Wenn Sie heute auf die Straße gehen, dann sind Sie dort sicherer als zum Beispiel in der Arbeit. Grund für die allgemeine berufliche Unsicherheit ist Weihnachten; Sie wissen schon, dieses klebrige Zuckergebäck, dessen Lebkuchenausdünstungen bereits seit Mitte September aus den Aldis und Pennys Deutschlands sickert.
Ist es Ihnen in diesem Jahr schon passiert? Sie kommen Mittags aus dem Supermarkt, haben sich in der Schlange tödlich gelangweilt und anschließend an der Beute (5-Minuten-Chemo-Terrine und ein Homann-Eiersalat ‘Extra Eklig’) müde geschleppt, und als sie sich unbedachterweise mit einem Stöhnen setzen, äußert Ihr Kollege, der darauf nur lauerte:
- Wahnsinn, nicht wahr?
- Was? Wie?
Klar, Sie spielen den Unschuldigen, der nichts mitkriegt. Kein Wunder, denn genau das sind Sie ja auch: Ein Blödmann, ein Warmduscher. Sonst hätten Sie ja ein eigenes Büro und könnten Mitarbeiter feuern.
Na, egal. Ihr Kollege nimmt Ihnen den Unschuldigen ohnehin nicht ab:
- Was? Wie?
- Na: Der Rummel. Reiner Wahnsinn. Oder?
- Was meinen Sie?
Gottchen, immer noch unschuldig. - Wer soll das glauben?
Schlauere als Sie hätten sich längst ihrem flimmernden Monitor zugewandt und den Beschäftigten gemimt. Doch nicht Sie, die Urinale Ihres Büros.
Die Strafe folgt so instant wie Maggi-Suppen.
- Na, Weihnachten. Sie waren doch gerade im Supermarkt, oder?
- Ja, und?
- Na, dann haben Sie es doch mitbekommen.
- Was denn?
- Die reine Hölle, sag ich ihnen, die reine Hölle. Wie lange haben Sie gebraucht?
Natürlich haben Sie genauso lange wie sonst gebraucht, da heute – wie an all den Tagen davor – die anderen Idioten aus den anderen bald pleite gehenden Firmen zur selben Zeit wie Sie meinten, Sie müßten sich im Supermark ‘mal eben’ ein Päckchen Hagebuttentee holen.
Aber jetzt erwachen langsam Ihre Instinkte.
Ihre Nüstern blähen sich.
- Klar, äh. Die reine Hölle...
Fehler! Fehler! Die Augen Ihres Gegenübers blitzen auf, er fliegt an Ihre Seite, sein linker Schuh knallt gegen Ihren rechten, er faßt Sie am Ellbogen, ein Zeichen seines (Irr-)Glaubens, in Ihnen einen Geisteskrankheitsverwandten erkannt zu haben, was nur zum Teil stimmt: Sie arbeiten zwar in der selben Looser-Company wie er, trinken aber Hagebuttentee, um lasch zu bleiben.
Doch dann raunt er Ihnen einen Schlüsselsatz der Weihnachtshasser ins Ohr:
- Und jedes Jahr früher! Die spinnen doch völlig!
Sie wissen nun, daß er die Ohren derer, die den Anschein erwecken, ihm zuzuhören, mit seinen äußeren Verdauungssäften zu duschen pflegt.
Los schon! Versuchen Sie, der Situation zu entkommen!
- Unsinn! Die haben dieses Jahr - wie immer - erst im November...
Fehler, Sie Narr! Doch nicht so! Sie fordern ihn ja heraus!
- Idiot! (zischt er) Das ist die offizielle Version. Aber haben Sie nicht den Spekulatius bemerkt?
- Spekulatius?
- Genau! Sie wissen ja wohl doch Bescheid, was?
Seine Hand flatscht auf Ihre schwer zu treffende Schulter und hinterläßt Schokoladenflecken auf Ihrem C&A-Blazer (ja, das fiese Teil mit den Lederpatten an den Ellenbogen).
Durch die Luft attackiert er Sie verbal mit kleinen Lebkuchenkrümeln, als er weiter auf Sie einblökt:
- Spekulatius! Schon im September gab’s im Laden Spekulatius! Im September!
- Na und? (Sie unbekümmerter Narr!) Vielleicht will ja jemand im September Spekulatius essen? Oder die Akora Lebkuchenherzen, die sind nämlich sehr...
Ihr Gegenüber läuft nun hochrot an, doch Sie, unsensibel wie Sie sind, legen gleich nach:
- Ich meine: Das können Sie doch niemandem verbieten! Makronen, wem Makronen gebühren!
- Das ist Blasphemie!
- Blas’ Fee was? Von wegen! Das ist Demoskratie! Wenn ich im Sommer Glühwein will...
- Sie Irrer! Wahrscheinlich befürworten Sie auch die Sommerpause für Mon Cherie und dieses Kugelzeugs?!
- Aber ja! Schließlich müssen wir an den Standort Deutschland denken, an die heimische Süßwarenindustrie und...
Und so mampfen Sie weiter Marzipanstangen und Nikoläuse aus recycleten Osterhasen und marmeladenschlonzgefüllten Teigschlonz.
Tja. Ihnen ist nicht zu helfen. Irgendwann laufen Sie in eine Dampframme, die stabiler ist als Sie. Skinheads werden Sie häuten und mit heißen Maroni füllen. Knecht Rupprecht wird Ihnen wegen Ihrer vom Verzehr zu vieler Dominosteine herrührenden Verstopfung einen Hagebutten-Einlauf verpassen.
