Das Geschäftsmodell der Biotechschmiede aus Martinsried entfaltet sich immer mehr und mehr und gewinnt zusehends an Visbibilität. In den vergangenen Wochen verkündete das Unternehmen den Erhalt von zahlreichen Meilensteinen. Das ist auf eine breite Pipeline an Partnerprogrammen in den klinischen Phase I und II zurückzuführen. Insgesamt befinden sich zehn Partnerprogramme in der klinischen Phase I und fünf Programme in Phase II. Wie uns Firmenchef Simon Moroney im Hintergrundgespräch erläutert, wird sich Dynamik an Meilensteinzahlungen weiter fortsetzen. „Je breiter die Pipeline ist, desto stärker ist die Chance auf weitere Meilensteine“, so Moroney. Zusätzlich befinden sich weitere 19 Programme in der Präklinik und weitere 32 in der Wirkstoffsuche. Besonders spannend wird es, sobald einer der Kandidaten die klinische Phase III erreicht und später auf den Markt gelangt. Das könnte im Jahr 2014 der Fall sein oder spätestens im Folgejahr. Dann erhält MorphoSys Einnahmen aus Tantiemen. Bis zu diesem Zeitpunkt will der Firmenlenker die zusätzlichen Erträge aus Meilensteinzahlungen für die eigene Forschung und Entwicklung ausgeben. „Unser Fokus ist die Maximierung und Wertsteigerung unserer eigenen Pipeline. Sobald wir Tantiemen erhalten, bewegen sich unsere Gewinne automatisch in ganz andere Kategorien“, erklärt Moroney. Tantiemen dürften sodann als neuer Zahlungsstrom eine komplett neue Gewinnlage einleiten. Das Unternehmen erwartet eine jährlich stetige Umsatzsteigerung und trotz steigender Ausgaben für Forschung und Entwicklung profitable Geschäftsjahre. Eine erhebliche Ausweitung der Profite stellt der Firmenlenker ab 2014 oder 2015 in Aussicht. Bis dahin sollten Anleger den Fokus auf die Entwicklung der Pipeline von MorphoSys richten.
Nicht eingerechnet in diese Vorausschau ist natürlich eine potenzielle Auslizenzierung von möglichen Medikamenten in der eigenen Pipeline, die sich aufgrund von überdurchschnittlich hohen Upfront-Zahlungen auf die Gewinn- und Verlust Rechnung positiv auswirkt. Ab 2012 ist eine Auslizenzierung möglich. Bei MOR 103 strebt Moroney eine entsprechende Partnerschaft nach Vorlage der Daten aus der Studie 1b/2a an, die Anfang 2012 veröffentlicht werden soll. Die Substanz wird in zwei Indikationen verfolgt. Rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose. MOR 208, ein gekauftes Produkt der amerikanischen Xencor, befindet sich in der Phase I und MOR 202 soll in der ersten Jahreshälfte 2011 in die klinische Phase I eintreten. Insgesamt befinden sich, respektive kurz davor, in der eigenen Pipeline vier Projekte in der klinischen Erprobung.
Die im Herbst für rund 19 Millionen Euro zugekaufte Technologie von Sloning Biotechnology hat sich bereits bezahlt gemacht. MorphoSys hat eine nicht-exklusive Lizenzvereinbarung zum Technologietransfer mit dem US-Pharmagigant Pfizer abgeschlossen. „Der Abschluss dieser Allianz hat den Kaufpreis sehr gut abgedeckt“, freut sich der CEO. Das Beste: MorphoSys hat sich durch einen umfassenden Vertrag an Novartis gebunden. Die neue Technologie-Plattform von Sloning ist allerdings kein Bestandteil der Vereinbarung und somit ist MorphoSys wieder offen für neue Partnerschaften bei der Wirkstoffsuche. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen Novartis über die neue Technologie informiert. Gespräche über eine neue Vereinbarung finden parallel zu zahlreichen anderen Interessenten statt, sagt Moroney. „Wir sind zuversichtlich für diese Technologie neue Partner zu gewinnen“.
Für das Geschäftsjahr 2011 hat die Gesellschaft einen Umsatz von mindestens 105 Millionen Euro in Aussicht gestellt sowie ein operatives Ergebnis von mindestens zehn Millionen Euro. Trotz der Umsatzsteigerung wird der Gewinn nicht überproportional steigen. Das zeigt wie anfangs erläutert, dass MorphoSys die Gewinne nicht maximiert, sondern die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöht, um damit die eigene Produktpipeline zu stärken. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde ein Umsatz von 87 Millionen Euro erzielt und ein operatives Ergebnis von circa zehn Millionen Euro. Die Resultate weichen von der Umsatz- und Ergebniserhöhung von Anfang Dezember nach unten ab. Moroney hatte die Prognose nach Rücksprache mit den Wirtschaftsprüfern aufgrund der Vereinbarung mit Pfizer nach oben gesetzt. Nunmehr hat sich die Ansicht der Prüfer dahin gehen verändert, dass der Vertrag mit Pfizer auf die Laufzeit verrechnet werden muss und nicht auf einen Stichtag. Das ist zwar ärgerlich, da Moroney damit seine erhöhten Ziele nicht erreicht hat, aber eben nicht zu ändern. Wo Menschen werkeln, passieren Fehler. Wir gehen von einem einmaligen Ausrutscher aus. An der Story selbst ändert sich dadurch natürlich gar nichts.
Mitte Oktober haben wir die Aktie bei Kursen um 16 Euro erneut zum Kauf empfohlen. Zudem haben wir prognostiziert, dass das Papier die Trading-Range zwischen 14 und 18 Euro bald nach oben auflösen wird. Gesagt, getan! Inzwischen kosten die Anteilsscheine 20,20 Euro. Angesichts einer milliardenschweren Pipeline der Partnerprogramme und auch eigenen Produktkandidaten ist der Börsenwert von 455 Millionen Euro noch längst nicht zu hoch. Die Aktie ist weiter kaufenswert.
Beste Grüße
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"Ich werde nie wieder in meinem Leben ein Bier trinken!"
"Bier, Bier, wer will Bier?"
"Hier, ich, ich ,ich! Ich nehm 10!!"