König Sweeney, Bin Laden und der TERROR

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cabby:

König Sweeney, Bin Laden und der TERROR

 
14.09.01 20:40
König Sweeney, Bin Laden und der TERROR

von Dr. Steven Plaut

Es gehört zu den unumstrittenen Grundsätzen der US-amerikanischen "Zivilreligion", daß jede menschliche Gruppe oder Vereinigung auf dieser Erde "zur überwältigenden, überwiegenden Mehrheit anständiger, hart arbeitender, ehrlicher Leute gehört, die Frieden wollen, tolerant sind und Freiheit und Gewaltlosigkeit befürworten".

Eine der unanfechtbaren Annahmen dieser "Theologie" besagt, daß "überwiegende
Mehrheiten" nicht nur jedweder rassischen, religiösen oder ethnischen Gruppierung so bezeichnet werden dürfen, sondern sogar überwältigende Mehrheiten von allen Untergruppierungen innerhalb der Gesellschaft. Entsprechend hören wir ab und zu Aussagen, wonach auch die überwiegende Mehrheit der Gefängnisinsassen, der Prostituierten, der Drogensüchtigen und der Mafiamitglieder anständige, friedliebende und ehrbare Menschen seien.

Die einzige Ungewißheit in dieser amerikanischen Ziviltheologie beschleicht einen nur in dem Gedanken, daß irgendwo da draußen, an irgendeinem Ort vielleicht eine Gruppe von Leuten existieren könnte, die mehrheitlich weder friedliebend noch ehrlich oder tolerant ist. In dem Glauben an eine universale Friedensliebe in den Köpfen der Amerikaner liegt das Haupthindernis für sie, jemals den Nahen Osten verstehen zu können: die simple Tatsache, daß sowohl die überwältigende, überwiegende Mehrheit der Araber als auch die überwältigende, überwiegende Mehrheit der Moslems weder friedliebend noch gegen Gewaltanwendung eingestellt sind.
Gerade jetzt sollte man sich dies zu Herzen nehmen. Ein Kommentator westlicher

Massenmedien nach dem anderen diskutiert die Reaktion der islamischen Staaten auf die US-Bombardements von Terroranlagen im Sudan und in Afghanistan mit der
selbstgerechten, schmeichelnden Beobachtung, daß der Islam eine Religion des
Friedens sei und die Terroristen den wahren Islam etwa so repräsentieren wie IRA- Bomber oder der Ku-Klux-Klan das Christentum. Jeder Kommentator überschlägt sich fast in der Betonung, wie sehr wir doch alle wissen, daß die überwiegende Mehrheit der Moslems gegen Terror und Gewalt ist.

Das einzige Problem damit ist nur, daß dies einfach nicht stimmt und auch empirisch widerlegt werden kann. Vielmehr handelt sich hier um Wunschdenken. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen unterstützte Hitler, unterstützte
Aggressionskriege und unterstützte Völkermord. Die überwiegende Mehrheit der Hutus und der Tutsis unterstützte Massaker der jeweils anderen Seite. Gleichfalls unterstützt die überwiegende Mehrheit der Araber Terror, Gewaltanwendung und Krieg. Sie sehen überhaupt nichts Schlimmes am Hochjagen von hunderten Zivilisten in einer amerikanischen Botschaft oder in einem Bürogebäude einer jüdischen Gemeinde in Argentinien. Sie sehen in jedem Gebrauch von Gewalt gegen die Ausführenden solcher Aktionen ein Verbrechen. (Damit soll nicht behauptet werden, daß die überwiegende Mehrheit einer jeden Untergruppe von Moslems solche Barbarei unterstützt; man denke nur an die Türken oder indonesische Malayer als mögliche Ausnahmen).

Wohl ist der Islam eine Religion des Friedens und bezieht sogar seinen Namen vom Worte "salaam" - Frieden. Doch gilt dieser Frieden nur in Bezug auf andere Moslems bzw. Nicht-Moslems, die unter islamischer Oberhoheit leben. Es stimmt auch, daß sich die überwiegende Mehrheit der Moslems in ihrem täglichen Leben nicht mit Gewaltakten und Terror beschäftigen, wie die überwiegende Mehrheit der Deutschen nicht persönlich am Holocaust teilnahm. Ich würde sogar ganz generell von den meisten Arabern in Israel behaupten, daß sie sich in ihrem täglichen Umgang weit höflicher aufführen als Juden und viel bessere Manieren und mehr Rücksichtnahme als jüdische Israelis an den Tag legen. Doch darum geht es hier natürlich nicht.

