Irgendetwas passiert immer

Beiträge: 8
Zugriffe: 513 / Heute: 1
Parocorp:

Irgendetwas passiert immer

 
22.06.04 22:56
Irgendetwas passiert immer

von unserem Korrespondenten Bill Bonner

Letzte Woche ist nicht viel passiert. Das ist ok für mich. Wahrscheinlich wird auch diese Woche nicht viel passieren. Aber – und hier beginne ich wie die Warnungen auf Zigarettenpackungen zu klingen – es wird eine Woche kommen, in der etwas passieren wird. In dieser Woche, und in den darauf folgenden Wochen, wird man sich wünschen, dass man etwas getan hätte, um sich zu schützen.

Was ich tue, ist einfach. Ich habe keinerlei Aktien mehr im Depot. Bis auf ein paar alte Titel, die ich einfach nicht verkaufen möchte. Ich sehe keinen Grund dafür, in Aktien investiert zu sein: sie befinden sich am oberen Ende ihrer Bewertungs-Bandbreite. Eine Inflation wird die Bewertungen fallen lassen. Eine Deflation wird die Bewertungen fallen lassen. Ein Öl-Schock, höhere Zinsen, ein Krieg ... alles könnte die Bewertungen und damit die Aktienkurse fallen lassen. Das Einzige, was sie nicht fallen lassen wird, ist "nichts". Und das Problem mit "nichts" ist, dass man sich darauf nicht verlassen kann. Irgendetwas passiert immer.

Glücklicherweise erwarten die Leute "nichts". Deshalb unterschätzen sie einige Wahrscheinlichkeiten. So zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit einer ernsthaften Inflation. Eine Absicherung dagegen ist günstig. Der Goldpreis notiert immer noch unter 400 Dollar. Und inflationsgesicherte Anleihen kosten nur ca. 2 % mehr als normale Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit. Die Immobilienpreise sind in San Diego County im letzten Jahr um fast 40 % gestiegen. Im Vergleich dazu sind die Mieten niedrig.

Die Greenspan-Fed bestärkt die Konsumenten in der Ansicht, dass hohe Schulden kein Problem seien; die Immobilienpreise werden schon weiter steigen, so dass der Anteil der Schulden am Vermögen zurückgehen wird. Aber stellen Sie sich nur vor, was passieren würde, wenn sich die Immobilienpreise in den USA plötzlich von einem Tag auf den anderen vervierfachen würden! Die Leute könnten dann ihre Hypotheken verdoppeln oder verdreifachen und kein Problem haben, oder?

Nur ein Problem. Wie soll der Schuldendienst bezahlt werden? Der durchschnittliche amerikanische Buerger, der "nur" 1 Haus hat, müsste das schon verkaufen, um seinen "Reichtum" zu realisieren. Aber dann ... wo würde er dann leben? Und an wen würde er verkaufen? Wenn er ein Haus für 1 Million Dollar kaufen möchte, dann würde das bei 6 % Zinsen schon mehr als ein durchschnittliches Jahreseinkommen an Zinsen auffressen.

Deshalb können die Immobilienpreise – anders als die Aktienkurse – nicht in der jetzigen Situation deutlich weiter steigen. Die Leute könnten sich diese Häuser sonst nicht mehr leisten.

Nachdem in Japan die Spekulationsblase am Aktienmarkt geplatzt war, da stiegen die Immobilienpreise noch 4 Jahre weiter. Dann brachen auch sie ein. Nun, in den USA ist das Platzen der Spekulationsblase am Aktienmarkt nun auch 4 Jahre her....
Parocorp:

Widerstandsfähig oder verwundbar?

 
22.06.04 23:01
Widerstandsfähig oder verwundbar?

von unserem Korrespondenten Eric Fry in Manhattan

In diesen Tagen scheint der Markt gleichzeitig widerstandsfähig und verwundbar zu sein. Widerstandsfähig gegenüber steigenden Zinsen, steigenden Ölpreisen und endlosen Terrorangriffen im Mittleren Osten. Gleichzeitig verwundbar gegenüber genau denselben Trends.

Ob widerstandsfähig oder verwundbar – der Markt ist seit Monaten ohne klare Richtung, was die meisten professionellen Investoren quält. Alle Hedgefonds-Manager, mit denen ich spreche, jammern, wie schwer es sei, in so einem Umfeld Geld zu verdienen. Und wie leicht es ist, Geld zu verlieren.

"Zyklen beim Anleihenmarkt sind monumental, sogar epochal lang", schreibt James Grant im "Grant's Interest Rate Obserer". "In den USA fielen die Renditen in den letzten 40 Jahren des 19. Jahrhunderts. Sie stiegen in den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie fielen zwischen 1920 und 1946 und stiegen zwischen 1946 und 1981. Sie fielen zwischen 1981 und 2003. Jetyt glaube ich, dass sie wieder steigen werden. Wenn man sich die vergangenen Trends ansieht, dann könnte dieser Rendite-Anstieg lange dauern ... (ein neuer) Bärenmarkt bei den Anleihen hat am 13. Juni 2003 begonnen, als die Rendite der 10-jaehrigen US-Staatsanleihen bei 3,11 % ihren Tiefpunkt erreicht hatte."

