Nicht vom Wunschdenken leiten lassen

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Nicht vom Wunschdenken leiten lassen

 
05.05.02 22:31
Sondern manchmal ein Put kaufen ..


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Special 12
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Die Zinsen werden steigen
16.03..2002

Autor: Uwe Warmbein

Die Entwicklung der Zinsen ist für Kapitalanlagen von entscheidender Bedeutung. Steigende Zinsen bedeuten immer mehr Kosten und demzufolge weniger Return on Investment.

Eine Firma, die sich über den Kapitalmarkt (Corporate Bonds bzw. Unternehmensanleihen) finanziert, muss höhere Zinszahlungen an den Käufer leisten. Höhere Kreditkosten bei der Finanzierung eines Investitionsgutes (z.B. Maschinen, Immobilien) schmälern den Gewinn ebenso, wie steigende Energie- und Rohstoffkosten.

Die Rohstoffkosten steigen bereits, nachdem sie eine fast 20jährige Baisse hinter sich haben. Die Zusammenhänge sind klar. Der Aufschwung seit Beginn der 80iger Jahre der Bond- und Aktienmärkte wurde ermöglicht durch

fallende Zinsen = fallende Kreditkosten

fallende Rohstoffpreise = fallende Rohstoffkosten

Somit waren die Unternehmen von zwei Seiten entlastet, die Gewinnmargen- und -erwartungen konnten steigen. Der Einfluss der Richtung der Zinsentwicklung (Zinserwartung) über einen langen Zeitraum ist im folgenden Bild  sehr gut zu erkennen. Für die Börse sind nicht die kurzfristigen, sondern die langfristigen Zinsen von Bedeutung. Yield bedeutet Rendite, gleichzusetzen mit den Zinsen.

Vom Jahr 1982 bis 2000 hat der Standard & Poors Index durch diese günstige Konstellation (auf der Kostenseite) nahezu 1300% gewonnen. Rechnet man dies auf ein Jahr um, erhält man einen durchschnittlichen Anstieg der Aktienpreise von 72% per anno (1300/18). Dies ist nicht nur enorm, sondern exzessiv, gilt doch eine Rendite von 10% per anno für eine Kapitalanlage bereits als recht ordentlich. Würde man diese 72% in die Zukunft hochrechnen, müssten die Aktienmärkte in die Stratosphäre abheben. Jedem wird klar sein, dass dies nicht der Fall sein wird. Der historische Durchschnitt liegt bei 7-8% an Return per anno. Daran erkennen Sie, in welcher Spekulationsblase wir uns noch immer befinden.

Die Entwicklungs-Richtung der beiden Kostenfaktoren Zinsen und Rohstoffpreise beginnt sich zu ändern. Aus dieser Sicht ist es schier unmöglich, dass den Gewinnen der börsennotierten Unternehmen in den nächsten Jahren auch nur annähernd so günstige Bedingungen zu Grunde liegen werden, wie in den vergangenen 2 Dekaden. Wer sich bei seinen Investitionen leiten lässt, wird wohl kaum annehmen können, dass wir kein langfristiges Top bei den Aktienmärkten ausbilden.

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Aus charttechnischer Sicht ist der oben eingezeichnete Keil (engl: wedge) ein sehr bullishes Zeichen (für die Zinsen). Das Unvermögen der Kurse, nicht mehr bis zur unteren Trendlinie zu fallen, ist gewöhnlich ein Hinweis darauf, dass diese Formation fast vollendet ist und die Kurse bei dem nächsten Test der oberen Trendlinie diese durchbrechen werden.



Die Bedeutung der japanischen Zinsen

Die japanischen Zinsen befinden sich seit Jahren auf einem extrem niedrigen Niveau. Ähnlich wie bei der Goldausleihe (siehe Marktbericht vom 23.02.2002) ergaben sich für große Spekulanten dadurch Gelegenheiten, fast ohne Risiko Gewinne einzustreichen. Am japanischen Kapitalmarkt wurden Kredite für einen lächerlichen Zinssatz aufgenommen. Dieses Kapital floss in die amerikanischen Märkte und brachte ein Vielfaches an Return.