Die überwiegende Mehrheit der Moslems befürwortet blinden und wahllosen Terror
sowie Gewaltanwendung gegen Juden und gegen Amerikaner. Das wurde nach den
Bombardements im Sudan und Afghanistan deutlich. Die Reaktionen der Moslems, wo
auch immer, konnten auf allen Bildschirmen verfolgt werden. Die überwiegende
Mehrheit der Moslems billigt offen oder insgeheim Bin Ladens Terrorkampagne gegen Amerikaner, billigt den Anschlag auf das World Trade Center und die afrikanischen US-Botschaften. Arabisches politisches Denken trägt deutlich orwellianische Züge:
Mord ist Frieden, Verhinderung von Mord oder Vergeltung für Mord ist Terror. Die Moslems empören sich über die Ereignisse auf dem Balkan, weil dort Moslems
massakriert werden; wenn stattdessen Bosnier und Albaner die Serben massakrierten, hätten sie Mühe, ihre Zustimmung zu verbergen.

Wir wissen seit Jahrzehnten, daß die überwiegende Mehrheit der Moslems auch den
palästinensischen Greueltaten und Bomben gegen Juden zustimmt. Es gibt keine
Barbarei gegen Israelis oder Juden, die sie nicht mit enormen Mehrheiten begrüßen würden, und keine Verteidigungstat der Israelis, die sie für legitim hielten.

In den meisten moslemischen Staaten werden keine öffentlichen Meinungsumfragen
durchgeführt, doch wenn es welche gäbe, würden sie zweifellos diese volkstümliche Zustimmung widerspiegeln. Unter den Palästinensern werden Meinungsumfragen durchgeführt, und sie zeigen ohne Ausnahme, daß die Palästinenser mit enormer Mehrheit Bombenanschlägen, Selbstmordbombern und Greueltaten gegen Juden zustimmen. Ihre Zustimmungsrate erhöhte sich im allgemeinen mit jedem weiteren israelischen Zugeständnis bei den Oslo-Verhandlungen. Die überwiegende Mehrheit der Palästinenser unterstützt Saddam Hussein. Die überwiegende Mehrheit unterstützt Bin Laden und die Bombenanschläge gegen die Amerikaner. Die überwiegende Mehrheit würde zustimmen, wenn Iran chemische Kampfstoffe oder Nervengas auf Tel-Aviv
abwürfe. Die Mehrheit hält Hitler für einen Helden. Und mit diesen Leuten soll der Oslo-Prozeß Frieden bewirken.

Nun mögen Sie einwenden, aber nein, Arafat verurteilte Bin Laden und befürwortete die US-Bombardements im Sudan und in Afghanistan. Ja, das tat er wohl, und glaubte damit sicher, die USA dazu zu bringen, als Gegenleistung Israel zu weiteren Zugeständnissen zu zwingen, und er meinte es bestimmt so ernst wie die IRA-Leute bei derer Verurteilung des Omagh-Anschlages. Doch die palästinensischen faschistischen Horden, die ihre Befehle von der PLO erhalten, wissen, daß er nur so tut und ihnen mit einem Auge zuzwinkert, und diese Leute unterstützen Bin Laden mit überwältigender Mehrheit.

Die ganze Woche lang gab es massive antiamerikanische Aufmärsche der
palästinensischen Braunhemden. In allen palästinensischen Gebieten wurden US-
Flaggen verbrannt. Palästinensische Zeitungen unterstützen Bin Laden mit
überwältigender Mehrheit. Vor der US-Botschaft in Tel-Aviv demonstrierte ein großes Kontingent der Islamischen Bewegung Israelischer Araber Solidarität mit Bin Laden.
Der "Kommentator für palästinensische Angelegenheiten" der israelischen Tageszeitung "Ha'arez", Danny Rubinstein, ist so pro-palästinensisch eingestellt, daß ich die Leser schon mehrfach gedrängt habe, ihm eine Kaffija zu schenken. Er ist der Letzte, der etwas Nachteiliges über Palästinenser schreiben würde. In seiner Kolumne vom 24.August dokumentiert er, wie allumfassend die Unterstützung für Bin Ladens Terror und die Verurteilung der US-Reaktion gegen ihn unter den Bewohnern der palästinensischen
"Autonomiegebiete" ist.

Nun stützt sich aber der gesamte Oslo-"Friedensprozeß" auf das naive amerikanische Zivildogma - das von den israelischen Politikern geteilt wird - wonach die überwiegende Mehrheit der Palästinenser Frieden mit Israel will. Sie wollen nicht. Außer natürlich, wenn damit der Frieden gemeint ist, wie er in der traditionell islamischen Gesellschaft vorherrschte und noch vorherrscht, mit den Nicht-Moslems als stiller Minderheit ohne politische Souveränität. (Die überwiegende Mehrheit der Deutschen hätte im Jahre 1940 wohl auch dem Frieden zugestimmt, wenn sie ihn zu Hitlers Bedingungen erhalten hätte, könnte man annehmen).

