Lucky Number Seven
Wenn dass kein gutes Omen ist: Sieben Wochen in Folge hat der Dow Jones-Index im Plus geschlossen. Obwohl am Freitag die Märkte eine Verschnaufspause eingelegt haben, schlossen die Märkte auf Wochensicht im Plus. Der Dow-Jones mit 2,6 Prozent, der Nasdaq-Index mit satten vier Prozent.
Kein Wunder, gehörten doch Tech- und Telekomwerte zu den gößten Gewinnern. Intel legte auf Wochensicht rund sieben Prozent zu, Netzwerker Cisco um über fünf Prozent und Serverkönig Sun Micro vier Prozent. In den vergangenen sieben Wochen um sage und schreibe 270 Prozent zugelegt hat Glasfaserhersteller Corning. Bei einem Preis von rund 1, 20 Dollar ist das natürlich relativ. Aber immerhin ist es Corning gelungen, seine Fernsehoptiksparte an 3M loszuschlagen. Mit den beim Verkauf erlösten 850 Mio. Dollar soll unter anderem der Schuldenberg abgetragen werden. Dass laut SEC-Meldung Top-Manager von Corning Aktien des Unternehmens kaufen, hat dem Kurs zusätzlich geholfen.
Den Chipausrüstern verhagelte dagegen die Book-to-Bill Ratio den Freitag. Die Book-to-Bill-Ratio, die über das Verhältnis von Bestellungen zu Auslieferungen Auskunft gibt, ist im Oktober erneut gefallen. Mit einem Indexstand von 0,73 bleibt der Sektor unter den Erwartungen der Analysten zurück. Resultat: Applied Materials büßte rund zwei Prozent ein, Novellus Systems um knapp drei Prozent. Dass die Tech-Trendwende noch nicht geschafft ist, läßt sich auch aus den Quartalszahlen der Unternehmen ablesen. Speicherspezialist Brocade verlor fast 30 Prozent an Wert, da man nach einigen Quartalen in der Verlustzone zwar wieder in die schwarzen Zahlen zurück gefunden hat, allerdings nur aufgrund dramatischer Kostensenkungen. Auch geht man davon aus, die Gewinnprognosen im laufenden Quartal nicht einhalten zu können.
Doch bei den Investmentbanken sorgten am Freitag weniger die Parkettnachrichten für Gesprächsstoff. Die Staranalysten der Boomzeiten könnten ihre Arbeitgeber im Nachinein noch einmal richtig teuer werden. Die Ermittler in Sachen Irreführung von Kleinanlegern haben erstmals eine konkrete Forderung in die Runde geworfen. Über eine Milliarde Dollar an Strafe könnten die Wall Street Häuser zahlen müssen, berichtete das Wall Street Journal. Rund 500 Mio. Dollar davon soll Branchenprimus Citigroup übernehmen, 200 Mio. Dollar die Credit Suisse First Boston. Damit haben die SEC und die Ermittler, die für den New Yorker Oberstaatsanwalt Eliot Spitzer arbeiten, erstmals diejenigen benannt, die sie für die Hauptschuldigen halten. Ebenfalls mit von der Partie sind Goldman Sachs, Morgan Stanley, Lehman Brothers, Deutsche Bank, UBS und Bear Stearns. Mit den Strafen wäre die Sache noch lange nicht erledigt.
Um zu garantieren, dass die Kleinanleger genauso gut bedient werden wie die Institutionellen, wollen die Regulierer ein System etablieren, bei dem die Banken nicht nur ihre eigene Research überreichen, sondern auch noch die von unabhängigen Analysten. Das dürfte die Institute nocheinmal rund eine Milliarde kosten. Noch ist es mucksmäuschenstill bei den betroffenen Instituten. Nach Thanksgiving wollen sich die Parteien einigen.
Und so verabschiedet sich die Wall Street in das Wochenende. In der kommenden Woche dürfte es feiertagsbedingt ruhig zugehen. Am Donnerstag versammeln sich die Familien um den gestopften traditionellen Truthahn, den sie mit Gravy-Sosse begießen, damit er nicht zu trocken ist.
