Ha! Ich lach mich tot (Mobilcom)

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Pichel:

Ha! Ich lach mich tot (Mobilcom)

 
30.05.02 14:15
MobilCom-Chef entschuldigt sich bei Aktionären

Hamburg, 30. Mai (Reuters) - MobilCom (Xetra: 662240.DE - Nachrichten - Forum) -Chef Gerhard Schmid hat sich bei den Aktionären für die vom Aufsichtsrat festgestellten Pflichtverletzungen entschuldigt.
Schmid sagte am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Hamburg, er bedauere den Vorfall und werde alles tun, dass
dem Unternehmen dadurch keine finanziellen Nachteile entstünden. "Mir persönlich tut es leid. Ich habe das so nicht realisiert. Ich werde Dinge dieser Art nicht wieder tun."

Zu Beginn der Hauptversammlung hatte der Aufsichtsrat das Ergebnis eines Sondergutachtens vorgestellt, wonach Schmid bei einem mit Hilfe von Schmids Ehefrau aufgelegten Aktienoptionsprogramm gegen Sorgfaltspflichten nach dem Aktienrechts verstoßen habe.



Gruß Pichel

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Dr.UdoBroem.:

Analyse zu Mobilcom - Hände weg!

 
31.05.02 10:42
Die Share-Infos (http://www.share-infos.de) haben seit Mai 2000 wiederholt vor
                 einer negativen Entwicklung bei MOBILCOM gewarnt. Die Vorgänge der letzten
                 Wochen zeigen, daß die Befürchtungen berechtigt waren und die MOBILCOM AG kurz
                 vor dem Aus steht. Einzige Hoffnung der freien Aktionäre ist ein seit Wochen
                 im Raum stehendes Übernahmeangebot, bei dem es jedoch Hinweise gibt, daß es
                 hierzu eventuell überhaupt nicht kommen könnte.

                 Bei der Spekulation um ein Übernahmeangebot von FRANCE TELECOM an die freien
                 MOBILCOM-Aktionäre schlugen die Wellen in den letzten Wochen sehr hoch und die
                 Presse hat ausgiebig über den Vorgang berichtet. Ich möchte den Sachverhalt
                 nicht im Einzelnen wiederholen, sondern lediglich auf ein Detail hinweisen,
                 daß ein Pflichtangebot an die freien MOBILCOM-Aktionäre keinesfalls als
                 wahrscheinlich erscheinen läßt.

                 Vor kurzem hat MOBILCOM gemäß § 41 Abs. 2  WpHG die Stimmrechtsverteilung der

                 MOBILCOM-Aktionäre veröffentlicht. Meldepflichtig waren zum 1.4. alle
                 Aktionäre, deren Anteil an MOBILCOM-Stimmrechten mindestens 5% betrug. Nach
                 dieser Meldung hält FRANCE TELECOM 68,02% der MOB-Stimmrechtsanteile, wobei
                 ihr 39,71% (der Anteil von MOBILCOM-Chef Schmid) nach § 22 Abs. 2 WpHG
                 zuzurechnen sind. Diese Zurechnung ist seit Anfang 2002 unverändert und
                 erfolgt vor dem Hintergrund des bestehenden wechselseitigen Optionsvertrages,
                 der zwischen FRANCE TELECOM und Schmid besteht.

                 Sollte diese Darstellung zutreffen, ist davon auszugehen, daß ein Übergang der
                 Kontrollmehrheit - und das ist der Terminus Technicus beim neuen
                 Wertpapierübernahmegesetz WpÜG bei der Überschreitung des Stimmrechtsanteils
                 von 30% - gar nicht stattgefunden hat, sondern bereits vor dem 1.1.2002
                 bestand, also vor dem Termin der Einführung des Übernahmegesetzes.  

                 Wenn man dieser Sichtweise folgt, wird es kein Pflichtangebot geben.
                 MOBILCOM-Aktionäre können dann nur auf ein freiwilliges Angebot von FRANCE
                 TELECOM hoffen. Der Preis bei einem freiwillige Angebot kann jedoch von FRANCE
                 TELECOM frei gestaltet werden. Eine Bindung an den Preis, den Schmid für seine
                 Anteile erhält, ist nicht zwingend.

                 Vor diesem Hintergrund ist eine Spekulation auf einen 'free ride' beim
                 Übergang des MOBILCOM-Aktienpakets von Schmid an FRANCE TELECOM keinesfalls
                 risikolos. Der in der Presse immer wieder, vor allem durch Aussagen aus dem
                 Hause MOBILCOM ins Spiel gebrachte Übernahmepreis von 22 Euro wäre Makulatur.

