Initiative: Frauen schlagen Männer genauso häufig wie umgekehrt
Von Stefan Schulz
David Beckham ist ein erfolgreicher, Fußball spielender Multimillionär - und teilt dennoch das Schicksal vieler Männer. Beckhams Frau, Spice-Girl Victoria, hat in ihrer Autobiografie gestanden, ihn so hart geschlagen zu haben, dass er aus dem Mund blutete. Offenbar im Alkoholrausch. Sie sei eifersüchtig gewesen, weil Ehemann David eine andere Frau geküsst habe.
Kein Einzelfall, sondern alltäglich, sagt Peter Thiel, Familienberater in Pankow und einer der Initiatoren eines Berliner Männerhauses. «Wo unerträgliche Bedingungen in einer Beziehung herrschen, muss geholfen werden.» Ein Angebot für gepeinigte Männer gebe es bisher in ganz Deutschland noch nicht. Und so wollen Thiel und seine Mitstreiter vom Berliner Männerbüro die Ersten sein. Fünf bis acht Plätze soll ihr Männerhaus bieten.
Außerdem müssten die Unterschlupfsuchenden sozialtherapeutisch und psychologisch betreut werden. Kostenpunkt für den laufenden Betrieb pro Jahr: rund 30 000 Euro (58 700 Mark), zuzüglich Miet- und Unterbringungskosten. Wann das Haus Wirklichkeit werden könnte, ist indes unklar. Finanziert werden könnte es über das Bundessozialhilfegesetz. Der Aufenthalt wäre zeitlich begrenzt und solle nur eine Hilfe sein, sagt Thiel.
Es sei ein Mythos, dass allein Männer in familiären Beziehungen handgreiflich würden. Auch von Frauen gehe Gewalt aus, sagt der 40-Jährige. Allein 15 solcher Fälle habe er in den vergangenen zwei Jahren in seiner Berufspraxis erlebt. Während die Männer sich meist auf ihre Faust verlassen, greifen Frauen häufiger zum Messer, kratzen oder beißen, berichtet Thiel. Es fehle aber leider an verlässlichen Studien.
Nur eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen habe sich dem Thema vor Jahren einmal angenommen. Danach gehe Gewalt zu gleichen Teilen von Männern wie von Frauen aus. Der Bremer Soziologe Gerhard Amendt fand sogar heraus, dass Handgreiflichkeiten in der Ehe zu 58 Prozent von Frauen ausgehen.
Peter Thiel ist für seine Thesen stets belächelt worden. «Das bin ich gewohnt, aber wenn man sich auskennt, dann gehen Kritikern schnell die Argumente aus.» Auch die Opfer von Frauengewalt würden meist belächelt - und lächeln selbst noch. Thiel: «Um es auf eine erträgliche Schiene zu bringen.» Denn: «Wer will schon als Weichei gelten?», fragt Thiel. Infos: Tel.: 49 91 68 80.
Von Stefan Schulz
David Beckham ist ein erfolgreicher, Fußball spielender Multimillionär - und teilt dennoch das Schicksal vieler Männer. Beckhams Frau, Spice-Girl Victoria, hat in ihrer Autobiografie gestanden, ihn so hart geschlagen zu haben, dass er aus dem Mund blutete. Offenbar im Alkoholrausch. Sie sei eifersüchtig gewesen, weil Ehemann David eine andere Frau geküsst habe.
Kein Einzelfall, sondern alltäglich, sagt Peter Thiel, Familienberater in Pankow und einer der Initiatoren eines Berliner Männerhauses. «Wo unerträgliche Bedingungen in einer Beziehung herrschen, muss geholfen werden.» Ein Angebot für gepeinigte Männer gebe es bisher in ganz Deutschland noch nicht. Und so wollen Thiel und seine Mitstreiter vom Berliner Männerbüro die Ersten sein. Fünf bis acht Plätze soll ihr Männerhaus bieten.
Außerdem müssten die Unterschlupfsuchenden sozialtherapeutisch und psychologisch betreut werden. Kostenpunkt für den laufenden Betrieb pro Jahr: rund 30 000 Euro (58 700 Mark), zuzüglich Miet- und Unterbringungskosten. Wann das Haus Wirklichkeit werden könnte, ist indes unklar. Finanziert werden könnte es über das Bundessozialhilfegesetz. Der Aufenthalt wäre zeitlich begrenzt und solle nur eine Hilfe sein, sagt Thiel.
Es sei ein Mythos, dass allein Männer in familiären Beziehungen handgreiflich würden. Auch von Frauen gehe Gewalt aus, sagt der 40-Jährige. Allein 15 solcher Fälle habe er in den vergangenen zwei Jahren in seiner Berufspraxis erlebt. Während die Männer sich meist auf ihre Faust verlassen, greifen Frauen häufiger zum Messer, kratzen oder beißen, berichtet Thiel. Es fehle aber leider an verlässlichen Studien.
Nur eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen habe sich dem Thema vor Jahren einmal angenommen. Danach gehe Gewalt zu gleichen Teilen von Männern wie von Frauen aus. Der Bremer Soziologe Gerhard Amendt fand sogar heraus, dass Handgreiflichkeiten in der Ehe zu 58 Prozent von Frauen ausgehen.
Peter Thiel ist für seine Thesen stets belächelt worden. «Das bin ich gewohnt, aber wenn man sich auskennt, dann gehen Kritikern schnell die Argumente aus.» Auch die Opfer von Frauengewalt würden meist belächelt - und lächeln selbst noch. Thiel: «Um es auf eine erträgliche Schiene zu bringen.» Denn: «Wer will schon als Weichei gelten?», fragt Thiel. Infos: Tel.: 49 91 68 80.