Italien: Was nun?

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ninive:

Italien: Was nun?

3
26.02.13 16:11
Vor dem Blick nach vorne sollte man nüchtern den Ist-Zustand konstatieren, daß Italien mit deutlicher Mehrheit gegen das Reformprogramm der Haushaltskonsolidierung gestimmt hat. Mindestens - möglicherweise aber auch gegen viel mehr: den EUR, die Europäische Union als Institution u.s.w.
Das unter diesen Umständen die Politik der Haushaltskonsolidierung und des Abschneidens alter Zöpfe erfolgreich betrieben werden (hatte eigentlich hinsichtlich Arbeitsmarktreformen noch gar nicht richtig begonnen) kann, ist ausgeschlossen.

Ohne Details zu wissen kann man damit aber doch wohl ein Fazit ziehen:

Die Überwindung der schon 4 Jahre dauernden EUR-Krise ist keine Frage von Monaten oder Jahren, sondern wird eine Generationenfrage - 25 Jahre. Warum?

Wenn die EZB alles tut, um den EUR zu retten, muß sie nun früher oder später italienische Anleihen kaufen. Zu sagen hat Deutschland ja in der EZB so viel wie Malta oder Zypern, also können wir es nicht verhindern. Bei dem aktuellen politischen Spektrum in Deutschland ist ja auch keine Alternative in Sicht, die sich diese Verhinderung auf die Fahnen geschrieben hätte - vermutlich wegen volkswirtschaftlicher Orientierungslosigkeit.
Ohne nun wieder Details voraussagen zu können ist, da Deutschland für 28% der EZB haftet, trotzdem auch hier eine Schlußfolgerung möglich:
Deutschland wird den Großteil der Zeche durch Wohlstandsverlust zahlen.

Mich interessieren dabei 2 Sachen:

Wie stellt man sich dieser Perspektive als Anleger?
Hat diese Perspektive Konsequenzen für unsere politische Grundordnung, der Demokratie?
SkeptikerVsO.:

Wie geht es weiter mit Italien?

 
26.02.13 16:14
ninive:

Klar sind

 
26.02.13 16:39
Unterstützungskäufe der EZB an Bedingungen geknüpft, aber mal ehrlich:

Da wird sich unter den Beteiligten doch eine "italienische Lösung" finden, oder?
Cokrovishe:

@ninive

 
26.02.13 16:54

Im Grunde hast du dir die Frage schon bei deiner Einführung selbst beantwortet. Deutschland wird selbstverständlich am Ende die Zeche bezahlen.

Südeuropa kann man aktuell in etwa wie die osteuropäischen Staaten nach der Wendezeit betrachten. Es gab einen großen Umbruch und das BIP ist in den einzelnen Staaten gigantisch abgestürzt, was sich wiederum auf die Lohnkosten ausgewirkt hat. Die Autobahnen in Polen und andere Fördermaßnahmen wurde auch zum großen Teil von deutschen Steuergeldern bezahlt. Heute ist Polen fast schon ein Musterknabe.

Es gibt allerdings auch nicht viele andere Möglichkeiten, da entgegen medialer Propaganda Europa nach wie vor der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Produkte ist. Und letztendlich ist es nun einmal so, dass Deutschland Staaten wie Griechenland Waren verkauft hat, die sich die Leute gar nicht leisten konnten.

Schade an der Geschichte ist im Grunde nur, dass es nicht die Leute bezahlen müssen, welche die großen Gewinne in Deutschland in den letzten 10 Jahren abgesahnt haben, sondern der gemeine Bürger.

ninive:

Länder

2
26.02.13 17:02
der Europäischen Union sind seit Einführung des EUR als Exportnationen ständig unwichtiger geworden, und diese Tendenz wird sich bei dem Gebaren von Italien und anderen noch beschleunigen. Aber die Fragen sind doch:

Wie lange machen die Menschen in den Peripheriestaaten dies noch mit und
Was pasiert in Deutschland, wenn sich unsere Schuldenlast verdoppelt und das Gebilde ins Wanken gerät.

Last but not least:
Welche Konsequenzen zieht man für das Anlageverhalten?
Müßte man nicht gnadenlos auf Papiere wetten, die von zusammenbrechenden Aktienmärkten profitieren?
Cokrovishe:

Ja

 
26.02.13 18:21

das Märchen wurde letzten Sommer schon erzählt, nur müssen die kleinen Chinesen auch irgendwo hin exportieren, sonst kaufen sie den netten Deutschen nichts mehr ab, weil kein Moos in der Kasse ist. Und deren Hauptabsatzmärkte sind nun einmal Europa und Nordamerika.

Oder haben die mittlerweile auch schon Abnehmer auf dem Mond gefunden?

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