                 Ohne Übernahmeangebot muß die MOBILCOM-Aktie wieder nach den Maßstäben einer
                 normalen Unternehmensbewertung bewertet werden.

                 Hier offenbart die jüngst vorgelegte Bilanz ein Desaster. Die Gesellschaft hat
                 zum 31.12.2001 ein Konzern-Eigenkapital in Höhe von 3,77 Mrd. Euro. Auf der
                 Aktivseite machen die UMTS-Lizenzen mit 9,4 Mrd. Euro (oder 83% der
                 Bilanzsumme) den wesentlichen Vermögensgegenstand aus. Börsenbeobachter wissen
                 seit langem, daß die UMTS-Lizenz weder in 2000 noch in 2001 abgeschrieben
                 wurden und immer noch mit den Anschaffungskosten in den MOBILCOM-Büchern
                 stehen.

                 Es ist bei Experten unstrittig, daß die im Bieterstreit im Jahr 2000 gezahlten
                 Beträge für die UMTS-Lizenzen deutlich überzogen waren. Wenn man die Lizenzen
                 jetzt um 40% abschreiben würde (und nach meiner Meinung im Rahmen einer
                 Marktwertbetrachtung auch müßte), wäre das gesamte Eigenkapital von MOBILCOM
                 aufgebraucht. Wenn jemand die Aussage trifft, daß die UMTS-Lizenzen nur noch
                 die Hälfte von dem wert seien, was seinerzeit dafür bezahlt wurde, wäre die
                 Konsequenz, daß MOBILCOM überschuldet ist.

                 MOBILCOM hat im Geschäftsbericht ausschließlich die Zahlen nach
                 IAS-Bilanzierung dargestellt. Da nur die wenigsten Beobachter die Zahlen der
                 deutschen HGB-Bilanzierung angefordert haben, kennen auch die wenigsten die
                 Auswirkungen der Bewertung, wenn man die klassische deutsche Bilanzierung
                 zugrunde legt.

                 Hier sehen die Zahlen noch düsterer aus. Ein Beispiel gefällig? Nach IAS
                 beträgt das MOBILCOM-Ergebnis des vergangenen Jahres Euro -206 Mio. Euro. In
                 der HGB-Bilanz wird ein Verlust von satten 2,1 Mrd. Euro ausgewiesen. Das ist
                 10(!)-mal soviel wie in der IAS-Bilanz. Leider gehen die wenigsten Analysten
                 auf diesen Sachverhalt detailliert ein, weil es zur Angewohnheit  geworden
                 ist, 'aus Gründen der Vergleichbarkeit' lediglich die IAS-Zahlen zu
                 beurteilen.

                 Nach HGB verfügt MOBILCOM über ein Eigenkapital von 2,3 Mrd. Euro. Die
                 UMTS-Lizenzen wurden in eine Tochtergesellschaft ausgelagert. Sie sind in der
                 HGB-Bilanz von MOBILCOM nicht mehr direkt ersichtlich, sondern im Posten
                 'Anteile an verbundenen Unternehmen' enthalten. Nach einigem Suchen in der
                 Auflistung verbundener Unternehmen findet man die MOBILCOM MULTIMEDIA GMBH,
                 die über ein Eigenkapital von 3,73 Mrd. Euro verfügt. Ob diese GmbH selbst
                 nach HGB bilanziert und die Lizenzen abschreibt oder den Ansatz gem. IAS
                 beibehält, kann den Unterlagen nicht direkt entnommen werden. Da die MOBILCOM
                 AG aber in der HGB-Bilanz keine Wertberichtigung auf die GmbH-Beteiligung
                 vornimmt, ist davon auszugehen, daß keine Wertberichtigung vorgenommen wurde.

                 Diese Betrachtung hat weitreichende Konsequenzen. Der Verlust der MOBILCOM AG
                 von 2,1 Mrd. Euro im Jahr 2001 stammt vor allem aus den Kosten des Aufbaus für
                 das UMTS-Netz und der Zahlung von Zinsen für die sehr hohen Kredite. Die
                 Kosten für die Kreditzinsen kommen im laufenden Geschäftsjahr weiter dazu. Der
                 Aufbau des UMTS-Netzes ist ebenfalls nicht abgeschlossen. Bei einer
                 Wertberichtigung von nur 2,3 Mrd. Euro auf die UMTS-Lizenzen ist MOBILCOM auch
                 ohne diese Kosten schon überschuldet - oder etwas landläufiger ausgedrückt:
                 pleite!

