Massive Entlassungswelle bei Reuters
Die britische Nachrichtenagentur Reuters entlässt 650 Mitarbeiter. Diese Maßnahme ist Teil eines Restrukturierungsprogramms, von dem sich Reuters jährliche Einsparungen in Höhe von 100 Millionen Pfund (155,6 Millionen Euro) und verbesserte Gewinnmargen erhofft. Reuters hatte nach einem Gewinneinbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits Kündigungen von rund 1.800 Mitarbeitern in Aussicht gestellt. Die Entscheidungsfindungsprozesse sollen durch diese Maßnahme vereinfacht und beschleunigt werden. Von den Kürzungen sei vor allem das obere und das mittlere Management betroffen, teilt die Nachrichtenagentur in einer Aussendung mit. Im ersten Quartal 2002 gingen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 912 Millionen. Pfund (1,486 Milliarden. Euro) zurück. Dieser Rückgang wurde vor allem auf die Handelsplattform Instinet zurückgeführt, ohne die die Umsätze von Reuters um fünf Prozent auf 762 Millionen. Pfund (1,24 Milliarden. Euro) stiegen.
Kündigungswelle bei RTL Newmedia
Die Restrukturierungsmaßnahmen verschärfen sich. RTL Newmedia baut ein Drittel seiner Belegschaft ab. Von derzeit 295 Stellen im gesamten Unternehmen werden 100 gekürzt. Das berichtet heute der deutsche Branchendienst Horizont.net. Komplett geschlossen werden soll die Tochterfima Gamechannel. Ihr Spiele-Angebot werde aber in reduzierter Form in rtl.de integriert. Von den Kürzungen betroffen ist auch die Vermarktungstochter IP Newmedia.
Nach Angaben von Geschäftsführer Johannes Züll werde sich aber am grundsätzlichen Geschäftsmodell nichts ändern, man versuche vielmehr die Angebot kosteneffizienter zu fahren. Die Verlängerung der TV-Marken ins Netz bleibe erhalten, News-lastige Sites werden jedoch nicht mehr rund um die Uhr aktualisiert. Ebenfalls will sich Züll von der Marktführerschaft in Sachen Page-Impressions verabschieden (Anmerkung der Redaktion: sehr g'scheid).
Begründet werden die Maßnahmen durch die schwachen Werbeerlöse, die sich im Jahr 2002 nach Ansicht des Unternehmens auch noch nicht erholen werden.