ftd.de, Mi, 16.1.2002, 8:09, aktualisiert: Mi, 16.1.2002, 9:47
Börsen am Morgen: Intels Ausblick vermiest die Stimmung
Von Christina Kestel, Hamburg
Die deutschen Aktienmärkte haben den Mittwochshandel im Minus begonnen. Nach einem düsteren Ausblick von Intel standen vor allem die Technologiewerte unter Abgabedruck.
Der Dax startete mit minus 0,62 Prozent auf 5029 Punkte in den Handel. Der MDax verlor 0,12 Prozent auf 4326 Punkte. Die Werte am Neuen Markt notierten zum Handelsauftakt ebenfalls schwächer. Der Nemax 50 gab 1,63 Prozent auf 1162 Zähler ab, der Nemax All Share notierte schwächer bei 1118 Punkten (minus 1,05 Prozent).
Die Stimmung am Markt sei weiterhin stark abwartend, sagte ein Börsianer. "Wir brauchen eindeutige Signale. Die haben wir auch nach Intel noch nicht", fügte er hinzu. Am Mittwoch stehen Quartalszahlen einiger Technologieunternehmen wie beispielsweise AMD, Yahoo oder Apple an.
Hightechs unter Druck
Zum Auftakt des Handelstages gewannen Deutsche Lufthansa (plus 1,31 Prozent), RWE (plus 0,71 Prozent) und Degussa (plus 0,40 Prozent). Auf der Verliererseite standen Infineon (minus 2,58 Prozent), Siemens (minus 2,10 Prozent) und Epcos (minus 1,69 Prozent).
Mit SAP (minus 0,85 Prozent auf 160,38 Euro)stand ein weiterer Technologietitel zu Beginn unter Druck. Nach Informationen der FTD will der Walldorfer Softwarehersteller seine strategische Partnerschaft mit Commerce One deutlich einschränken. Ein Verkauf der Beteiligung sei bislang aber nicht vorgesehen.
Nach Informationen der "Telebörse" bereitet sich die Deutsche Bank darauf vor, gemeinsam mit einem Industriekonsortium der Deutschen Telekom ein Angebot für einen Großteil des deutschen TV-Kabelnetzes zu unterbreiten. Die T-Aktie gab zum Auftakt 0,58 Prozent auf 17,24 Euro nach, Deutsche-Bank-Papiere verloren 0,46 Prozent auf 76,40 Euro.
Ein weiterer Banken-Titel stand am Morgen im Blickpunkt. Nach Informationen der FTD hat die Commerzbank im Schlussquartal 2001 die Wende geschafft und wird wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Aktie gab ein knappes Prozent auf 17,50 Euro nach.
Bewegung kam am Morgen in die Autowerte. Opel wird dem "Wall Street Journal Europe" zufolge am Mittwoch für 2001 den höchsten Betriebsverlust in ihrer Geschichte ausweisen. DaimlerChrysler (minus 0,92 Prozent), VW (minus 0,16 Prozent) und BMW (minus 0,53 Prozent) notierten leichter.
Süss Microtec an der Spitze der Verlierer
Die im Nemax 50 gelistetete Süss Microtec startete mit minus 13,63 Prozent auf 30,49 Euro in den Handel. Der Hersteller von Fertigungs- und Prüfgeräten plant eigenen Angaben zufolge eine Kapitalerhöhung und hat nach vorläufigen Zahlen mehr verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Kontron Embedded Computers (plus 3,26 Prozent auf 13,89 Euro) hat nach vorläufigen Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 mehr als das doppelte umgesetzt. Der Hersteller von Minicomputern rechnet auch in diesem Jahr mit einer deutlichen Umsatzsteigerung.
Der Online-Broker der Sparkassenorganisationen (S-Broker) hat einem Zeitungsbericht zufolge Interesse am Kauf von Consors (mius 1,32 Prozent auf 10,44 Euro) signalisiert. Ein Kauf käme allerdings nur zu einem "fairen Preis" in Frage, sagte Klaus Schöninger, Vorstandssprecher des S-Brokers der "Börsenzeitung".
Die Deutsche Börse hat gegen die am Neuen Markt notierten Firmen In-motion (minus 6,93 Prozent) und M+S Elektronik (minus 9,52 Prozent) Sanktionsverfahren eingeleitet. Die beiden Gesellschaften hätten für das zum 30. September abgelaufene Geschäftjahr noch keinen Jahresabschluss vorgelegt, teilte die Börse in Frankfurt mit.
US-Börsen fester, Asien schwächer
Die US-Börsen haben am Dienstag leicht im Plus geschlossen. Der Dow Jones legte 0,33 Prozent auf 9924 Punkte zu, der Nasdaq Composite gewann 0,51 Prozent auf 2000 Punkte.
Die asiatische Leitbörse in Tokio hat am Mittwoch etwas leichter geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte gab 0,3 Prozent nach und ging zum Handelsschluss beim Stand von 10.177 Punkten aus dem Markt. Binnen weniger Tage hat der Nikkei damit mehr als 700 Punkte verloren. Der Hang-Seng-Index in Hongkong steht aktuell bei 10.964 Punkten (minus 0,45 Prozent).
Euro schwächer
Der Euro-Kurs hat am Mittwochmorgen weiter unterhalb von 89 US-Cent notiert. Unter diese Marke war die Währung bereits in der Nacht gefallen. Am Morgen kostete die Devise in Frankfurt 0,8838 $, nachdem die Europäische Zentralbank am Dienstag den Referenzkurs noch mit 0,8922 $ festgesetzt hatte.