                 Ohne den Partner FRANCE TELECOM wären die Banken mit Sicherheit nicht bereit,
                 an eine Verlängerung des am 31.7.2002 auslaufenden Kredits von 4,7 Mrd. Euro
                 auch nur zu denken. Man muß es mit dieser Klarheit sagen: Ohne FRANCE TELECOM
                 wäre MOBILCOM bereits seit längerer Zeit am Ende.

                 Die Entwicklung ist eigentlich dramatisch. MOBILCOM hat sich in einem Anflug
                 von Größenwahn mit den UMTS-Lizenzen völlig übernommen. Der jetzige Börsenkurs
                 ist nur noch mit der Erwartung der Marktteilnehmer auf eine attraktive durch
                 FRANCE TELECOM begründbar. Diese Erwartung wurde vor allem aus dem Hause
                 MOBILCOM geschürt, das erst jüngst über seinen Informationsverteiler ein
                 solches Angebot als wahrscheinlich bezeichnet hat. Klar dürfte sein, daß
                 FRANCE TELECOM nicht zuletzt angesichts der eigenen schwierigen Situation kein
                 Interesse daran hat, große Geschenke an die freien MOBILCOM-Aktionäre zu
                 verteilen.

                 Das größte Interesse am Überleben von MOBILCOM haben die Banken, die im Falle
                 einer Insolvenz die nicht durch FRANCE TELECOM besicherten Kredite an MOBILCOM
                 abschreiben dürften. In der Vergangenheit war u.a. die Rede davon, daß die
                 Banken das MOBILCOM-Aktienpaket der FT übernehmen könnten. Wenn man dann noch
                 eventuelle Anteile aus dem Besitz vom MOBILCOM-Vorstand Schmid dazurechnet,
                 könnte es eventuell nach den Regelungen des WpÜG zu einem Pflichtangebot der
                 Banken an die freien MOBILCOM-Aktionäre kommen.

                 Auf der heutigen Hauptversammlung mußte die MOBILCOM-Führungsriege jedenfalls
                 harsche Kritik der Anteilseigner einstecken. In dem von der BDO vorgelegten
                 Gutachten wird dem MOBILCOM-Vorstand Schmid nachgewiesen, daß er gegen seine
                 Sorgfaltspflichten verstoßen hat. Der Vertreter der DSW sagte im Verlauf der
                 Hauptversammlung, daß sich MOBILCOM in einer bedrohlichen Schieflage befinde.
                 Die Entlastung wurde Schmid mit 86% der abgegebenen Stimme verweigert.

                 Für die freien MOBILCOM-Aktionäre bleibt folgendes festzuhalten:

                 - Die MOBILCOM AG ist bei marktgerechter Bewertung der UMTS-Lizenzen faktisch
                 überschuldet.

                 - Die Verbindlichkeiten, für die FRANCE TELECOM eventuell bürgen muß, bleiben
                 Verbindlichkeiten der MOBILCOM AG und müssen auch von dieser zurückgezahlt
                 werden. Ob dabei die Banken oder FRANCE TELECOM der Gläubiger ist, ist für die
                 MOBILCOM-Aktionäre unerheblich. Damit bleibt MOBILCOM auch im Falle einer
                 jetzigen Brückenfinanzierung/Umschuldung Schuldner der hohen
                 Verbindlichkeiten.

                 - MOBILCOM ist in der Schuldenfalle. Alleine die Zinszahlungen übersteigen die
                 Erträge aus dem laufenden Geschäft. An eine Rückzahlung der Schulden ist mit
                 der aktuellen Ertragssituation nicht zu denken. Aus heutiger Sicht besteht
                 keine Möglichkeit, diese Schuldenfalle aus eigener Kraft zu verlassen.

                 - Ein Übernahmeangebot an die freien Aktionäre ist aus den oben genannten
                 Gründen keinesfalls gesichert, eine Spekulation auf ein solches Angebot ist
                 mit außerordentlich hohen Risiken behaftet.  

                 - Sollte es zu einem Übernahmeangebot an die freien MOBILCOM-Aktionäre kommen,
                 so sind die freien Aktionäre angesichts der desaströsen MOBILCOM-Entwicklung
                 gut beraten, dieses anzunehmen.