Wenn Grant Recht hat, dann hat dieser "epochale" Bärenmarkt bei den Anleihen gerade seinen ersten Geburtstag gefeiert. In den letzten 12 Monaten ist die Rendite de 10-jaehrigen US-Staatsanleihen um 160 Basispunkte gestiegen, von 3,11 % auf 4,71 %. "Um die Rendite der 10-jaehrigen US-Staatsanleihen wieder auf 3,11 % zu drücken, würde die Fed noch überzeugendere Reden-Schreiber brauchen, oder eine deflationäre Krise."

Bei CNN/Money wurde Robert Cromer vorgestellt, als Beispiel für einen "Land-Baron", der mit Immobilien Geld verdient. Er hat besonders Häuser gekauft und die Käufe fast vollständig mit Schulden finanziert.

In einem guten Jahr verdient er 175.000 Dollar. Der Wert seiner Häuser ist auf 3,2 Millionen Dollar gestiegen, er hat 2 Millionen Dollar Hypotheken.

Aber die Mieteinnahmen, die mit den Häusern erzielt werden können, bleiben im Monat 3.100 Dollar unter den Zinszahlungen, die auf die Schulden geleistet werden müssen. Und die Zinszahlungen werden steigen, um 20.000 Dollar pro Jahr mit jedem Prozentpunkt Zinsanstieg.

Was passiert, wenn die Zinsen steigen werden? Oder was passiert, wenn die Immobilienpreise in den USA nicht mehr weiter steigen sollten – sondern sogar fallen würden? Oder was würde passieren, wenn das Unvorstellbare eintreten würde – wenn die Zinsen steigen würden UND die Immobilenpreise fallen würden?
DarkKnight:

zu Posting Nr. 2: dann kostet

 
23.06.04 00:27
der BigMäc 9 Cent und Millionen amerikanischer Arbeiter überschreiten die grüne Grenze und versuchen, als Billiglohnarbeiter in Mexiko anzuheuern.

Alternativ dazu kann man auch Gürteltiere essen oder Ahornholz zu Püree verkochen.

Man kann aber auch den gesamten Kapitalismusscheiß über Bord werfen und mal nachdenken über die Frage, ob es so etwas wie ewiges Wachstum überhaupt geben kann?

Mir egal, ich werde das nicht mehr erleben. Wir haben 1,3 Bio Schulden, US hat uns gezeigt: bis zu 7 Bio ist Luft.

Also: who cares about this fucking detail shit?
rapido:

i guess u r right knight o. T.

 
23.06.04 01:08
DarkKnight:

Jetzt mal ganz nüchtern gesprochen

 
23.06.04 01:33
Leute:

Staatsverschuldung ist nur DANN EIN PROBLEM, wenn man auch den Willen hat, diese Schulden zurückzuzahlen.

Und unsere Politiker, egal welcher Couleur, sind erstaunlich COOL.

Es wäre ja nicht das erste Mal in Dtld., daß Ersparnisse vernichtet werden.

Oder?
rapido:

Witzig

 
23.06.04 01:38
Ersparnisse werden täglich an der Börse vernichtet.
So what?
rapido
DarkKnight:

Noch mehr witzig

 
23.06.04 01:58
Ersparnisse werden täglich durch Preissteigerungen in sensitiven Bereichen vernichtet: Miete, Benzin, Energie, Steuern.

Kompensiert wird das durch die Nicht-Änderung des Warenkorbs, der uns eine geringe Infaltionsrate suggeriert.

Beispiel dazu: Japan. Holzschuhe haben bis in die späten 80er 50% des Warenkorbs ausgemacht, aber kein Mensch hat mehr Holzschuhe gekauft.

Jeder Bürger spürt, wie das Geld aus der Tasche gezogen wird, die verlogenen Zahlen der Statistiker interessieren doch keinen mehr.

Monat für Monat sieht man, was Sache ist. Das SIND FAKTEN.

BTW: an der Börse kann man eh nur vernichten, was man übrig hat. Und nach der klassischen Theorie sind das Übergewinne, also Gelder, die eigentlich dem Arbeitnehmer zustehen, und nicht dem Arbeitgeber. Insofern ist die Vernichtung von elitärem Volksvermögen über die Börse eine christlich-katholische.sozialangelegte Grundaufgabe.
clip:

ich glaub ich strick mir nen wollpulli

 
23.06.04 17:58
zum glück dreht sich die erde noch .....und ein kl. funke leben ist noch in mir....

die innereren werte sind es....alles andere zählt eh nicht lange

schmuggelt euch durchs leben (wo ist eigentlich schmuggler?) und lasst es euch gut gehen...aber nehmt bitte nix aber auch gar nix zu ernst....könnte zur religio-n werden *ggg

Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen
--button_text--