Die überwiegende Mehrheit der Palästinenser will Israel zerstört sehen und befürwortet jegliche Gewalt gegen Juden. Wenn Israel erst zerstört und große Teile seiner Bevölkerung getötet oder in alle Winde verstreut sind, wird dem verbleibenden Rest zweifelsohne unter Bedingungen zu leben gestattet werden, die denen der Kopten in Ägypten oder denen der Armenier und Bahais im Iran ähneln. Das ist der einzige Frieden, den die Araber mehrheitlich wollen.

Sweeney war der Name eines irischen Königs, der sich für einen Vogel hielt und sein Leben in Baumwipfeln verbrachte. (Wirklich). Der Oslo-"Friedensprozeß" ist das direkte Resultat der Sweeneyisierung des israelischen politischen Establishments. Peres Sweeney und Beilin Sweeney übernahmen das Wunschdenken der amerikanischen "Zivilreligion", indem sie unterstellten, daß die überwiegende Mehrheit der Palästinenser Frieden und Wohlstand fortgesetztem Krieg und Gewalt vorzöge. Sie nahmen als unumstößlichen Grundsatz an, die Palästinenser würden bezüglich Gebieten und Souveränität Kompromisse eingehen, weil sie selber schließlich dazu bereit waren.
Ihr Beweis, daß Palästinenser den Frieden dem Lande vorzögen, entnahmen sie der
Tatsache, daß die Juden dies tun. Ihr Glauben, wirtschaftlicher Wohlstand würde die Palästinenser eher interessieren als irredentistische Aggression und Terror, beruht darauf, daß anständige und ehrbare Leute auf der ganzen Welt so fühlen sollten. Kurz gesagt, "Oslo" ist König Sweeneys Patenkind, das die israelische Arbeiterpartei, Merez und selbst Teile des Likud vereinnahmt hat.

Diese Sweeneys sind diegleichen Leute, die sich strikt weigern, auch nur für einen Moment der Möglichkeit eine gewisse Wahrscheinlichkeit einzuräumen, die
überwiegenden Mehrheiten der Palästinenser, anderer Araber und Moslems seien nicht im geringsten auf der Suche nach Frieden (jedenfalls was Israel und die USA angeht), sind nicht gegen Gewalt und nicht gegen Terror. Mit anderen Worten, "Oslo" beruht auf dem grundsätzlichen Bestreiten empirischer Realität. Wie der alte Peter-and-Gordon- Song aus den sechziger Jahren, der mit Sweeneyischkeit versicherte: "I don't care what
they say I won't stay in a world without love." Und was passiert mit Sweeneys, die ohne Liebe in einer dunklen Ecke des Erdballs hausen? Sie stellen sich vor, sie seien Vögel und könnten sich über so gemeine Dinge wie die Realität erheben, um dann in den Baumwipfeln ihrer utopischen Träume zu leben - und überlassen uns dem Terror, den Morden, der Gewalt, dem arabischem Faschismus und den Drohungen von genozidischer Auslöschung.
Egozentriker:

ähem...

 
14.09.01 20:55
Dr. Steven Plaut
Dr. der Graduate School of Business an der Universität von Haifa, Israel


muss ich noch mehr sagen ?
cabby:

Wenn man aber ehrlich ist,

 
14.09.01 20:59
und eine kurze Zeit darüber nachdenkt,muss ich sagen  -- hat er nicht Recht?.
Ob Israeli oder nicht.
Kritiker:

Er hat Recht als

 
14.09.01 21:37
Israeli, - jedoch nicht als Araber. Und genau DAS ist das Problem.
Es gilt real nicht das Recht des Menschen oder eines Bewohners oder eines Volkes, sondern das Recht des Siegers, des Mächtigen, des Stärkeren; heute oft auch das des lauteren Schreiers. Das Recht der Demokraten, der Wirtschaft usw.-
usw. -  Deshalb glaube ich kaum, daß Gott die Gerechtigkeit ist. Für wen soll er sich zerreißen.?? So dumm kann er nicht sein.
Außerdem sind wir Menschen schon längst bekanntlich nicht mehr in seinem Paradies. Also führt dies zu der Frage: Sind wir überhaupt sein Problem?
So viel im Moment dazu, doch es gäbe viel, viel mehr zu sagen - Kritiker.
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