Grauer Markt
Der graue Markt vermittelt zeichnungs-interessierten Anlegern ein Bild darüber,
- ob sich eine Zeichnung einer Neu-Emission lohnt.
Der sogenannte vorbörsliche Handel, an dem sich vorwiegend institutionelle Investoren ( Banken, Fonds ...)
- aber auch immer öfter Privat-Anleger - beteiligen, wird von Börsen-Maklern durchgeführt.
• Allerdings sind vorbörsliche Aktien extrem risikoreich und ein heikles Geschäft. für die wagemutigen Investoren.
Das Risiko:
Die Aktien sind noch nicht verfügbar - der Handel findet ohne die Papiere statt.
Die Lieferung der zugesagten Aktien erfolgt in Deutschland am zweiten Tag nach der Odererteilung,
- in dem Fall also am zweiten Handelstag, an dem der betreffende Titel offiziell gelistet ist.
Das bedeutet, wenn ein Händler oder Anleger einen Verkauf am Grauen Markt getätigt hat,
- ist er für die Lieferung der Papiere verantwortlich ( Depot-Übertragung ).
Verkauf am Grauen Markt
• Verlust-Geschäft,
- liegt der Kurs der Aktie am ersten Handelstag an der Börse über dem Verkaufspreis, der schon bezahlt wurde,
- müssen die Papiere am Markt teurer eingekauft werden, als man sie ursprünglich verkauft hat.
• Gewinn-Geschäft,
- liegt der erste Kurs der Aktie unter dem bereits am Grauen Markt ausgehandelten Verkaufspreis,
- können die Papiere am Börsenparkett günstiger (niedriger) eingekauft
- und zum bereits bezahlten höheren Preis ausgeliefert werden.
Kauf am Grauen Markt
• Entsprechend umgekehrt verhält es sich bei einem Kauf am Grauen Markt.
- Steigt beispielsweise der Kurs am ersten Börsentag weit über die Grau-Markt-Preise,
- hat sich das Risiko - im vorbörslichen Handel einzukaufen - gelohnt.
Der Graumarkt gibt erste Hinweise über den Erfolg einer Emission.
Noch nie gingen soviele Firmen - wie 1999 - an den Neuen Markt ( im Jahr 2000, bis zu 200 Firmen ? ).
Doch alle interessanten Titel sind um ein Vielfaches überzeichnet - vor allem die Neuemisionen,
- die vor der Erstnotiz schon weit über der Bookbuilding-Spanne gehandelt werden.
Repartierung - Bei Überzeichnungen von Neu-Emissionen erhält der Anleger nur eine bestimmte,
meist viel geringere Anzahl an Aktien, als die im Zeichnungsauftrag erteilte Menge.
Über die Zuteilungskriterien entscheiden die Konsortialbanken (üblich ist das Losverfahren).
Doch hohe Zeichnungsgewinne sind nicht alles,
- lieber sollten diese geringer ausfallen und dafür eine gerechtere Zuteilung erfolgen.
Der Ruf nach neuen Zuteilungsverfahren bei Neu-Emissionen wird immer lauter (nach dem Infineon-Desaster).
Der größte Teil der Neu-Emissionen ist ohnehin für institutionelle Anleger,
- Großanleger, wie Investmentsfonds, Versicherungen und Großbanken reserviert.
Nur wenige Privatanleger und Kleinaktionäre schaffen es , sich zum Emissions-Preis einzudecken,
deshalb ist die Information – über das entsprechende Unternehmen – für den Anleger der wichtigste Faktor.
• Bookbuilding-Periode: ( Verkaufsprospekt vor dem Bookbuilding ) – Zeitraum,
- in dem Anleger die Aktie innerhalb einer vorgegebenen Brookbuilding-Spanne (Preis) zeichnen können.
Eine Alternative bietet der vorbörsliche Handel während der Zeichnungsfrist.
Wer junge Aktien erwerben will, muss den Börsenstart nicht abwarten.
• Zeichnen bei den großen Online-Brokern, wie Consors und Direktanlage-Bank ( "Pilothandel" )
- oder den Internet-Emissionshäusern, den sogenannten Electronic Communication Networks ( ECNs )
- wie beispielsweise bei:
– IPO@db.com – net.IPO AG – Webstock AG – Akon AG – Internet-Emissionshaus Going-Public
– FIMATEX S.A. – NetBank – Day Trading GmbH – Trigon Wertpapierhandelsbank AG
– oder bei der SCHNIGGE AG ( vorbörslicher Handel ) ... etc.
• Der Handel von Aktien vor der Notierung an den Börse - wird als Graumarkt - bezeichnet
- und findet nach der Veröffentlichung des Verkaufsprospektes des Unternehmens statt.
• Der HANDEL vor dem Börsenstart ist eingebettet in den außerbörslichen Handel mit Wertpapieren
- auch OTC-Handel genannt ( Handelszeiten: 8-23 Uhr - Samstags 10-16 Uhr ).
- Der außerbörsliche Kauf von Aktien nimmt jeden Monat an Bedeutung zu.
- Direktbanken ermöglichen es dem Anleger auf diesem Wege zu handeln,
- wenn andere Marktteilnehmer längst Pause machen.
Der sogenannte "First-Mover-Advantage" – der Vorteil des Ersten –
wird im rasant wachsenden Wertpapier-Geschäft und Internet-Geschäft immer entscheidender !
Bei anhaltend guter Börsenstimmung und weiterhin vielen Neu-Emissionen in diesem Jahr,
werden sich immer mehr Privatanleger - für einen Kauf noch vor dem Börsenstart - interessieren.
• Wenn es bei einer Neuemission zur Zuteilung geht, zeigt sich das Informationsdefizit,
- das Banken und Unternehmen haben.
- Vom » Privat-Anleger «, der Aktien zeichnet, weiß man fast nichts – den institutionellen Anlegern
- ( etwa Fondsmanager oder Investmentexperten bei Versicherungen ) hingegen kennt man persönlich.
- Kein Wunder also, dass der gezielt ausgewählte institutionelle Anleger bei der Zuteilung
- von den Banken bevorzugt und die Zuteilung an » Privat-Anleger « dem Losglück überlassen wird.
- Dieses ungerechte Platzierungsverfahren frustriert die Anleger, die nicht zum Zuge kommen.
• Kodex für "gläserne Emissionen" - eine höchstmögliche Transparenz bei der Aktienzuteilung.
- Börsenexperten einigten sich auf Grundsätze zur gerechteren Aktienzuteilung.
- Dazu hat die BSK (Börsen-Sachverständigen-Kommission) beim Bundesfinanzministerium
- nun "Grundsätze für die Zuteilung von Aktien-Emissionen" aufgestellt.
Viel zu Lesen
Grüsse
Franz