Die Gegensätze zwischen USA und Saudi-Arabien könnten nicht krasser sein:
USA: Hier ein aus demokratischen Wahlen hervorgegangener Präsident, der zum "Kreuzzug" gegen den militanten islamischen Fundamentalismus aufruft.
Saudi-Arabien: Dort eine absolute Monarchie mit 3000 Prinzen, die entschlossen ihre Pfründe und ihre puritanische Auslegung des Islams verteidigt.Doch das spezielle Verhältnis zwischen den USA und Saudi-Arabien gründet sich schließlich nicht auf gemeinsame kulturelle Werte, sondern auf handfeste wirtschaftliche und verteidigungspolitische Interessen.
Für die Amerikaner geht es dabei vor allem um Öl. Die Saudis benutzen die USA ihrerseits als Schutzmacht gegen feindliche Regionalmächte wie den Irak und innenpolitische Bedrohungen aus dem radikal-islamischen Lager.
Wie leicht Washington dabei in die Zwickmühle geraten kann, zeigt die Terrorwelle von Washington und New York. Denn nicht nur der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge, Osama bin Laden, dessen Familie von der Herrscherfamilie einst wichtige Bauaufträge in der Heiligen Stadt Mekka erhielt, hat hier seine Wurzeln.
Auf der Liste der mutmaßlichen Flugzeugentführer finden sich Saudis. Direkt nach den Anschlägen wurden in den USA zahlreiche saudische Staatsbürger festgenommen. Das ist kein Zufall.
Denn vielen religiös-konservativen Saudis ist das seit dem Zweiten Golfkrieg bestehende enge strategisch-militärische Bündnis mit den " ungläubigen" Amerikanern ebenso ein Dorn im Auge wie das in ihren Augen unislamische Benehmen einiger Prinzen, die auf ihren Auslandsreisen Casinos besuchen und das Geld mit vollen Händen ausgeben.
Im eigenen Land geht die saudische Herrscherfamilie unter dem seit langer Zeit von Krankheit gezeichneten König Fahd Ibn Abdelasis streng gegen jede Form der "Ausschweifung" vor. Männer, die fremde Frauen im Bazar ansprechen, werden ausgepeitscht.
Auf Drogenhandel steht die Todesstrafe. Das Rechtssystem Saudi-Arabiens beruht auf dem Wahabismus, einer besonders puritanischen Auslegung des Islams."Wenn ein armer Kerl ein Huhn stiehlt, um seine hungernde Familie zu ernähren, hacken ihm die Saudis die Hand ab.
Wenn ein Prinz Milliarden stiehlt, ist das dagegen in Ordnung", erklärte der saudische Dissident und ehemalige Diplomat Mohammed el Khilewi, nachdem er 1994 in den USA politisches Asyl erhalten hatte.
Die Tatsache, dass die saudische Königsfamilie gegen die islamistische Opposition im eigenen Lande mit harter Hand vorgeht, hindert sie jedoch nicht daran, fundamentalistische Gruppierungen im Ausland zu unterstützen.
Saudi-Arabien ist neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und Pakistan das einzige Land, welches das radikale Taliban-Regime in Afghanistan anerkannt hat. Auch die palästinensische Hamas soll regelmäßig Geld aus Riad erhalten.
Ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen setzt die saudische Herrscherfamilie für die Palästinenser allerdings nicht aufs Spiel. Versuche der arabischen Brüder, die Saudis zum Einsatz ihrer " Ölwaffe" zu bewegen, schlugen in den vergangenen Monaten mehrfach fehl.
Saudi-Arabien schickte zu den Treffen der Arabischen Liga zudem meist nur seine zweite Garde.Stattdessen setzte man eher auf symbolische Gesten. So lehnte der saudische Kronprinz Abdullah Ibn Abdelasis " wegen der amerikanischen Politik in Bezug auf Israel" diesen Sommer eine Einladung von Präsident George W. Bush ab.
Im Lichte der jüngsten Terrorwelle ist jedoch kein Platz mehr für derartige Bedenken.