Naja. Recht so. Hä, hä.
Ist es Ihnen in diesem Jahr schon passiert? Sie kommen Mittags aus dem Supermarkt, haben sich in der Schlange tödlich gelangweilt und anschließend an der Beute (5-Minuten-Chemo-Terrine und ein Homann-Eiersalat ‘Extra Eklig’) müde geschleppt, und als sie sich unbedachterweise mit einem Stöhnen setzen, äußert Ihr Kollege, der darauf nur lauerte:
- Wahnsinn, nicht wahr?
- Was? Wie?
Klar, Sie spielen den Unschuldigen, der nichts mitkriegt. Kein Wunder, denn genau das sind Sie ja auch: Ein Blödmann, ein Warmduscher. Sonst hätten Sie ja ein eigenes Büro und könnten Mitarbeiter feuern.
Na, egal. Ihr Kollege nimmt Ihnen den Unschuldigen ohnehin nicht ab:
- Was? Wie?
- Na: Der Rummel. Reiner Wahnsinn. Oder?
- Was meinen Sie?
Gottchen, immer noch unschuldig. - Wer soll das glauben?
Schlauere als Sie hätten sich längst ihrem flimmernden Monitor zugewandt und den Beschäftigten gemimt. Doch nicht Sie, die Urinale Ihres Büros.
Die Strafe folgt so instant wie Maggi-Suppen.
- Na, Weihnachten. Sie waren doch gerade im Supermarkt, oder?
- Ja, und?
- Na, dann haben Sie es doch mitbekommen.
- Was denn?
- Die reine Hölle, sag ich ihnen, die reine Hölle. Wie lange haben Sie gebraucht?
Natürlich haben Sie genauso lange wie sonst gebraucht, da heute – wie an all den Tagen davor – die anderen Idioten aus den anderen bald pleite gehenden Firmen zur selben Zeit wie Sie meinten, Sie müßten sich im Supermark ‘mal eben’ ein Päckchen Hagebuttentee holen.
Aber jetzt erwachen langsam Ihre Instinkte.
Ihre Nüstern blähen sich.
- Klar, äh. Die reine Hölle...
Fehler! Fehler! Die Augen Ihres Gegenübers blitzen auf, er fliegt an Ihre Seite, sein linker Schuh knallt gegen Ihren rechten, er faßt Sie am Ellbogen, ein Zeichen seines (Irr-)Glaubens, in Ihnen einen Geisteskrankheitsverwandten erkannt zu haben, was nur zum Teil stimmt: Sie arbeiten zwar in der selben Looser-Company wie er, trinken aber Hagebuttentee, um lasch zu bleiben.
Doch dann raunt er Ihnen einen Schlüsselsatz der Weihnachtshasser ins Ohr:
- Und jedes Jahr früher! Die spinnen doch völlig!
Sie wissen nun, daß er die Ohren derer, die den Anschein erwecken, ihm zuzuhören, mit seinen äußeren Verdauungssäften zu duschen pflegt.
Los schon! Versuchen Sie, der Situation zu entkommen!
- Unsinn! Die haben dieses Jahr - wie immer - erst im November...
Fehler, Sie Narr! Doch nicht so! Sie fordern ihn ja heraus!
- Idiot! (zischt er) Das ist die offizielle Version. Aber haben Sie nicht den Spekulatius bemerkt?
- Spekulatius?
- Genau! Sie wissen ja wohl doch Bescheid, was?
Seine Hand flatscht auf Ihre schwer zu treffende Schulter und hinterläßt Schokoladenflecken auf Ihrem C&A-Blazer (ja, das fiese Teil mit den Lederpatten an den Ellenbogen).
Durch die Luft attackiert er Sie verbal mit kleinen Lebkuchenkrümeln, als er weiter auf Sie einblökt:
- Spekulatius! Schon im September gab’s im Laden Spekulatius! Im September!
- Na und? (Sie unbekümmerter Narr!) Vielleicht will ja jemand im September Spekulatius essen? Oder die Akora Lebkuchenherzen, die sind nämlich sehr...
Ihr Gegenüber läuft nun hochrot an, doch Sie, unsensibel wie Sie sind, legen gleich nach:
- Ich meine: Das können Sie doch niemandem verbieten! Makronen, wem Makronen gebühren!
- Das ist Blasphemie!
- Blas’ Fee was? Von wegen! Das ist Demoskratie! Wenn ich im Sommer Glühwein will...
- Sie Irrer! Wahrscheinlich befürworten Sie auch die Sommerpause für Mon Cherie und dieses Kugelzeugs?!
- Aber ja! Schließlich müssen wir an den Standort Deutschland denken, an die heimische Süßwarenindustrie und...
Und so mampfen Sie weiter Marzipanstangen und Nikoläuse aus recycleten Osterhasen und marmeladenschlonzgefüllten Teigschlonz.
Tja. Ihnen ist nicht zu helfen. Irgendwann laufen Sie in eine Dampframme, die stabiler ist als Sie. Skinheads werden Sie häuten und mit heißen Maroni füllen. Knecht Rupprecht wird Ihnen wegen Ihrer vom Verzehr zu vieler Dominosteine herrührenden Verstopfung einen Hagebutten-Einlauf verpassen.
Naja. Recht so. Hä, hä.