Deutsche Bank wird nicht so schnell ausgeknockt
Trotz Ergebniseinbruchs ist die Deutsche Bank immer wieder gut für eine positive Überraschung: Der Nettogewinn im dritten Quartal fiel zwar um 49 Prozent. Das Handelsergebnis legte aber um beachtliche 48 Prozent zu. Dabei sind Handelsergebnis und Provisionseinnahmen bei Banken eher die Schwachpunkte in der Börsenkrise. Möglicherweise haben Absicherungsgewinne auf das Beteiligungsportfolio der Deutschen Bank geholfen. Die Aktie sollte weiter zulegen, nachdem inzwischen auch noch Pläne über einen verstärkten Stellenabbau bekannt wurden.
Eigentlich wollte die Deutsche Bank ihre Quartalszahlen erst am Donnerstag vorlegen. Doch am Mittwoch plauderten Bankenkreise gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters – und zwangen die Frankfurter, die Ergebnisse einen Tag früher als geplant bekannt zu geben. Trotz Gewinneinbruchs wegen der schwachen Weltwirtschaft und der Börsenflaute zeigt sich die gute Positionierung des Institutes.
Das Ergebnis der ersten neun Monate 2001 entspricht etwa den Prognosen der Analysten. In diesem Zeitraum erwirtschaftete die Deutsche Bank einen Nettogewinn von 2,754 Milliarden Euro – mithin ein Minus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Interessanter als das Neun-Monats-Ergebnis sind die Zahlen des dritten Quartals, weil sich in ihnen die Folgen der Terroranschläge in den USA niederschlagen.
Im dritten Quartal fiel der Nettogewinn um 49 Prozent auf 303 Millionen Euro. Eine positive Überraschung birgt jedoch das Handelsergebnis: Es stieg um knapp 48 Prozent auf 2,347 Milliarden Euro und konnte damit schwächere Bereiche ausgleichen. Das Handelsergebnis hängt extrem von der Börsenlage ab – deshalb ist dieser Posten während der Kapitalmarktflaute grundsätzlich eine Schwachstelle von Banken. Möglicherweise haben Absicherungsgewinne auf das umfangreiche Beteiligungsportfolio der Deutschen Bank das Handelsergebnis in die Höhe getrieben.
Ein fettes Minus bei den Finanzanlagen
Deutlich schlechter fiel das Ergebnis aus Finanzanlagen aus: In den Monaten Juli bis September verbuchte die Deutsche Bank einen Verlust von 408 Millionen Euro. Als Grund nannte das Haus nachgebende Kurse vor allem im Telekommunikations- und Technologiebereich und den Kurseinbruch nach den Terroranschlägen vom 11. September. Offenbar musste das Institut hier Abschreibungen auf sein Beteiligungsportfolio vornehmen. Dieses schlechte Ergebnis sollte jedoch nicht überbewertet werden, da es ein Einmaleffekt zu sein scheint.
Auch wenn die Deutsche Bank den offiziellen Zwischenbericht erst am Donnerstag vorlegt, zeigen die Zahlen schon jetzt, dass das Haus besser positioniert ist als seine deutschen Mitbewerber. Denn es kann schwache Zeiten an den Kapitalmärkten mit anderen Ergebnisbereichen ausgleichen.
Zehn Prozent der Arbeitsplätze sollen wegfallen
Die insgesamt erfreulichen Zahlen haben einen faden Beigeschmack. Das vorzeitige Bekanntwerden des Ergebnisses ruft das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierbesitz auf den Plan. Die Behörde ermittelt wegen des Verstoßes gegen die Pflicht zur Ad-hoc-Publizität. Bei den Arbeitsplätzen plant die Deutsche Bank offenbar weitaus größere Einschnitte, als bisher angekündigt. Nach einem Bericht des "Handelsblatt" sollen statt der bisher angekündigten 2600 Stellen bis zu 10.000 Stellen gestrichen werden, das sind rund zehn Prozent der Belegschaft. Der Großteil der Stellen soll im Bereich Privatkunden gestrichen werden, der sich eher enttäuschend entwickelt. Die Deutsche Bank konzentriert sich offensichtlich auf ihre Stärken und die liegen nach dem aktuellen Ergebnis nicht beim Investment-Banking.
Fazit: Die Quartalszahlen dürften der Deutsche-Bank-Aktie trotz des Ergebniseinbruchs kurzfristig Auftrieb geben. Langfristig hat die Aktie in jedem Fall Chancen, denn das Haus ist sehr gut positioniert: Die Deutsche Bank ist eine globale Investmentbank und hat ihre Vermögensverwaltung erst kürzlich mit der neuen Tochter Zurich Scudder Investments gestärkt.
