Investmentprofis verschmähen deutsche Bundesanleihen
"Deutschland verkaufen", so die Empfehlung der Bond-Analysten angesichts der hohen deutschen Schulden. Gekauft werden sollen lieber schwedische, portugiesische oder griechische Anleihen.
LONDON (bloomberg). Fondsmanger Guillaume Sciard von Barclays Asset Management verkaufte vor kurzem einen Teil der deutschen Staatsanleihen in seinem Portfeuille. Er fürchtet, daß das deutsche Haushaltsdefizit die Kurse des Bunds im Vergleich zu anderen Staatsanleihen drücken wird. Die Kapitalmarktanleger rechnen wegen der Schuldensituation mit mehr Anleiheemission in Deutschland als in anderen Ländern des Euroraums.
"Ich habe Bauchschmerzen bei den deutschen Bundesanleihen - die Regierung hat Probleme, das Defizit zurückzuführen", erklärte Sciard. Der Fondsmanager ist bei Anleihen - abgesehen von deutschen Papieren - voll investiert.
Deutschland hat eine Gesamtverschuldung von 1,2 Bill. Euro, das Haushaltsdefizit dürfte dieses Jahr 2,7 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt erreichen, schätzt die Europäische Kommission. Das sind die höchsten Werte in der EU. Die Rezession hat die Steuereinnahmen schrumpfen lassen, und die Arbeitslosigkeit hat die Sozialkosten in die Höhe getrieben.
Deutschland will dieses Jahr im Volumen von 20 Mrd. Euro zehnjährige Staatsanleihen plazieren. "Die ungünstige Angebotslage in Deutschland belastet die relative Performance im Vergleich zu den Staatsanleihen aus den anderen elf Euroländern", beklagte Troy Bowler, Bonds-Analyst bei der Deutschen Bank. "Wir empfehlen weiterhin die französischen gegenüber den deutschen Bonds zu bevorzugen." "Wir sagen bei Deutschland verkaufen", berichtet Jens Peter Soerensen, Bonds-Analyst bei Danske Bank A/S.
Deutschland könnte darüber hinaus sein Spitzenrating von "AAA" verlieren, erklärte Standard & Poor's diesen Monat. Einige Fondsmanager kaufen lieber schwedische, portugiesische oder griechische Anleihen im Zehnjahresbereich, denn diese bieten eine attraktive Rendite im Vergleich zu deutschen Papieren.
Andere Kollegen hingegen konzentrieren sich eher auf die Laufzeiten. Fondsmanager Denis Gould von AXA Investment Managers setzt darauf, daß "die weltweite Konjunkturerholung an Dynamik gewinnt". Auch Fondsmanagerin Stephanie McClennon stellt sich auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum ein. "Wir setzen auf Cash und längerfristige Anleihen, denn wir rechnen in den kommenden Monaten mit einer Zinserhöhung
"Deutschland verkaufen", so die Empfehlung der Bond-Analysten angesichts der hohen deutschen Schulden. Gekauft werden sollen lieber schwedische, portugiesische oder griechische Anleihen.
LONDON (bloomberg). Fondsmanger Guillaume Sciard von Barclays Asset Management verkaufte vor kurzem einen Teil der deutschen Staatsanleihen in seinem Portfeuille. Er fürchtet, daß das deutsche Haushaltsdefizit die Kurse des Bunds im Vergleich zu anderen Staatsanleihen drücken wird. Die Kapitalmarktanleger rechnen wegen der Schuldensituation mit mehr Anleiheemission in Deutschland als in anderen Ländern des Euroraums.
"Ich habe Bauchschmerzen bei den deutschen Bundesanleihen - die Regierung hat Probleme, das Defizit zurückzuführen", erklärte Sciard. Der Fondsmanager ist bei Anleihen - abgesehen von deutschen Papieren - voll investiert.
Deutschland hat eine Gesamtverschuldung von 1,2 Bill. Euro, das Haushaltsdefizit dürfte dieses Jahr 2,7 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt erreichen, schätzt die Europäische Kommission. Das sind die höchsten Werte in der EU. Die Rezession hat die Steuereinnahmen schrumpfen lassen, und die Arbeitslosigkeit hat die Sozialkosten in die Höhe getrieben.
Deutschland will dieses Jahr im Volumen von 20 Mrd. Euro zehnjährige Staatsanleihen plazieren. "Die ungünstige Angebotslage in Deutschland belastet die relative Performance im Vergleich zu den Staatsanleihen aus den anderen elf Euroländern", beklagte Troy Bowler, Bonds-Analyst bei der Deutschen Bank. "Wir empfehlen weiterhin die französischen gegenüber den deutschen Bonds zu bevorzugen." "Wir sagen bei Deutschland verkaufen", berichtet Jens Peter Soerensen, Bonds-Analyst bei Danske Bank A/S.
Deutschland könnte darüber hinaus sein Spitzenrating von "AAA" verlieren, erklärte Standard & Poor's diesen Monat. Einige Fondsmanager kaufen lieber schwedische, portugiesische oder griechische Anleihen im Zehnjahresbereich, denn diese bieten eine attraktive Rendite im Vergleich zu deutschen Papieren.
Andere Kollegen hingegen konzentrieren sich eher auf die Laufzeiten. Fondsmanager Denis Gould von AXA Investment Managers setzt darauf, daß "die weltweite Konjunkturerholung an Dynamik gewinnt". Auch Fondsmanagerin Stephanie McClennon stellt sich auf ein stärkeres Wirtschaftswachstum ein. "Wir setzen auf Cash und längerfristige Anleihen, denn wir rechnen in den kommenden Monaten mit einer Zinserhöhung