"Kein Blut für Öl"

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Überzieher:

"Kein Blut für Öl"

 
10.05.02 11:24
www.gfbv.de


fG
Überzieher:

so ist besser

 
10.05.02 11:28
www.gfbv.de/voelker/oel/oel_inhalt.htm


cu
taos:

Das ist ja alles so spontan!

 
10.05.02 11:38
> Zu allen Fallbeispielen bieten wir Protest-Mail-Aktionen an.

Toll, einmal klicken und wir haben Protestiert.

Nee danke. Diese Art von Protest kotzt mich nur an.

Taos
Überzieher:

@Taos

 
10.05.02 11:43
verstehe. Ist aber interessant wer da so sein Geld reinpumpt. Bis dann mal.

bye


Ohne Rücksicht auf Verluste

WestLB finanziert Erdölförderung in Ecuador gegen die Indianer und gegen die Umwelt
Text: Katja Plume / März 2002
 
Seit Anfang der 70er Jahre wird in Ecuador Öl gefördert - mit verheerenden Auswirkungen für Mensch und Umwelt.

Das Öl wird durch eine fast 500 km lange Hauptpipeline aus dem Land transportiert, aus welcher in den letzten 20 Jahren durch Brüche und Leckagen mehr als eine halbe Milliarde Barrel Öl in Ecuadors Flusssysteme gelangten. Giftige Chemikalien, Zusatzprodukte und ungereinigte Abwässer vergiften die Nebenflüsse des Amazonas. Da die indianische Bevölkerung ihren Wasserbedarf direkt aus den Flüssen deckt, kam es als Folge dessen zum vermehrten Auftreten von Krebserkrankungen, Fehlgeburten, Hautkrankheiten. Darüber hinaus trat Vergiftungen durch den Genuss verschmutzten Wassers auf. Es kam zu Mangelernährung durch den Rückgang der Fischbestände und der Vertreibung des Wildes. Nun soll eine zweite Pipeline entstehen. Ausgehend vom Yasuni-Nationalpark, einem Biosphären-Reservat im Nordosten Ecuadors, soll sie über 500 km über die Anden bis an die pazifische Küste führen. Dabei werden 11 Naturschutzgebiete durchkreuzt, unter anderem auch das international anerkannte Reservat "Mindo-Nambillo", Heimat vieler vom Aussterben bedrohter Vogelarten.

Die Finanzierung dieses Pipelinebaus wird von einem Bankenkonsortium übernommen, welches von der WestLB angeführt wird. Mit einem Kredit von 900 Millionen US-Dollar (1,02 Milliarden Euro) trägt die Bank 80% der Gesamtkosten des Projekts, die sich auf rund 1,1 Milliarden US-Dollar belaufen. Die Bank wird zu über 43% vom Land Nordrhein-Westfalen gehalten. Sowie Bündnis 90/ Die Grünen, als auch die CDU distanzierten sich bereits in Presseerklärungen von diesem stark umstrittenem Projekt.



Der geplante Bau dieser Öl- Pipeline durch ein einzigartiges Regenwaldgebiet im Nordosten Ecuadors verursacht irreparable Umweltschäden und hat schwerwiegenden Folgen für die in diesem Gebiet ansässige indianische Urbevölkerung, zumeist Huaorani. Der Bau dieser Pipeline bedeutet die Vernichtung ihres angestammten Lebensraumes und damit einhergehend die Zerstörung ihrer traditionellen Kultur und Lebensweise. Darüber hinaus entzieht er der Urbevölkerung in diesem Gebiet eine ihrer finanziellen Haupteinnahmequellen – den Ökotourismus. Dieser permanent anwachsende Wirtschaftszweig könnte in den nächsten zwanzig Jahren bis zu 600 Millionen US- Dollar einbringen und damit zu einer lukrativen und unverzichtbaren Einnahmequelle Ecuadors werden. Dazu bedarf es aber der Erhaltung und des Schutzes dieses Gebietes.

Das Pipelineprojekt wurde ohne vorherige Konsultation der betroffenen Ureinwohnergemeinschaften geplant, obwohl Ecuador laut seiner Verfassung und nach der Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation dazu verpflichtet gewesen wäre. Ecuador hat 1998 die Konvention unterzeichnet und ratifiziert. Der Pipelinebau würde die bisherigen Ölaktivitäten weiter nach Süden in die Siedlungsgebiete anderer bedrohter Indianergemeinschaften verschieben. Schon lange leidet die Bevölkerung in den Erdölregionen unter schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen, verursacht durch ölverschmutztes Wasser, belastete Luft und Mangelernährung.

Seit Beginn der Erdölförderung in Ecuador in den 70er Jahren hat sich die Situation der Bevölkerung dramatisch verschlechtert, die Auslandsverschuldung stieg und Ecuador hat die zur Zeit höchste Pro-Kopfverschuldung in Lateinamerika. Die Erhöhung der Erdölförderung bedeutet eine tiefere Verstrickung in die Schuldenspirale, um den Schuldendienst zu erfüllen. Leidtragende seit Jahrhunderten dort lebenden Ureinwohner sind die einzigartige Natur und die.

Der Bau der Pipeline wurde genehmigt, ohne dass bis zu diesem Zeitpunkt eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorlag, welches ein Verstoß gegen die Umweltgesetze Ecuadors bedeutete. Nach Angaben der Ihrer Bank soll der Bau auf Basis der Standards und Richtlinien der Weltbank erfolgen. Diese hat sich jedoch von dem Projekt distanziert und in einer Stellungnahme an die WestLB geschrieben, dass durch den Bau große Umweltgefahren entstünden, die zu einer Zerstörung wertvoller Schutzgebiete mit seltenen Tierarten führen könnte.



In den vergangenen Wochen hat sich die Situation in Ecuador dramatisch zugespitzt. Nach anhaltenden Demonstrationen und Streiks der Arbeiter und der Bevölkerung, welche direkt von den Auswirkungen der Ölförderung und dem Pipelinebau betroffen sind, wurde zeitweise der Ausnahmezustand verhängt. Durch den massiven Einsatz von Militär gegen die Demonstranten waren erstmals auch Todesopfer zu beklagen. Die Organisationen der indigenen Urbevölkerung Ecuadors, sowie Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen weltweit setzen sich gegen dieses sogenannte OCP- Projekt ein.

Wir bitten Sie, dem Vorsitzenden der WestLB Jürgen Sengera, sowie dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen Wolfgang Clement zu schreiben und sie um einen Rückzug der Bank aus diesem Projekt zu bitten. Machen Sie den Verantwortlichen klar, was der Pipelinebau für die ansässige Urbevölkerung und die einzigartige Umwelt Ecuadors bedeutet, und dass die andauernden Auseinandersetzungen im eklatanten Gegensatz zu den Grundsätzen der rot- grünen Landesregierung und der Bank stehen.

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