Ihr Markus Koch
Wenn dass kein gutes Omen ist: Sieben Wochen in Folge hat der Dow Jones-Index im Plus geschlossen. Obwohl am Freitag die Märkte eine Verschnaufspause eingelegt haben, schlossen die Märkte auf Wochensicht im Plus. Der Dow-Jones mit 2,6 Prozent, der Nasdaq-Index mit satten vier Prozent.
Kein Wunder, gehörten doch Tech- und Telekomwerte zu den gößten Gewinnern. Intel legte auf Wochensicht rund sieben Prozent zu, Netzwerker Cisco um über fünf Prozent und Serverkönig Sun Micro vier Prozent. In den vergangenen sieben Wochen um sage und schreibe 270 Prozent zugelegt hat Glasfaserhersteller Corning. Bei einem Preis von rund 1, 20 Dollar ist das natürlich relativ. Aber immerhin ist es Corning gelungen, seine Fernsehoptiksparte an 3M loszuschlagen. Mit den beim Verkauf erlösten 850 Mio. Dollar soll unter anderem der Schuldenberg abgetragen werden. Dass laut SEC-Meldung Top-Manager von Corning Aktien des Unternehmens kaufen, hat dem Kurs zusätzlich geholfen.
Den Chipausrüstern verhagelte dagegen die Book-to-Bill Ratio den Freitag. Die Book-to-Bill-Ratio, die über das Verhältnis von Bestellungen zu Auslieferungen Auskunft gibt, ist im Oktober erneut gefallen. Mit einem Indexstand von 0,73 bleibt der Sektor unter den Erwartungen der Analysten zurück. Resultat: Applied Materials büßte rund zwei Prozent ein, Novellus Systems um knapp drei Prozent. Dass die Tech-Trendwende noch nicht geschafft ist, läßt sich auch aus den Quartalszahlen der Unternehmen ablesen. Speicherspezialist Brocade verlor fast 30 Prozent an Wert, da man nach einigen Quartalen in der Verlustzone zwar wieder in die schwarzen Zahlen zurück gefunden hat, allerdings nur aufgrund dramatischer Kostensenkungen. Auch geht man davon aus, die Gewinnprognosen im laufenden Quartal nicht einhalten zu können.
Doch bei den Investmentbanken sorgten am Freitag weniger die Parkettnachrichten für Gesprächsstoff. Die Staranalysten der Boomzeiten könnten ihre Arbeitgeber im Nachinein noch einmal richtig teuer werden. Die Ermittler in Sachen Irreführung von Kleinanlegern haben erstmals eine konkrete Forderung in die Runde geworfen. Über eine Milliarde Dollar an Strafe könnten die Wall Street Häuser zahlen müssen, berichtete das Wall Street Journal. Rund 500 Mio. Dollar davon soll Branchenprimus Citigroup übernehmen, 200 Mio. Dollar die Credit Suisse First Boston. Damit haben die SEC und die Ermittler, die für den New Yorker Oberstaatsanwalt Eliot Spitzer arbeiten, erstmals diejenigen benannt, die sie für die Hauptschuldigen halten. Ebenfalls mit von der Partie sind Goldman Sachs, Morgan Stanley, Lehman Brothers, Deutsche Bank, UBS und Bear Stearns. Mit den Strafen wäre die Sache noch lange nicht erledigt.
Um zu garantieren, dass die Kleinanleger genauso gut bedient werden wie die Institutionellen, wollen die Regulierer ein System etablieren, bei dem die Banken nicht nur ihre eigene Research überreichen, sondern auch noch die von unabhängigen Analysten. Das dürfte die Institute nocheinmal rund eine Milliarde kosten. Noch ist es mucksmäuschenstill bei den betroffenen Instituten. Nach Thanksgiving wollen sich die Parteien einigen.
Und so verabschiedet sich die Wall Street in das Wochenende. In der kommenden Woche dürfte es feiertagsbedingt ruhig zugehen. Am Donnerstag versammeln sich die Familien um den gestopften traditionellen Truthahn, den sie mit Gravy-Sosse begießen, damit er nicht zu trocken ist.
Ihr Markus Koch