochen sein.
Die Experten könnten sich also vorstellen, dass heute bereits einige Trader beginnen würden, vor der Konferenz den Ölpreis zu shorten. Man werde sich für einen fallenden Ölpreis positionieren.
Wenn dann am Wochenende eine wie auch immer geartete Lösung für den hohen Ölpreis durch die Medien geistere, dann könnte das Druck auf den Ölpreis bringen. Viele Anleger würden sich dann nämlich bestätigt sehen, dass der hohe Ölpreis ohnehin nur durch die Spekulanten verursacht worden sei und in dieses Fehlurteil werde die Konferenz vermutlich einstimmen. Die Folge werde dann tatsächlich ein vorübergehend fallender Ölpreis sein.
Natürlich werde dann der gesamte Ölsektor ausverkauft werden und die Aktien von Ölkonzernen wie Total über die Ölbohrer wie Transocean bis hin zu den alternativen Energieaktien wie Solarworld oder auch der Ethanolhype der Agrarbranche mit Bunge würden unter Druck geraten. Die Experten würden vor diesem Szenario in den hier genannten Aktien Nachkäufe tätigen.
Gleichzeitig würde der rückläufige Ölpreis dann der Wirtschaft helfen. Der Druck, der sich in den vergangenen Wochen auf die US-Konjunktur gelegt und zu fallenden Kursen bei den Industrieaktien geführt habe, werde sich verflüchtigen und plötzlich werde man die günstigen Bewertungsniveaus entdecken. Die Experten könnten sich also durchaus eine Erholungsrally vorstellen. (Ausgabe 25 vom 19.06.2008) (20.06.2008/ac/a/m)