Der Bilanz auf den Zahn fühlen
6. März 2001 Die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Geschäftsbericht dokumentiert den Geschäftsverlauf einer Periode. Experten begnügen sich jedoch nicht mit den einfachen Daten, sondern bereiten die im Geschäftsbericht gelieferten Zahlen auf und fühlen so dem Unternehmen auf den Zahn. Analysten bedienen sich dabei häufig der Kennzahlenanalyse, wobei bestimmte Bilanz- und Erfolgsgrößen zueinander ins Verhältnis gesetzt werden.
Eine einzelne Kennzahl beantwortet noch keine Frage. Die Kraft der Kennzahlenanalyse liegt im Vergleich mit der allgemeinen Wirtschaftslage eines Landes, dem wichtigsten Wettbewerber des Konzerns oder mit den Kennzahlen des Unternehmens in der Vergangenheit. Mit ihrer Hilfe kann der Investor wichtige Informationen aus dem Geschäftsbericht ziehen und so zwischen den Zeilen lesen.
Die interne Finanzkraft
Die Liquiditätskennzahlen gehen der Frage auf den Grund, ob das Unternehmen seine Rechnungen bezahlen kann. Die Liquidität ersten Grades setzt dabei die Zahlungsmittel ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Zur Liquidität zweiten und dritten Grades gelangen Analysten, indem sie zu den Zahlungsmitteln die kurzfristigen Forderungen und Vorräte hinzuaddieren und dann ebenfalls zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis setzen. Diese Liquiditäts-Kennzahlen liefern jedoch nur Aussagen über die Zahlungsfähigkeit an einem Stichtag, der zudem bereits vergangen ist.
Deswegen liefert der Cash Flow, der die Situation in der Kasse eines Unternehmen über eine Periode hinweg aufzeigt, bessere Hinweise auf die Liquiditätslage. Den dynamischen Verschuldungsgrad ermitteln Analysten, indem sie das Fremdkapital durch den Cash Flow dividieren. Diese Kennzahl gibt an, wie schnell das Unternehmen mittels der erwirtschafteten Liquidität die Verschuldung abbauen kann.
Investitionsanalyse zeigt Wachstum
Ziel der Investitionsanalyse ist es, aus der Vermögensstruktur Aussagen über die künftige Zahlungsfähigkeit abzuleiten. Die Anlageintensität setzt das Anlagevermögen zum Gesamtvermögen in der Bilanz ins Verhältnis. Eine hohe Anlagenintensität beurteilen Kreditgeber skeptisch, weil der erwartete Mittelrückfluss in der fernen Zukunft liegt. Die Investitionsquote ist das Verhältnis zwischen den Nettoinvestitionen zum Sachanlagenvermögen am Jahresbeginn. Eine hohe Investitionsquote bedeutet, dass das Unternehmen wächst. Andererseits hat es einen hohen Kapitalbedarf, der durch einbehaltene Gewinne oder durch fremde Mittel finanziert werden muss.
Das Risiko der kurzen Darlehen
Das Finanzierungsrisiko schätzen Analysten durch den statischen Verschuldungsgrad und die Eigenkapitalquote. Beim Verschuldungsgrad teilt die Bilanzanalyse das Fremdkapital durch das Eigenkapital. Ein hoher Verschuldungsgrad signalisiert ein hohes Finanzierungsrisiko. Das Eigenkapital geteilt durch das Gesamtkapital ergibt die Eigenkapitalquote. Ist diese gleich 100 Prozent, so hat das Unternehmen kein Finanzierungsrisiko. Verringert sich die Eigenkapitalquote im Vergleich zum Vorjahr, sollten Investoren die Ursache suchen. Das Management kann beispielsweise aus strategischen Gründen die Quote gesenkt haben, oder aber Verluste haben das Eigenkapital schrumpfen lassen. Dann sollten beim Investor alle Ampeln auf rot schalten.
Interessant ist auch der Branchenvergleich bei der Fremkapitalzinslast. Hierbei teilen Analysten die Zinsen durch das Fremdkapital. Hat ein Unternehmen höhere Fremdkapitalzinslast als die Wettbewerber, kann sich dahinter eine schlechtere Bonität der Aktiengesellschaft verbergen, die durch einen Risikoaufschlag am Kapitalmarkt bezahlt werden muss.
