AUSBLICK: US-Makrodaten dieser Woche unter Einfluss der Terror-Anschläge
WASHINGTON (dpa-AFX) - Investoren werden die für diese Woche erwarteten makroökonomischen Daten und Indikatoren aus den USA genau auf die Einflüsse der Anschläge in Washington und New York überprüfen. Als wichtigste Entscheidung gilt unter Analysten die für Dienstag 20.15 Uhr deutscher Zeit erwartete Entscheidung der US-Notenbank Fed über den künftigen Leitzins. Dabei rechnen die Experten mit einer Senkung der entscheidenden Fed Funds Rate um 0,50 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent.
Bei den für Freitag um 15.30 deutscher Zeit erwartete Zahl der Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft warnen die Experten vor einer Überbewertung der Zahlen. Denn die Effekte der dem 11. September folgenden Entlassungen seien aus statistischen Gründen in der Zahl noch nicht enthalten. Hier würden erst die Oktober-Zahlen Klarheit schaffen, hieß es.
WÖCHENTLICHE ERSTANTRÄGE AUF ARBEITSLOSENGELD VORERST DER WICHTIGERE INDIKATOR
Bis dahin gelten die am Donnerstag bekannt gegebenen Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung für die am 29. September endende Woche als genauerer Indikator für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den USA nach den Terror-Anschlägen. Analysten erwarten hier einen Anstieg um 9.000 auf saisonbereinigte 459.000 Anträge.
Bereits am Montag wird der Einkaufsmanager-Index der National Association of Purchase Managers (NAPM) Einblicke in die zu erwartenden Konjunkturentwicklung der USA geben. Analysten rechnen mit einem Fall des Indizes für September auf 45,0 Punkte. Im Vormonat war er unerwartet auf 47,9 Zähler gestiegen. Ein Index-Stand unter 50 lässt auf eine Kontraktion der Wirtschaftstätigkeit schließen.
ANALYSTEN: INDIKATOREN LASSEN AUF EINE BEVORSTEHENDE REZESSION SCHLIESSEN
Dieser wie auch andere Indikatoren deuten nach Einschätzung von Experten auf eine sich abzeichnende Rezession in den USA hin. Offiziell befindet sich eine Volkswirtschaft dann in einer Rezession, wenn der wichtigste Indikator, das Bruttoinlandsprodukt (BIP), in zwei aufeinander folgenden Quartalen zurückgeht.
MONTAG: Um 14.30 Uhr deutscher Zeit werden Zahlen zu den US-Konsumentenausgaben und dem persönlichen Einkommen für den August erwartet. Analysten rechnen mit einem Anstieg beider Indikatoren um 0,3 Prozent. Im Juli waren die Konsumentenausgabe nur um 0,1 Prozent gestiegen, der geringste Zuwachs seit Oktober 2000.
Um 16.00 Uhr wird die NAPM den jüngsten Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe veröffentlichen. Außerdem werden Zahlen zu den US-Bauausgaben im August bekannt gegeben. Hier rechnen Analysten mit einem Rückgang um 0,2 Prozent.
MITTWOCH: Die NAPM gibt um 16.00 deutscher Zeit ihre Zahlen für den Einkaufsmanager des Dienstleistungssektors für September bekannt. Hier rechnen Experten mit einem Rückgang von 45,5 Punkten im August auf 43,0 Zähler. Der Dienstleistungssektor wird ihrer Ansicht nach von den Anschlägen härter getroffen, da hier Industrien wie Banken, Versicherungen, Fluglinien oder Touristik zusammen gefasst sind.
DONNERSTAG: Um 14.30 Uhr deutscher Zeit gibt das US-Arbeitsministerium die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosengeld für die Woche bis zum 29. September bekannt. Um 16.00 Uhr folgen die Fabrik-Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe im August. Hier rechnen die Experten mit einem Rückgang um 0,4 Prozent, nachdem sie im Juli unerwartet um 0,1 Prozent gestiegen waren.
FREITAG: Um 14.30 Uhr deutscher Zeit steht die Zahl der Arbeitsplätze in den USA außerhalb der Landwirtschaft für den September an. Die Zahl der Arbeitsstellen wird nach Schätzungen von Analysten um 93.000 zurückgehen. Die Arbeitslosenrate wird nach Ansicht der Experten von 4,9 Prozent im August auf 5,0 Prozent im September steigen. Der durchschnittliche Stundenlohn wird gemäß den Analysten-Schätzungen im September im 0,3 Prozent höher liegen als im August. Im Vormonat waren sie ebenfalls um 0,3 Prozent geklettert.
Gegen 21.00 Uhr wird eine nahezu unveränderte Höhe der US-Konsumentenkredite im August erwartet. Die Gesamtsumme der Konsumentenkredite dürfte nach Analystenschätzungen nur um 200 Mio. US-Dollar zugenommen haben./FX/km/av