So long,
Calexa
Trotz Ergebniseinbruchs ist die Deutsche Bank immer wieder gut für eine positive Überraschung: Der Nettogewinn im dritten Quartal fiel zwar um 49 Prozent. Das Handelsergebnis legte aber um beachtliche 48 Prozent zu. Dabei sind Handelsergebnis und Provisionseinnahmen bei Banken eher die Schwachpunkte in der Börsenkrise. Möglicherweise haben Absicherungsgewinne auf das Beteiligungsportfolio der Deutschen Bank geholfen. Die Aktie sollte weiter zulegen, nachdem inzwischen auch noch Pläne über einen verstärkten Stellenabbau bekannt wurden.
Eigentlich wollte die Deutsche Bank ihre Quartalszahlen erst am Donnerstag vorlegen. Doch am Mittwoch plauderten Bankenkreise gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters – und zwangen die Frankfurter, die Ergebnisse einen Tag früher als geplant bekannt zu geben. Trotz Gewinneinbruchs wegen der schwachen Weltwirtschaft und der Börsenflaute zeigt sich die gute Positionierung des Institutes.
Das Ergebnis der ersten neun Monate 2001 entspricht etwa den Prognosen der Analysten. In diesem Zeitraum erwirtschaftete die Deutsche Bank einen Nettogewinn von 2,754 Milliarden Euro – mithin ein Minus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Interessanter als das Neun-Monats-Ergebnis sind die Zahlen des dritten Quartals, weil sich in ihnen die Folgen der Terroranschläge in den USA niederschlagen.
Im dritten Quartal fiel der Nettogewinn um 49 Prozent auf 303 Millionen Euro. Eine positive Überraschung birgt jedoch das Handelsergebnis: Es stieg um knapp 48 Prozent auf 2,347 Milliarden Euro und konnte damit schwächere Bereiche ausgleichen. Das Handelsergebnis hängt extrem von der Börsenlage ab – deshalb ist dieser Posten während der Kapitalmarktflaute grundsätzlich eine Schwachstelle von Banken. Möglicherweise haben Absicherungsgewinne auf das umfangreiche Beteiligungsportfolio der Deutschen Bank das Handelsergebnis in die Höhe getrieben.
Ein fettes Minus bei den Finanzanlagen
Deutlich schlechter fiel das Ergebnis aus Finanzanlagen aus: In den Monaten Juli bis September verbuchte die Deutsche Bank einen Verlust von 408 Millionen Euro. Als Grund nannte das Haus nachgebende Kurse vor allem im Telekommunikations- und Technologiebereich und den Kurseinbruch nach den Terroranschlägen vom 11. September. Offenbar musste das Institut hier Abschreibungen auf sein Beteiligungsportfolio vornehmen. Dieses schlechte Ergebnis sollte jedoch nicht überbewertet werden, da es ein Einmaleffekt zu sein scheint.
Auch wenn die Deutsche Bank den offiziellen Zwischenbericht erst am Donnerstag vorlegt, zeigen die Zahlen schon jetzt, dass das Haus besser positioniert ist als seine deutschen Mitbewerber. Denn es kann schwache Zeiten an den Kapitalmärkten mit anderen Ergebnisbereichen ausgleichen.
Zehn Prozent der Arbeitsplätze sollen wegfallen
Die insgesamt erfreulichen Zahlen haben einen faden Beigeschmack. Das vorzeitige Bekanntwerden des Ergebnisses ruft das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierbesitz auf den Plan. Die Behörde ermittelt wegen des Verstoßes gegen die Pflicht zur Ad-hoc-Publizität. Bei den Arbeitsplätzen plant die Deutsche Bank offenbar weitaus größere Einschnitte, als bisher angekündigt. Nach einem Bericht des "Handelsblatt" sollen statt der bisher angekündigten 2600 Stellen bis zu 10.000 Stellen gestrichen werden, das sind rund zehn Prozent der Belegschaft. Der Großteil der Stellen soll im Bereich Privatkunden gestrichen werden, der sich eher enttäuschend entwickelt. Die Deutsche Bank konzentriert sich offensichtlich auf ihre Stärken und die liegen nach dem aktuellen Ergebnis nicht beim Investment-Banking.
Fazit: Die Quartalszahlen dürften der Deutsche-Bank-Aktie trotz des Ergebniseinbruchs kurzfristig Auftrieb geben. Langfristig hat die Aktie in jedem Fall Chancen, denn das Haus ist sehr gut positioniert: Die Deutsche Bank ist eine globale Investmentbank und hat ihre Vermögensverwaltung erst kürzlich mit der neuen Tochter Zurich Scudder Investments gestärkt.
So long,
Calexa