Hausbesitzer lassen US-Banken schwitzen

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Libuda:

Hausbesitzer lassen US-Banken schwitzen

 
14.05.09 18:49
Hausbesitzer lassen US-Banken schwitzen

von Greg Farrell, Saskia Scholtes (New York) und Christine Mai (Frankfurt)

Unheimliches Déjà-vu: Amerikas Institute kämpfen mit einem wahren Ansturm auf Eigenheimkredite. Selbst mit Masseneinstellungen und Nachtschichten werden sie der Nachfrage kaum Herr. Damit boomt ausgerechnet der Ausgangspunkt der Krise wieder.

Niedrige Zinsen und eine deutlich kleinere Schar von Konkurrenten bescheren den US-Banken einen Boom im Geschäft mit Eigenheimkrediten. Die Institute stellen daher Tausende neuer Mitarbeiter ein und lassen Sonderschichten arbeiten.

Die Bank of America etwa will nach den Worten ihres Chefs Kenneth Lewis die Zahl der Angestellten in dem Segment um 6000 vergrößern. Auch Konkurrent Wells Fargo hat neue Mitarbeiter eingestellt, um der wachsenden Nachfrage Herr zu werden: "Viele arbeiten den ganzen Tag, gehen nach Hause und essen mit ihren Familien zu Abend, kehren dann ins Büro zurück und arbeiten noch ein paar Stunden, weil es so viel Arbeit gibt", sagte Greg Gwizdz, Vertriebsleiter im Segment Eigenheimkredite bei Wells Fargo.

Die Institute profitieren vor allem davon, dass Hausbesitzer Eigenheimkredite refinanzieren. Bei festverzinslichen Krediten mit einer Laufzeit von 30 Jahren liegen die Zinssätze derzeit bei um die fünf Prozent. Schuldner, die ihren Kredit refinanzieren, können nach Berechnungen von Ökonomen beim Hypothekenfinanzierer Freddie Mac in diesem Jahr auf ihre Ratenzahlungen fast 18 Mrd. $ einsparen.

Die Vereinigung der Hypothekenbanken schätzt, dass Institute daher 2009 bis zu 2800 Mrd. $ an neuen Hypotheken ausreichen könnten. Das wäre ein Zuwachs um 72 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Statistiken von Freddie Mac und dem Konkurrenten Fannie Mae deuten darauf hin, dass rund 80 Prozent davon Refinanzierungen beinhalten. Laut Guy Cecala, Herausgeber des Branchen-Newsletters Inside Mortgage Finance, ist die Aktivität so groß wie zuletzt 2003. Im ersten Quartal seien Kredite im Volumen von 445 Mrd. $ vergeben worden.


Viele Hausbesitzer nutzen die niedrigen Zinsen, um Hypotheken zu refinanzierenTrotz der vielen neuen Mitarbeiter brauchen die Banken allerdings deutlich länger, um Anträge zu bearbeiten. Grund ist, dass die Geldhäuser mehr Wert auf umfangreiche Dokumentation legen. Eigenheimkredite, die ohne Dokumentation ausgereicht werden, sind vom Markt verschwunden. Diese Produkte, die oft an Kunden vergeben wurden, die sich kein Eigenheim leisten konnten, spielten eine Schlüsselrolle in der Entstehung der Krise.

Für die Banken zahlte sich der Boom bereits im ersten Quartal aus. Er trug dazu bei, dass Institute wie Bank of America die Rückkehr in die schwarzen Zahlen schafften. Die Vergabe von Eigenheimkrediten verdoppelte sich bei einigen Instituten fast. Experten warnen allerdings vor einer Trendwende: Im zweiten Quartal schwankt die Nachfrage nach Refinanzierungen stark. "Da die Refinanzierungs-Aktivität seit Anfang April um 32,7 Prozent zurückgegangen ist, zeigt der Trend aber klar nach unten", schrieben Analysten von Bank of America Merrill Lynch in einer Notiz.

Auch die Nachfrage nach neuen Hypotheken sinkt angesichts wachsender Arbeitslosigkeit, strengeren Kriterien bei der Kreditvergabe und weiter fallenden Häuserpreisen. Auch hier ging die Zahl der Anträge seit Anfang April rapide zurück: um 28,4 Prozent. Eine Erholung erwarten Beobachter erst gegen Ende des Jahres. Weitere Risiken für die Banken liegen in der Zahl der Schuldner, die ihre Kredite nicht mehr bedienen können.
Libuda:

Und Bernanke sieht

 
14.05.09 18:54
im Gegensatz zum deutschen Weltuntergang und seinen Lemmingen den Boden:

www.fool.com/investing/mutual-funds/2009/...es-the-bottom.aspx
Maxgreeen:

verrückt

 
14.05.09 18:55
Banken die kein Geld haben, leihen Leuten die kein Geld haben Geld damit sie später auf den Raten sitzen bleiben.
Reinyboy:

Na, das ist doch wieder ...

 
14.05.09 18:57
...schönes Bärenfutter, hehehehehehehe.........man muss halt auch zwischen den Zeilen lesen können.
Je genauer du planst, umso härter trifft dich der Zufall
Libuda:

Leider kann uns Maxgreen

 
14.05.09 20:59
nicht erklären, warum Banken kein Geld haben.

Denn Banken leben davon, dass ihnen Leute Geld geben und sie es dann verleihen. Und wie mein Ausgangsposting zeigt, lauft dieses Geschäft momentan offensichtlich prächtig - und selten haben Banken soviel dabei verdient wie momentan.
Libuda:

18 Milliarden sind zwar nicht viel

 
14.05.09 21:42
aber ímmerhin, wie man in meinem Ausgangsposting lesen kann:

"Die Institute profitieren vor allem davon, dass Hausbesitzer Eigenheimkredite refinanzieren. Bei festverzinslichen Krediten mit einer Laufzeit von 30 Jahren liegen die Zinssätze derzeit bei um die fünf Prozent. Schuldner, die ihren Kredit refinanzieren, können nach Berechnungen von Ökonomen beim Hypothekenfinanzierer Freddie Mac in diesem Jahr auf ihre Ratenzahlungen fast 18 Mrd. $ einsparen."
Maxgreeen:

Banken verleihen ca. 10 mal soviel Geld wie sie

 
14.05.09 21:47
haben, das ist kein Geheimnis.

Wenn Banken genug Geld hätten warum muss der Staat einspringen?
Libuda:

In den letzten 100 Jahren haben Banken

 
14.05.09 21:55
das Zwanzigfache ihres Eigenkapitals verliehen. Dann sind eingie wie der Ackermann-Sepp ausgeflippt und haben Zweckgesellschaften gegründet, die ohne Eigenkapital gearbeitet haben, wodurch noch mehr als das Zwanzigfache ausgeliehen wurde.

Inzwislchen sind wir bei dem von Dir erwähnten Zehnfachen - auf einer so sicheren Basis haben Banken seit über 100 Jahren nicht gearbeitet. Das hat der Steuerzahler zwar bezahlt, aber wenn der bei den Banken wieder aussteigt, wird er sein Geld doppelt und dreifach und mehr zurückbekommen, da der Staat oft eingestiegen ist als die Aktienkurse extrem niedrig waren bzw. die Papiere, die er übernommen hat, zu Schnäppchenpreisen an den Staat gingen.

Daher kann ich die Aufregung des Weltuntergangs und seiner Lemminge, deren Puts momentan wertlos ausgebucht werden, verstehen.
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