Sonntag, 30.06.2002, 11:38
Neuer Korruptionsverdacht bei der Bahn
Die Deutsche Bahn AG hat möglicherweise eine neue Korruptionsaffäre am Hals. Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil beim Bau der ICE-Trasse Ingolstadt-München das "Ausschreibungsverfahren bezüglich eines Bauabschnitts wettbewerbsbeschränkend manipuliert worden sein könnte", berichtet der "Spiegel" am Samstag vorab. Ermittler hätten Privatwohnungen von Bahn-Mitarbeitern und Beschäftigten der GP Papenburg Baugesellschaft in Hannover durchsucht.
Das Unternehmen führt eine Bietergemeinschaft an, die im Februar den Zuschlag für einen 263 Millionen teuren Streckenabschnitt erhalten hat, obwohl ihr Angebot ursprünglich teurer war als das der Konkurrenz, lautet der Verdacht der Ermittler. Die GP Papenburg Baugesellschaft bestreitet den Vorwurf. Die Deutsche Bahn hat inzwischen einem Mitarbeiter in Nürnberg fristlos gekündigt, schreibt das Nachrichtenmagazin weiter.
Dennoch werfe der Fall ein schlechtes Licht auf den Anti-Korruptionskampf des von Bestechungsfällen geplagten Bahn-Konzerns, heißt es in dem Bericht. Die Firma des Baumagnaten Günter Papenburg, der gute Beziehungen zu hochrangigen Politikern unterhalte, beschäftige bereits seit Jahren die Staatsanwaltschaft, unter anderem wegen möglichen Betrugs und mutmaßlicher Bestechung beim Ausbau der ICE-Strecke Hannover-Berlin. Die Bahn habe daraufhin Anfang Januar - also vor der neuen Auftragsvergabe - Strafanzeige gegen die niedersächsische Firma gestellt, weil auch die eigene Innenrevision zu dem Ergebnis gekommen sei, dass die Eisenbahner um Milliarden geprellt worden seien.
(ddp)
Neuer Korruptionsverdacht bei der Bahn
Die Deutsche Bahn AG hat möglicherweise eine neue Korruptionsaffäre am Hals. Die Staatsanwaltschaft Hannover hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, weil beim Bau der ICE-Trasse Ingolstadt-München das "Ausschreibungsverfahren bezüglich eines Bauabschnitts wettbewerbsbeschränkend manipuliert worden sein könnte", berichtet der "Spiegel" am Samstag vorab. Ermittler hätten Privatwohnungen von Bahn-Mitarbeitern und Beschäftigten der GP Papenburg Baugesellschaft in Hannover durchsucht.
Das Unternehmen führt eine Bietergemeinschaft an, die im Februar den Zuschlag für einen 263 Millionen teuren Streckenabschnitt erhalten hat, obwohl ihr Angebot ursprünglich teurer war als das der Konkurrenz, lautet der Verdacht der Ermittler. Die GP Papenburg Baugesellschaft bestreitet den Vorwurf. Die Deutsche Bahn hat inzwischen einem Mitarbeiter in Nürnberg fristlos gekündigt, schreibt das Nachrichtenmagazin weiter.
Dennoch werfe der Fall ein schlechtes Licht auf den Anti-Korruptionskampf des von Bestechungsfällen geplagten Bahn-Konzerns, heißt es in dem Bericht. Die Firma des Baumagnaten Günter Papenburg, der gute Beziehungen zu hochrangigen Politikern unterhalte, beschäftige bereits seit Jahren die Staatsanwaltschaft, unter anderem wegen möglichen Betrugs und mutmaßlicher Bestechung beim Ausbau der ICE-Strecke Hannover-Berlin. Die Bahn habe daraufhin Anfang Januar - also vor der neuen Auftragsvergabe - Strafanzeige gegen die niedersächsische Firma gestellt, weil auch die eigene Innenrevision zu dem Ergebnis gekommen sei, dass die Eisenbahner um Milliarden geprellt worden seien.
(ddp)