Gruß Everhope
USA: Hier ein aus demokratischen Wahlen hervorgegangener Präsident, der zum "Kreuzzug" gegen den militanten islamischen Fundamentalismus aufruft.
Saudi-Arabien: Dort eine absolute Monarchie mit 3000 Prinzen, die entschlossen ihre Pfründe und ihre puritanische Auslegung des Islams verteidigt.Doch das spezielle Verhältnis zwischen den USA und Saudi-Arabien gründet sich schließlich nicht auf gemeinsame kulturelle Werte, sondern auf handfeste wirtschaftliche und verteidigungspolitische Interessen.
Für die Amerikaner geht es dabei vor allem um Öl. Die Saudis benutzen die USA ihrerseits als Schutzmacht gegen feindliche Regionalmächte wie den Irak und innenpolitische Bedrohungen aus dem radikal-islamischen Lager.
Wie leicht Washington dabei in die Zwickmühle geraten kann, zeigt die Terrorwelle von Washington und New York. Denn nicht nur der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge, Osama bin Laden, dessen Familie von der Herrscherfamilie einst wichtige Bauaufträge in der Heiligen Stadt Mekka erhielt, hat hier seine Wurzeln.
Auf der Liste der mutmaßlichen Flugzeugentführer finden sich Saudis. Direkt nach den Anschlägen wurden in den USA zahlreiche saudische Staatsbürger festgenommen. Das ist kein Zufall.
Denn vielen religiös-konservativen Saudis ist das seit dem Zweiten Golfkrieg bestehende enge strategisch-militärische Bündnis mit den " ungläubigen" Amerikanern ebenso ein Dorn im Auge wie das in ihren Augen unislamische Benehmen einiger Prinzen, die auf ihren Auslandsreisen Casinos besuchen und das Geld mit vollen Händen ausgeben.
Im eigenen Land geht die saudische Herrscherfamilie unter dem seit langer Zeit von Krankheit gezeichneten König Fahd Ibn Abdelasis streng gegen jede Form der "Ausschweifung" vor. Männer, die fremde Frauen im Bazar ansprechen, werden ausgepeitscht.
Auf Drogenhandel steht die Todesstrafe. Das Rechtssystem Saudi-Arabiens beruht auf dem Wahabismus, einer besonders puritanischen Auslegung des Islams."Wenn ein armer Kerl ein Huhn stiehlt, um seine hungernde Familie zu ernähren, hacken ihm die Saudis die Hand ab.
Wenn ein Prinz Milliarden stiehlt, ist das dagegen in Ordnung", erklärte der saudische Dissident und ehemalige Diplomat Mohammed el Khilewi, nachdem er 1994 in den USA politisches Asyl erhalten hatte.
Die Tatsache, dass die saudische Königsfamilie gegen die islamistische Opposition im eigenen Lande mit harter Hand vorgeht, hindert sie jedoch nicht daran, fundamentalistische Gruppierungen im Ausland zu unterstützen.
Saudi-Arabien ist neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und Pakistan das einzige Land, welches das radikale Taliban-Regime in Afghanistan anerkannt hat. Auch die palästinensische Hamas soll regelmäßig Geld aus Riad erhalten.
Ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen setzt die saudische Herrscherfamilie für die Palästinenser allerdings nicht aufs Spiel. Versuche der arabischen Brüder, die Saudis zum Einsatz ihrer " Ölwaffe" zu bewegen, schlugen in den vergangenen Monaten mehrfach fehl.
Saudi-Arabien schickte zu den Treffen der Arabischen Liga zudem meist nur seine zweite Garde.Stattdessen setzte man eher auf symbolische Gesten. So lehnte der saudische Kronprinz Abdullah Ibn Abdelasis " wegen der amerikanischen Politik in Bezug auf Israel" diesen Sommer eine Einladung von Präsident George W. Bush ab.
Im Lichte der jüngsten Terrorwelle ist jedoch kein Platz mehr für derartige Bedenken.
Gruß Everhope