Wieder rote Karte am Neuen Markt
Frankfurt/Main/München (dpa) - Die Deutsche Börse hat dem
zweiten Unternehmen am Neuen Markt seit Einführung schärferer Regeln die
rote Karte gezeigt. Die Hamburger Management Data AG wird am 4. November
vom Kurszettel gestrichen, teilte die Deutsche Börse mit. Grund sei das
Insolvenzverfahren, das gegen den Software- Hersteller läuft.
Unterdessen hat die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Anlegern den Verkauf
ihrer Anteile an insolventen Unternehmen am Neuen Markt empfohlen. Solange der Erlös aus
dem Verkauf noch über den Mindestgebühren liege, sollten Aktionäre die Anteile noch vor
einem Ausschluss vom Neuen Markt abstoßen, sagte Markus Straub von der SdK in
München. Bei insolventen Firmen sei die Aussicht, dass die Kurse wieder steigen,
"hoffnungslos". Auch eine erneute Notiz am Geregelten Markt oder im Freiverkehr sei nicht
zu erwarten.
Zu den Neuer-Markt-Firmen, die bereits Insolvenz angemeldet haben und daher zum 2.
November von einem Ausschluss bedroht sind, gehören nach SdK-Angaben Infomatec,
Kabel New Media, Management Data, mb Software, Metabox, Micrologica, PopNet Internet,
Prodacta und Teamwork. Vor der Neuregelung wurden bereits Refugium, TelDaFax, Gigabell
und Sunburst von Neuen Markt genommen.
Als erste Pleitefirma war in dieser Woche der Hamburger Internet- Dienstleister Kabel New
Media mit Wirkung zum 2. November aus dem Marktsegment verbannt worden. Mit den
Anfang Oktober eingeführten Sanktionen gegen zahlungsunfähige Unternehmen und
Billigaktien unter einem Euro will die Börse das angeschlagen Image des einstigen
"Qualitätssegments" für junge Wachstumsfirmen aufpolieren. Das nach Skandalen und
gescheiterten Geschäftsmodellen verloren gegangene Anlegervertrauen soll mit der
Rauswurf-Aktion zurück gewonnen werden.
Fachleute erwarten, dass der Kehraus am Neuen Markt größere Lücken auf dem Kurszettel
reißt. Allein wegen Insolvenz müssen etwa zehn weitere Unternehmen mit einer schnellen
Streichung rechnen. Mehr als 40 Firmen droht nach Ablauf mehrmonatiger Fristen der
Abgang, weil ihre Aktien unter einem Euro notieren und die Börsenkapitalisierung unter 20
Millionen Euro (39 Mio DM) liegt. Am 1997 gestarteten Neuen Markt sind derzeit rund 340
Firmen notiert.
04.10.2001 18:58:13
Frankfurt/Main/München (dpa) - Die Deutsche Börse hat dem
zweiten Unternehmen am Neuen Markt seit Einführung schärferer Regeln die
rote Karte gezeigt. Die Hamburger Management Data AG wird am 4. November
vom Kurszettel gestrichen, teilte die Deutsche Börse mit. Grund sei das
Insolvenzverfahren, das gegen den Software- Hersteller läuft.
Unterdessen hat die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) Anlegern den Verkauf
ihrer Anteile an insolventen Unternehmen am Neuen Markt empfohlen. Solange der Erlös aus
dem Verkauf noch über den Mindestgebühren liege, sollten Aktionäre die Anteile noch vor
einem Ausschluss vom Neuen Markt abstoßen, sagte Markus Straub von der SdK in
München. Bei insolventen Firmen sei die Aussicht, dass die Kurse wieder steigen,
"hoffnungslos". Auch eine erneute Notiz am Geregelten Markt oder im Freiverkehr sei nicht
zu erwarten.
Zu den Neuer-Markt-Firmen, die bereits Insolvenz angemeldet haben und daher zum 2.
November von einem Ausschluss bedroht sind, gehören nach SdK-Angaben Infomatec,
Kabel New Media, Management Data, mb Software, Metabox, Micrologica, PopNet Internet,
Prodacta und Teamwork. Vor der Neuregelung wurden bereits Refugium, TelDaFax, Gigabell
und Sunburst von Neuen Markt genommen.
Als erste Pleitefirma war in dieser Woche der Hamburger Internet- Dienstleister Kabel New
Media mit Wirkung zum 2. November aus dem Marktsegment verbannt worden. Mit den
Anfang Oktober eingeführten Sanktionen gegen zahlungsunfähige Unternehmen und
Billigaktien unter einem Euro will die Börse das angeschlagen Image des einstigen
"Qualitätssegments" für junge Wachstumsfirmen aufpolieren. Das nach Skandalen und
gescheiterten Geschäftsmodellen verloren gegangene Anlegervertrauen soll mit der
Rauswurf-Aktion zurück gewonnen werden.
Fachleute erwarten, dass der Kehraus am Neuen Markt größere Lücken auf dem Kurszettel
reißt. Allein wegen Insolvenz müssen etwa zehn weitere Unternehmen mit einer schnellen
Streichung rechnen. Mehr als 40 Firmen droht nach Ablauf mehrmonatiger Fristen der
Abgang, weil ihre Aktien unter einem Euro notieren und die Börsenkapitalisierung unter 20
Millionen Euro (39 Mio DM) liegt. Am 1997 gestarteten Neuen Markt sind derzeit rund 340
Firmen notiert.
04.10.2001 18:58:13