Unter der Überschrift "US-Firmen vor Investitionszyklus?" kann man heute in Euro am Sonntag lesen:
"Über eine halbe Billion Dollar Cash haben die Konzerne auf der hohen Kante.
Corning als Anführer einer neuen Welle von Investitionen - das war vor einigen Jahren eher unwahrscheinlich. Nachdem in den 90er Jahren eine Multimilliarden-Dollar-Wette auf Glasfaserleiter schiefgelaufen war, wurde der Hersteller von Glas- und Hightech-Keramik, einer der Weltmarktführer, vorsichtig und sparsam.
Bei guten Gewinnen wurde Cash angehäuft. Das erst jetzt wieder investiert wird. Noch 2003 investierte Corning bescheidene 366 Millionen Dollar. Doch 2006 will das Unternehmen 1,5 Millioarden Dollar für den Ausbau einer Fabrik für Flüssigkristallanzeigen in Taichung in Taiwan und einer Keramikanlage für dieselfreie Produkte in Erwin, New York, ausgeben.
"Wir haben plötzlich neue Möglichkeiten gesehen", erklärte James Flaws, Finanzvorstand von Corning. Überall in den USA beginnen Unternehmen damit, ihre Cash-Bestände wieder zu investieren. In den letzten Jahren verzeichneten sie starkes Wachstum und Rekordprofite, aber als sie an die Grenzen ihrer Kapazitäten stießen, standen sie vor der Wahl, entweder das Wachstum zu stoppen oder zu expandieren. Aktuelle Zahlen zeigen, dass sie sich in jüngster Zeit wieder für die Expansion entscheiden."
Einige von Euch werden jetzt sicher anmerken, dass das für die Börse nicht unbedingt gut sein müsse, da jetzt Geld von den Finanzanlagen in Sachinvestitionen umgelenkt wird. Meine Antwort darauf ist JEIN. Richtig ist, dass die Kapitalmarktzinsen durch die Investitionen eher nach oben beeinflusst werden, was sich negativ auf die Aktienmärkte auswirken müsste. Andererseits sind Zinssteigerungen, vermutlich höhere als eintreten werden, in den momentanen Kursen schon antizipiert. Und außerdem stehen diesen negativen Zinswirkungen positive Ertragsaspekte bei den Ausrüstern der Firmen gegenüber. Dabei dürften meines Erachtens die Anbieter von Software für Firmen am meisten profitieren, denn hier hat man die Investitionen in den letzten Jahren noch stärker hinausgeschoben als bei "greifbaren" Gütern. Diese Firmen dominieren die Nasdaq und bei ihnen wird der gewinnsteigernde Effekt höherer Investitionen den negativen Aspekte höherer Kapitalmarktzinsen durch steigende Investitionen übertreffen. Bei den Dow-Werten wird es genau umgekehrt sein: Sie sind ausgereizt, also für ihr Gewinnwachstum ausreichend bezahlt, und bei ihnen wird die Zinskomponente dominiernder sein.
Fazit: Wir werden gespaltene Märkte haben wie nie seit der Technologieblase, als die Nasdaq outperformte, und ihrer Korrektur, die sie mehrfach stärker vornahm als der Dow. Die Nasdaq wird den S&P 500, vor allem aber den DOW haushoch outperformen.
"Über eine halbe Billion Dollar Cash haben die Konzerne auf der hohen Kante.
Corning als Anführer einer neuen Welle von Investitionen - das war vor einigen Jahren eher unwahrscheinlich. Nachdem in den 90er Jahren eine Multimilliarden-Dollar-Wette auf Glasfaserleiter schiefgelaufen war, wurde der Hersteller von Glas- und Hightech-Keramik, einer der Weltmarktführer, vorsichtig und sparsam.
Bei guten Gewinnen wurde Cash angehäuft. Das erst jetzt wieder investiert wird. Noch 2003 investierte Corning bescheidene 366 Millionen Dollar. Doch 2006 will das Unternehmen 1,5 Millioarden Dollar für den Ausbau einer Fabrik für Flüssigkristallanzeigen in Taichung in Taiwan und einer Keramikanlage für dieselfreie Produkte in Erwin, New York, ausgeben.
"Wir haben plötzlich neue Möglichkeiten gesehen", erklärte James Flaws, Finanzvorstand von Corning. Überall in den USA beginnen Unternehmen damit, ihre Cash-Bestände wieder zu investieren. In den letzten Jahren verzeichneten sie starkes Wachstum und Rekordprofite, aber als sie an die Grenzen ihrer Kapazitäten stießen, standen sie vor der Wahl, entweder das Wachstum zu stoppen oder zu expandieren. Aktuelle Zahlen zeigen, dass sie sich in jüngster Zeit wieder für die Expansion entscheiden."
Einige von Euch werden jetzt sicher anmerken, dass das für die Börse nicht unbedingt gut sein müsse, da jetzt Geld von den Finanzanlagen in Sachinvestitionen umgelenkt wird. Meine Antwort darauf ist JEIN. Richtig ist, dass die Kapitalmarktzinsen durch die Investitionen eher nach oben beeinflusst werden, was sich negativ auf die Aktienmärkte auswirken müsste. Andererseits sind Zinssteigerungen, vermutlich höhere als eintreten werden, in den momentanen Kursen schon antizipiert. Und außerdem stehen diesen negativen Zinswirkungen positive Ertragsaspekte bei den Ausrüstern der Firmen gegenüber. Dabei dürften meines Erachtens die Anbieter von Software für Firmen am meisten profitieren, denn hier hat man die Investitionen in den letzten Jahren noch stärker hinausgeschoben als bei "greifbaren" Gütern. Diese Firmen dominieren die Nasdaq und bei ihnen wird der gewinnsteigernde Effekt höherer Investitionen den negativen Aspekte höherer Kapitalmarktzinsen durch steigende Investitionen übertreffen. Bei den Dow-Werten wird es genau umgekehrt sein: Sie sind ausgereizt, also für ihr Gewinnwachstum ausreichend bezahlt, und bei ihnen wird die Zinskomponente dominiernder sein.
Fazit: Wir werden gespaltene Märkte haben wie nie seit der Technologieblase, als die Nasdaq outperformte, und ihrer Korrektur, die sie mehrfach stärker vornahm als der Dow. Die Nasdaq wird den S&P 500, vor allem aber den DOW haushoch outperformen.