ANALYSE - Steht Kinowelt vor der Rettung?
Die Anzeichen mehren sich - Wer ist der Investor?
Kinowelt steht möglicherweise vor der Rettung. Ohne ersichtlichen Grund explodiert die Aktie des angeschlagenen Medienunternehmens in den vergangenen Tagen. Bereits gestern gewinnt das Papier 80 Prozent hinzu. Im bisherigen Handelsverlauf steht Kinowelt mit einem Gewinn von rund 30 Prozent auf dem Kurszettel.
Wie die jüngsten Beispiele von Media und Brainpool / Viva zeigen, haben solche Kursbewegungen ohne ersichtlichen Grund eine richtungweisende Ad-hoc-Mitteilung zur Folge. Im Fall der Kinowelt liegt die anstehende Ankündigung auf der Hand.
Die Kursexplosion lässt vermuten, dass Unternehmens-Chef Michael Kölmel es endlich geschafft hat, den Gläubigerbanken ein tragfähiges Sanierungskonzept zu präsentieren. Das Ziel der Verhandlungen ist dabei die Umwandlung von kurzfristigen Verbindlichkeiten in langfristige. In der Halbjahresbilanz des Unternehmens werden rund 600 Mio. Euro kurzfristige Schulden aufgeführt, denen lediglich 111,7 Mio. Euro kurzfristige Vermögensgegenstände gegenüberstanden. Diese Umschuldung ist die Basis für ein weiteres Überleben der Kinowelt.
Grundlage für diese Umschuldung ist allerdings, dass Kölmel entweder Unternehmensteile verkauft oder einen Investor präsentiert, um die angespannte Liquiditätslage zu entspannen. In der Halbjahresbilanz zum Stichtag 30. Juni weist Kinowelt liquide Mittel von 21,4 Mio. Euro aus. Da Kinowelt einen Verkauf von Unternehmensteilen – und hier vor allem die rentable DVD-Sparte – immer bestritten hat, bleibt nur die Möglichkeit eines Investors übrig. Hier dürfen mehrere Namen gehandelt werden. Ganz vorne in der Liste dürften der Bertelsmann-Konzern sowie die Kirch-Gruppe stehen.
Bei der Kinowelt war bislang niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.