Jahresendrally auf den Aktienmärkten

Beiträge: 8
Zugriffe: 873 / Heute: 1
sir charles:

Jahresendrally auf den Aktienmärkten

 
10.12.01 10:25
Jahresendrally auf den Aktienmärkten: "Die letzten Pessimisten sind unter Druck"

Viele Analysten üben sich im Optimismus und sprechen von Jahresendrallys. Aus charttechnischer und aus statistischer Sicht ist allerdings der Aufschwung bald schon wieder zu Ende.

 
Die Jahresend-Rallys sollen nicht lange andauern. | (c) epa


WIEN / FRANKFURT. Vergangene Woche überraschten die Aktienmärkte mit deutlichen Kursanstiegen - und nicht wenige Analytiker nahmen das Wort "Jahresendrally" in den Mund, um diese Gewinne zu kommentieren. Doch gibt es eine solche Rally zum Jahresende wirklich? Soll man sein Geld nun lieber in Aktien als in Weihnachtsgeschenke investieren? Christoph Kraus, Vorstandsvorsitzender der Wiener Kathrein Bank, hat sich die vergangenen 100 Jahre des Dow Jones, die vergangenen 20 Jahre des deutschen Leitindex DAX und die vergangenen 18 Jahre des britischen Index FT-SE-100 angeschaut. "Es war interessant festzustellen, daß es bei allen großen Börsen der Welt im Dezember Rallys gibt", so Kraus im Gespräch mit der "Presse".


Der DAX sei in diesem Zeitraum in 75 Prozent der Fälle gestiegen und zwar im Schnitt um 3,4 Prozent. Zum Vergleich: Der zweitstärkste Monat war in dieser Analyse der Februar mit 2,37 Prozent. Auch der Dow Jones ist in den vergangenen hundert Jahre in 73 Mal im Dezember gestiegen - und zwar im Schnitt um 1,1 Prozent. Hier ist der zweitbeste Monat der Jänner, mit einem Durchschnittsplus von 1,1 Prozent. Auch in London gebe es keinen Monat, in dem im Durchschnitt öfter und höhere Gewinne erzielt werden als im Dezember.


"Aber wenn wir uns die Daten anschauen und sie mit den bisherigen Monatsgewinnen vergleicht, haben wir die Rally vermutlich schon hinter uns", meint Kraus. Seiner Ansicht nach ist die Börse derzeit - gemessen an den zukünftigen Gewinnchancen - leicht überbewertet. Daher sieht er im Moment keinen Anlaß einzusteigen, dies gelte für alle Branchen.


Andere Investmentbanker sind optimistischer, daß die Jahresendrally nicht an Schwung verliert. Klaus Metzke, Leiter der Berliner Niederlassung von HSBC Trinkaus & Burkhardt, rät Anlegern, "weiter investiert zu bleiben". Das Rückschlagspotenzial sei nämlich deutlich begrenzt. Für Metzke ist ein Anstieg des DAX auf 5500 Punkte bis zum Jahresende durchaus vorstellbar. Beat Wittmann, Stratege der Schweizer Clariden Bank glaubt: "Beim DAX sind bis zum Jahresende noch locker zehn bis 15 Prozent drin. Luft ist sogar bis 6000 Punkte."

Positiv eingestellt ist auch Peter Dombeck, Stratege bei der Hamburger Berenberg Bank. Er sagt in der deutschen Tageszeitung "Die Welt", die momentane Situation führe zu einer regelrechten Kettenreaktion: Immer mehr frisches Kapital fließe in die Märkte, dies beschleunige den Aufschwung und setze damit die letzten Pessimisten unter Druck.

Korrektur wäre logisch

Aus Sicht der Charttechnik kommt der Optimismus zu früh: Mit dem Jahrestief am 21. September mit einem Schlußkurs von 3787 Punkten war der Dax extrem überverkauft. Deshalb folgte eine scharfe Kursreaktion nach oben in Form einer V-Erholung ähnlich wie es auf dem Chart im Jahre 1998 zu erkennen ist. Inzwischen hat der Dax wieder ein Hoch von 5271 Punkten erreicht. Eine Korrektur wäre daher nicht ungewöhnliches. Da sich die Gewinne der Dax-Unternehmen im Jahre 2001 um rund 50 Prozent reduzieren werden und immer wieder Gewinnwarnungen auf den Markt kommen, ist das gegenwärtige Kursniveau des Dax nur gerechtfertigt, wenn die optimistischen Schätzungen der Gewinnsteigerungen für die Jahre 2002 von 35 Prozent und 2003 von 25 Prozent Wirklichkeit werden. Dann könnte der Dax im nächsten Jahr auch die 6000 Punkte-Grenze übersteigen.



sir charles:

Oder so????

 
10.12.01 10:33
Noch schnell die Ernte in die Scheune fahren

Firstfive. Die professionellen Vermögensverwalter begannen vergangene Woche wieder verstärkt mit den Verkäufen. Doch auch ihr Mut zum Risiko steigt.



Die Börse ist derzeit besonders sprunghaft. Das zeigte sich in der vergangenen Woche nicht nur an den hohen positiven und negativen Ausschlägen des deutschen Leitindex DAX, sondern auch im realen Handeln der von firstfive beobachteten Vermögensverwaltern.