Auch die japanischen Anleihen notieren auf einem historisch phänomenalen Niveau. Normalerweise schwanken Anleihen auf lange Sicht um ca. plus minus 20% um die 100% Marke. Die japanischen Bonds notieren zur Zeit um bei 140%. Dies ist alles andere als "normal".

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Die Zeit der niedrigen Zinsen in Japan neigt sich dem Ende zu. Viele Indikatoren wie MACD, Stochastik, Momentum und RSI zeigen unübersehbare negative Divergenzen, die auf einen baldigen Einbruch bei den japanischen Bonds hinweisen.







Im Klartext bedeutet dies: Die billigen in Japan aufgenommenen Kredite müssen bald zurückbezahlt werden, wollen sich die Schuldner nicht einem höheren Zinsrisiko aussetzen. (Zur Erinnerung: Fallende Bondpreise = steigende Zinsen). Das Kapital wird also aus Amerika zurück nach Japan fließen, was den Dollar schwächen wird und den Yen stärkt.

Vielfach wird argumentiert, dass dies nicht passieren wird, da die Japaner wegen ihrer exportorientierten Wirtschaftsstruktur an einem niedrigen Yen interessiert sind. Dies ist jedoch nur eine oberflächliche Betrachtung. Gewinne in einem Unternehmen sind immer umso höher, je geringer die Kosten sind. Ein wichtiger Kostenfaktor sind jedoch die Rohstoffpreise, die wie ich mehrfach ausgeführt habe, im Begriff sind, kräftig zu steigen. Japan hat selbst keine bedeutenden Rohstoffvorkommen und muss diese importieren. Rohstoffe müssen im Dollar bezahlt werden und dieser steht für Japaner sehr hoch. Demzufolge sind die Kosten für Rohstoffe in zweifacher Hinsicht hoch für die japanische Industrie und der Vorteil der besseren Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt (bedingt durch einen niedrigen Yen) beginnt sich aufzulösen durch stark steigende Importpreise. Somit wird das Interesse der Japaner an einem schwachen Yen abhängig sein von der Entwicklungs-Richtung der Rohstoffpreise.







Zusammenfassung:

Nach der Untersuchung der Beziehungen zwischen Zinsen, Rohstoffen, Bonds, Aktien und Währungen komme ich zu folgendem Ergebnis:

Die Zinsen werden weltweit steigen.

Also werden die Bonds fallen (inverses Verhältnis)

Die Preise für Rohstoffe werden steigen.

Dies erhöht die Kosten der Unternehmen.

Demzufolge müssen die Gewinnmargen sinken, denn höhere Endpreise sind schwer durchsetzbar.

Die Aktien werden fallen.

Der Dollar wird fallen.

Der Yen wird steigen.

Der Investor ist am Gewinn einer Firma interessiert. Eine Ausweitung der Produktion bedeutet nicht unmittelbar mehr Gewinn. Dies sollte man bei der Betrachtung der leicht besseren Wirtschaftsdaten der jüngsten Vergangenheit im Auge behalten. Die Gewinnmarge eines Unternehmens wird zusätzlich noch von der Höhe der Steuern und den Kosten für Arbeit beeinflusst. Die Kosten für Steuern werden nicht substanziell sinken können, da der amerikanische Staat (und nicht nur dieser) in hohem Maße verschuldet ist und sich somit seine "Haupteinnahmequelle" (Steuern) erhalten wird. Die FED befindet sich schon länger auf einer Gratwanderung. Ich persönlich glaube nicht, dass sie den "Heiligen Gral" dabei findet.



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Rohstoffe:
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also doch Gold und Öl-Call?

terz:

echt goldig ...

 
07.05.02 15:17

heute wieder 4 %..
           
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Good Trades ...

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