(mit Agenturen)
Börsen am Morgen: Intels Ausblick vermiest die Stimmung
Von Christina Kestel, Hamburg
Die deutschen Aktienmärkte haben den Mittwochshandel im Minus begonnen. Nach einem düsteren Ausblick von Intel standen vor allem die Technologiewerte unter Abgabedruck.
Der Dax startete mit minus 0,62 Prozent auf 5029 Punkte in den Handel. Der MDax verlor 0,12 Prozent auf 4326 Punkte. Die Werte am Neuen Markt notierten zum Handelsauftakt ebenfalls schwächer. Der Nemax 50 gab 1,63 Prozent auf 1162 Zähler ab, der Nemax All Share notierte schwächer bei 1118 Punkten (minus 1,05 Prozent).
Die Stimmung am Markt sei weiterhin stark abwartend, sagte ein Börsianer. "Wir brauchen eindeutige Signale. Die haben wir auch nach Intel noch nicht", fügte er hinzu. Am Mittwoch stehen Quartalszahlen einiger Technologieunternehmen wie beispielsweise AMD, Yahoo oder Apple an.
Hightechs unter Druck
Zum Auftakt des Handelstages gewannen Deutsche Lufthansa (plus 1,31 Prozent), RWE (plus 0,71 Prozent) und Degussa (plus 0,40 Prozent). Auf der Verliererseite standen Infineon (minus 2,58 Prozent), Siemens (minus 2,10 Prozent) und Epcos (minus 1,69 Prozent).
Mit SAP (minus 0,85 Prozent auf 160,38 Euro)stand ein weiterer Technologietitel zu Beginn unter Druck. Nach Informationen der FTD will der Walldorfer Softwarehersteller seine strategische Partnerschaft mit Commerce One deutlich einschränken. Ein Verkauf der Beteiligung sei bislang aber nicht vorgesehen.
Nach Informationen der "Telebörse" bereitet sich die Deutsche Bank darauf vor, gemeinsam mit einem Industriekonsortium der Deutschen Telekom ein Angebot für einen Großteil des deutschen TV-Kabelnetzes zu unterbreiten. Die T-Aktie gab zum Auftakt 0,58 Prozent auf 17,24 Euro nach, Deutsche-Bank-Papiere verloren 0,46 Prozent auf 76,40 Euro.
Ein weiterer Banken-Titel stand am Morgen im Blickpunkt. Nach Informationen der FTD hat die Commerzbank im Schlussquartal 2001 die Wende geschafft und wird wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Aktie gab ein knappes Prozent auf 17,50 Euro nach.
Bewegung kam am Morgen in die Autowerte. Opel wird dem "Wall Street Journal Europe" zufolge am Mittwoch für 2001 den höchsten Betriebsverlust in ihrer Geschichte ausweisen. DaimlerChrysler (minus 0,92 Prozent), VW (minus 0,16 Prozent) und BMW (minus 0,53 Prozent) notierten leichter.
Süss Microtec an der Spitze der Verlierer
Die im Nemax 50 gelistetete Süss Microtec startete mit minus 13,63 Prozent auf 30,49 Euro in den Handel. Der Hersteller von Fertigungs- und Prüfgeräten plant eigenen Angaben zufolge eine Kapitalerhöhung und hat nach vorläufigen Zahlen mehr verdient und umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Kontron Embedded Computers (plus 3,26 Prozent auf 13,89 Euro) hat nach vorläufigen Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001 mehr als das doppelte umgesetzt. Der Hersteller von Minicomputern rechnet auch in diesem Jahr mit einer deutlichen Umsatzsteigerung.
Der Online-Broker der Sparkassenorganisationen (S-Broker) hat einem Zeitungsbericht zufolge Interesse am Kauf von Consors (mius 1,32 Prozent auf 10,44 Euro) signalisiert. Ein Kauf käme allerdings nur zu einem "fairen Preis" in Frage, sagte Klaus Schöninger, Vorstandssprecher des S-Brokers der "Börsenzeitung".
Die Deutsche Börse hat gegen die am Neuen Markt notierten Firmen In-motion (minus 6,93 Prozent) und M+S Elektronik (minus 9,52 Prozent) Sanktionsverfahren eingeleitet. Die beiden Gesellschaften hätten für das zum 30. September abgelaufene Geschäftjahr noch keinen Jahresabschluss vorgelegt, teilte die Börse in Frankfurt mit.
US-Börsen fester, Asien schwächer
Die US-Börsen haben am Dienstag leicht im Plus geschlossen. Der Dow Jones legte 0,33 Prozent auf 9924 Punkte zu, der Nasdaq Composite gewann 0,51 Prozent auf 2000 Punkte.
Die asiatische Leitbörse in Tokio hat am Mittwoch etwas leichter geschlossen. Der Nikkei-Index für 225 führende Aktienwerte gab 0,3 Prozent nach und ging zum Handelsschluss beim Stand von 10.177 Punkten aus dem Markt. Binnen weniger Tage hat der Nikkei damit mehr als 700 Punkte verloren. Der Hang-Seng-Index in Hongkong steht aktuell bei 10.964 Punkten (minus 0,45 Prozent).
Euro schwächer
Der Euro-Kurs hat am Mittwochmorgen weiter unterhalb von 89 US-Cent notiert. Unter diese Marke war die Währung bereits in der Nacht gefallen. Am Morgen kostete die Devise in Frankfurt 0,8838 $, nachdem die Europäische Zentralbank am Dienstag den Referenzkurs noch mit 0,8922 $ festgesetzt hatte.
(mit Agenturen)