Während die Kauflaune der Asset Manager in vergangener Zeit sukzessive, aber moderat anstieg, überwogen vergangene Woche urplötzlich wieder deutlich die Verkaufsaktivitäten. Es scheint, als ob einzelne Asset Manager ein Ende der fulminanten Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen vermuten und ihre mühsam erarbeite Ernte vor Jahresende noch schnell in die Scheune fahren wollen. So sind die fünf besten Vermögensverwalter ausschließlich auf der Verkaufsseite zu finden. Das alarmierende Element hierbei ist, daß auch Positionen in Schwergewichten wie Allianz oder der Commerzbank zum Teil deutlich reduziert werden. Ein deutliches Signal dafür, daß die Profis zumindest kurzfristig mit einer Korrektur der Märkte rechnen.


Ein Blick auf das Verhalten aller Asset Manager unterstreicht diesen Trend: Es finden sich nach einiger Zeit nun auch wieder zahlreiche substanzstarke Werte wie die Commerzbank AG und auch das spanische Telekommunikationsunternehmen Telefonica (Gewinnmitnahmen) auf den Verkaufszetteln.

Wenn gekauft wird, dann deutlich spekulativer als in den vergangenen Wochen. So finden sich mit Amgen (Biotech), MedImmune (Biotech), Infosys (Software) und Genentech (Pharma) gleich vier - eher spekulative - Investments bei den Top-Käufen in dieser Woche wieder. Diese Werte haben gemeinsam, daß sie derzeit auch in der Gunst der Analysten stehen.

Amgen hat bislang noch nicht in vollem Maße an der allgemeinen Erholung des Biotech-Sektors partizipieren können. Wohl auch vor diesem Hintergrund ist der Wert jüngst von Prudential Securities mit "Buy" empfohlen worden.


Das US-Biotechnologie-Unternehmen MedImmune hat jüngst durch einen Aktientausch den Impfstoffentwickler Aviron akquiriert. Daraufhin fielen die Aktien von MedImmune an der Nasdaq deutlich, was nun Vermögensverwalter zu diesem spekulativen Investment verleitet hat. Infosys ist im Softwarebereich tätig und gilt als zweitbedeutendster Software-Exporteur Indiens.

Auch Genentech, ein US-Pharma-Unternehmen, das derzeit Test-Studien für das hauseigene Brustkrebs-Medikament Herceptin durchführt, ist ein spekulatives Investment.


Ferner auf der Seite der Top-Käufe in dieser Woche: Der Energieriese E.on. Bei E.on spekulieren Asset Manager darauf, daß das Unternehmen von der Situation beim US-Konkurrenten Enron wird profitieren können.



ecki:

Jahresendgewinnmitnahme?

 
10.12.01 10:39
Man bin ich heute kreativ....... :-)
carlson:

Diese Analysen kennen wir doch

 
10.12.01 10:41
zur genüge. Die Herrn haben den Einstieg verpasst und hoffen und beten um eine Korrektur um noch mal günstig einsteigen zu können. Merin freund ist Fondmanager in Wien und sitzt auf 85 % Liqu. und jeden Tag betet er auf fallende Kurse um noch mitmachen zu können. Laut Anweisung muss er diese Woche rein um nicht auf dem Trockenen sitzen zu bleiben, denn mit der vorzeigbaren Performance von diesem Jahr wird er wohl keine neuen Kunden gewinnen. Seine Aussage: Ganzes Umfeld sei sehr nervös, da der Jänner immer näher rückt. Teilweise werden täglich Firmen neudurchgerechnet um die jetzigen Kurse zu bestätigen bezw. um die Kurse die in den nächsten Wochen noch zu erreichen sind festzulegen.

Denk euch mal in die Rolle rein- wie würdet Ihr handeln
ChaosBroker:

Jahresendkonsolidierung

 
10.12.01 10:42
könnt man das dann doch auch nennen, oder ecki?
sir charles:

carlson 1xsehr interessant es wird nicht nur

 
10.12.01 10:49
deinen Freund so gehen, aber man traut sich ja kaum noch was zu sagen, weil
wir schon sooooo oft gehört haben, daß die Fonds auf soviel Cash sitzen.

Kenne allerdinges auch ein paar Fondsmanager, und die haben sich schon
mächtig ins Zeug gelegt die letzten Wochen.

mfg
Sir Charles
Seth Gecko:

@carlson

 
10.12.01 10:50
Du beschreibst einen der Gründe, weshalb 80% aller Fonds immer gegen den Index, ja sogar gegen den eigens ausgewählten Vergleichsindex(!!!) verlieren müssen. Windowdressing ist so ziemlich der schwachsinnigste selbstauferlegte Druck, den die Finanzwelt je erfunden hat...

So schlägt man Indizes:
alex.nextbyte.de

cu, seth
sir charles:

@carlson

 
10.12.01 10:57
Mir fällt eigentlich noch ein, daß der Fonds ja scheinbar ein Cash-Fonds
sein muß, weil die meisten Fonds die ich kenne, dürfen gar nicht so einen
hohen Anteil an Cash haben. Max 25% sehr verdächtig
Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--