Aus der FTD vom 7.6.2002
Mobilcom-Chef Schmid lehnt Rücktritt ab
Von René Gribnitz, Hamburg
Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid lehnt einen Rücktritt vom Amt als Vorstandschef ab. "Dafür sehe ich keinen Grund, ich habe Mobilcom keinen Schaden verursacht", sagte Schmid am Donnerstag Abend der Financial Times Deutschland.
"Wenn France Telecom mich loswerden will, dann sollen sie mir und den anderen Aktionären ein faires Angebot machen. Solange ich Vorstandschef bin, werde ich dafür kämpfen, dass France Telecom die vertraglich vereinbarten Zusagen erfüllt", sagte Schmid.
Damit riskiert der wegen eines dubiosen Aktiengeschäfts mit seiner Ehefrau angeschlagene Firmengründer seinen Rauswurf. Der Aufsichtsrat hatte vor der Hauptversammlung vergangene Woche bereits die Abberufung beraten. Die Entscheidung wurde allerdings auf diesen Freitag vertagt. Die Hauptversammlung selbst versagte Schmid die Entlastung.
Zugleich erhöht Schmid den Druck auf den Großaktionär France Telecom, ihn und seine Frau auszuzahlen. Schmid fordert 22 Euro je Aktie.
Insolvenz droht
Mit Schmids Weigerung zurückzutreten, ist Mobilcom weiter von der Insolvenz bedroht. Ende Juli ist ein Kredit von 4,7 Mrd. Euro fällig, den Mobilcom ohne Hilfe des französischen Partners nicht bedienen kann. Wegen eines Streits zwischen den Großaktionären ist die Umschuldung des Kredits gefährdet. France Telecom macht eine Übernahme Mobilcoms von Schmids Rauswurf oder Rückzug abhängig.
Der Streit eskalierte, als bekannt wurde, dass Schmid der Firma seiner Frau über 68 Mio. Euro für ein Aktienoptionsprogramm für verdiente Mobilcom-Vertreter gezahlt hatte. Wie ein Gutachten ergab, hat Schmid dabei gegen das Aktienrecht verstoßen. Deswegen entzog ihm der Aufsichtsrat vergangene Woche das Alleinvertretungsrecht für das Unternehmen.
Entlastung versagt
Mit der Stimmenmehrheit der France Telecom versagte ihm die Hauptversammlung die Entlastung. Schmid, der knapp 40 Prozent Mobilcom-Anteile hält, hatte nicht mitstimmen dürfen. "Ich bin nur mit den Stimmen von France Telecom nicht entlastet worden", sagte Schmid am Donnerstag. "France Telecom hat die Hauptversammlung missbraucht, um den Kurs von Mobilcom und Aufsichtsrat und Aktionäre unter Druck zu setzen", sagte Schmid der FTD.
Wie Schmid sagte, sei das Aktiengeschäft mit seiner Frau noch nicht rückgängig gemacht worden. Seine Frau habe Mobilcom aber ein Angebot gemacht. Er sagte, dass es Bedingungen gibt, Details nannte er nicht. Schmid war vom Aufsichtsrat ultimativ bis Donnerstag verpflichtet worden, das Geschäft rückgängig zu machen.
Mobilcom-Chef Schmid lehnt Rücktritt ab
Von René Gribnitz, Hamburg
Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid lehnt einen Rücktritt vom Amt als Vorstandschef ab. "Dafür sehe ich keinen Grund, ich habe Mobilcom keinen Schaden verursacht", sagte Schmid am Donnerstag Abend der Financial Times Deutschland.
"Wenn France Telecom mich loswerden will, dann sollen sie mir und den anderen Aktionären ein faires Angebot machen. Solange ich Vorstandschef bin, werde ich dafür kämpfen, dass France Telecom die vertraglich vereinbarten Zusagen erfüllt", sagte Schmid.
Damit riskiert der wegen eines dubiosen Aktiengeschäfts mit seiner Ehefrau angeschlagene Firmengründer seinen Rauswurf. Der Aufsichtsrat hatte vor der Hauptversammlung vergangene Woche bereits die Abberufung beraten. Die Entscheidung wurde allerdings auf diesen Freitag vertagt. Die Hauptversammlung selbst versagte Schmid die Entlastung.
Zugleich erhöht Schmid den Druck auf den Großaktionär France Telecom, ihn und seine Frau auszuzahlen. Schmid fordert 22 Euro je Aktie.
Insolvenz droht
Mit Schmids Weigerung zurückzutreten, ist Mobilcom weiter von der Insolvenz bedroht. Ende Juli ist ein Kredit von 4,7 Mrd. Euro fällig, den Mobilcom ohne Hilfe des französischen Partners nicht bedienen kann. Wegen eines Streits zwischen den Großaktionären ist die Umschuldung des Kredits gefährdet. France Telecom macht eine Übernahme Mobilcoms von Schmids Rauswurf oder Rückzug abhängig.
Der Streit eskalierte, als bekannt wurde, dass Schmid der Firma seiner Frau über 68 Mio. Euro für ein Aktienoptionsprogramm für verdiente Mobilcom-Vertreter gezahlt hatte. Wie ein Gutachten ergab, hat Schmid dabei gegen das Aktienrecht verstoßen. Deswegen entzog ihm der Aufsichtsrat vergangene Woche das Alleinvertretungsrecht für das Unternehmen.
Entlastung versagt
Mit der Stimmenmehrheit der France Telecom versagte ihm die Hauptversammlung die Entlastung. Schmid, der knapp 40 Prozent Mobilcom-Anteile hält, hatte nicht mitstimmen dürfen. "Ich bin nur mit den Stimmen von France Telecom nicht entlastet worden", sagte Schmid am Donnerstag. "France Telecom hat die Hauptversammlung missbraucht, um den Kurs von Mobilcom und Aufsichtsrat und Aktionäre unter Druck zu setzen", sagte Schmid der FTD.
Wie Schmid sagte, sei das Aktiengeschäft mit seiner Frau noch nicht rückgängig gemacht worden. Seine Frau habe Mobilcom aber ein Angebot gemacht. Er sagte, dass es Bedingungen gibt, Details nannte er nicht. Schmid war vom Aufsichtsrat ultimativ bis Donnerstag verpflichtet worden, das Geschäft rückgängig zu machen.
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