                 MOBILCOM AG (WPK 662240): letzter Kurs: ca 15 Euro (unter hohen Schwankungen
                 zwischen 13 und 17 Euro); Börsenplätze Frankfurt und XETRA (am
                 umsatzstärksten).

                 Grüße

                 Peer Share

Ha! Ich lach mich tot (Mobilcom) 680166
Pichel:

sehr interessant Doc.!!!!

 
31.05.02 11:24
Gruß Pichel
Pichel:

Kreise - Mobilcom-Aufsichtsratsitzung doch am Fr.

 
06.06.02 18:23
Donnerstag 6. Juni 2002, 18:01 Uhr  

   



Büdelsdorf, 06. Jun (Reuters) - Eine für Freitag bei dem Telekom-Anbieter MobilCom geplante Aufsichtsratssitzung findet offenbar doch statt. Über den Stand der Verhandlungen zur Übernahme der Anteile von Firmengründer Gerhard Schmid durch den zweitgrößten Aktionär France Telecom hüllte sich das Unternehmen weiter in Schweigen.
Aus Aufsichtsratskreisen hieß es am Donnerstag, das Gremium solle am Freitag wie geplant zusammenkommen. Zuvor hatte Unternehmenssprecher Matthias Quaritsch seine am Vortag ANZEIGE

geäußerte Aussage wieder zurückgenommen, wonach eine für Freitag ins Auge gefasste Sitzung des Kontrollgremiums auf unbestimmte Zeit verschoben worden sei. Von einer Verschiebung könne nicht die Rede sein, sagte Quaritsch nun. Zum möglichen Zeitpunkt und Ort für die Aufsichtsratssitzung sagte der MobilCom (Xetra: 662240.DE - Nachrichten - Forum) -Sprecher, ihm lägen keine Informationen vor.

Aus den Aufsichtsratskreisen hieß es, man erwarte von Schmid Aussagen darüber, ob er ein von der Hauptversammlung vor einer Woche kritisiertes Aktiengeschäft wie verlangt wieder rückabgewickelt wurde.

Am Donnerstag endete eine Frist, bis zu der Vorstandschef Schmid 68,4 Millionen Euro an die MobilCom-Tochter MCC zurück überweisen muss. Schmid hatte diese Summe ohne Kenntnis des Aufsichtsrats und seines Vorstandskollegen, Finanzchef Thorsten Grenz, an eine von seiner Ehefrau beherrschte Gesellschaft überwiesen. Das Geld war als Prämie dafür gedacht, dass Sybille Schmid-Sindram Aktien aus ihrem Besitz für ein Aktienoptionsprogramm zur Motivation des MobilCom-Vertriebs bereitstellte. Die Hauptversammlung hatte Schmid daraufhin vor einer Woche die Entlastung verwehrt und ihm eine einwöchige Frist gesetzt, um die Transaktion rückgängig zu machen.

Der mit 28,5 Prozent an MobilCom beteiligte französische Telefonkonzern sucht seit Wochen nach einem Weg, um Schmids Anteil an der von ihm gegründeten Firma zu übernehmen, ohne dass deren hohe Schulden die eigene Bilanz belasten. Bei MobilCom stehen in den nächsten Wochen fällige Verbindlichkeiten von rund 4,7 Milliarden Euro zur Umschuldung an.

Schmid hatte mehrere Wochen lang mit France Telecom (Paris: 13330.PA - Nachrichten) um die künftigen Investitionen in die vor der Markteinführung stehende Mobilfunktechnik UMTS gestritten und sich schließlich bereit erklärt, seine Anteile für 22 Euro je Aktie an ein Bankenkonsortium abzugeben.


DSW FORDERT KAUFANGEBOT FÜR ALLE AKTIONÄRE

Bei den Verhandlungen geht es auch darum, ob die freien Aktionäre eine Kaufangebot in gleicher Höhe wie Schmid erhalten. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) forderte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen eindringlich auf, sich für ein Übernahmeangebot an die freien Aktionäre einzusetzen. France Telecom habe sich bislang zu einer entsprechenden Verpflichtung nicht abschließend geäußert. Der Konzern vertrete offenbar die Ansicht, bereits vor In-Kraft-Treten des neuen Übernahmerechts die Kontrolle bei MobilCom übernommen zu haben.

Seit Anfang 2002 muss ein Aktionär bei Überschreiten einer Beteiligungsgrenze von 30 Prozent ein Kaufangebot an alle Aktionäre unterbreiten.



Gruß Pichel
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