Auf die Rendite kommt's an
Die Rentabilitätsanalyse setzt den erwirtschafteten Erfolg ins Verhältnis zum Kapitaleinsatz. Bei der Gesamtkapitalrentabilität teilen die Experten den Gewinn plus die Fremdkapitalzinsen durch das Gesamtkapital. Diese Größe ist für den Unternehmensvergleich besser geeignet als die Eigenkapitalrentabilität, die lediglich den Jahresüberschuss durch das Eigenkapital teilt. Aktionäre sind vor allem an den Wachstumspotenzialen eines Unternehmens interessiert. Denn hohes Wachstum bei entsprechenden Gewinnen bedeutet hohe Aktienkurse. Dies ermitteln Analysten mit der nachhaltigen Wachstumsrate. Hierbei wird der nicht ausgeschüttete Gewinn als Prozentsatz zum Jahresüberschuss mit dem Eigenkapitalrentabilität multipliziert. Denn der im Unternehmen verbleibende Gewinn erhöht die Ertragskraft.
das Zentrum der Macht
6. März 2001 Die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Geschäftsbericht dokumentiert den Geschäftsverlauf einer Periode. Experten begnügen sich jedoch nicht mit den einfachen Daten, sondern bereiten die im Geschäftsbericht gelieferten Zahlen auf und fühlen so dem Unternehmen auf den Zahn. Analysten bedienen sich dabei häufig der Kennzahlenanalyse, wobei bestimmte Bilanz- und Erfolgsgrößen zueinander ins Verhältnis gesetzt werden.
Eine einzelne Kennzahl beantwortet noch keine Frage. Die Kraft der Kennzahlenanalyse liegt im Vergleich mit der allgemeinen Wirtschaftslage eines Landes, dem wichtigsten Wettbewerber des Konzerns oder mit den Kennzahlen des Unternehmens in der Vergangenheit. Mit ihrer Hilfe kann der Investor wichtige Informationen aus dem Geschäftsbericht ziehen und so zwischen den Zeilen lesen.
Die interne Finanzkraft
Die Liquiditätskennzahlen gehen der Frage auf den Grund, ob das Unternehmen seine Rechnungen bezahlen kann. Die Liquidität ersten Grades setzt dabei die Zahlungsmittel ins Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Zur Liquidität zweiten und dritten Grades gelangen Analysten, indem sie zu den Zahlungsmitteln die kurzfristigen Forderungen und Vorräte hinzuaddieren und dann ebenfalls zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten ins Verhältnis setzen. Diese Liquiditäts-Kennzahlen liefern jedoch nur Aussagen über die Zahlungsfähigkeit an einem Stichtag, der zudem bereits vergangen ist.
Deswegen liefert der Cash Flow, der die Situation in der Kasse eines Unternehmen über eine Periode hinweg aufzeigt, bessere Hinweise auf die Liquiditätslage. Den dynamischen Verschuldungsgrad ermitteln Analysten, indem sie das Fremdkapital durch den Cash Flow dividieren. Diese Kennzahl gibt an, wie schnell das Unternehmen mittels der erwirtschafteten Liquidität die Verschuldung abbauen kann.
Investitionsanalyse zeigt Wachstum
Ziel der Investitionsanalyse ist es, aus der Vermögensstruktur Aussagen über die künftige Zahlungsfähigkeit abzuleiten. Die Anlageintensität setzt das Anlagevermögen zum Gesamtvermögen in der Bilanz ins Verhältnis. Eine hohe Anlagenintensität beurteilen Kreditgeber skeptisch, weil der erwartete Mittelrückfluss in der fernen Zukunft liegt. Die Investitionsquote ist das Verhältnis zwischen den Nettoinvestitionen zum Sachanlagenvermögen am Jahresbeginn. Eine hohe Investitionsquote bedeutet, dass das Unternehmen wächst. Andererseits hat es einen hohen Kapitalbedarf, der durch einbehaltene Gewinne oder durch fremde Mittel finanziert werden muss.
Das Risiko der kurzen Darlehen
Das Finanzierungsrisiko schätzen Analysten durch den statischen Verschuldungsgrad und die Eigenkapitalquote. Beim Verschuldungsgrad teilt die Bilanzanalyse das Fremdkapital durch das Eigenkapital. Ein hoher Verschuldungsgrad signalisiert ein hohes Finanzierungsrisiko. Das Eigenkapital geteilt durch das Gesamtkapital ergibt die Eigenkapitalquote. Ist diese gleich 100 Prozent, so hat das Unternehmen kein Finanzierungsrisiko. Verringert sich die Eigenkapitalquote im Vergleich zum Vorjahr, sollten Investoren die Ursache suchen. Das Management kann beispielsweise aus strategischen Gründen die Quote gesenkt haben, oder aber Verluste haben das Eigenkapital schrumpfen lassen. Dann sollten beim Investor alle Ampeln auf rot schalten.
Interessant ist auch der Branchenvergleich bei der Fremkapitalzinslast. Hierbei teilen Analysten die Zinsen durch das Fremdkapital. Hat ein Unternehmen höhere Fremdkapitalzinslast als die Wettbewerber, kann sich dahinter eine schlechtere Bonität der Aktiengesellschaft verbergen, die durch einen Risikoaufschlag am Kapitalmarkt bezahlt werden muss.
Auf die Rendite kommt's an
Die Rentabilitätsanalyse setzt den erwirtschafteten Erfolg ins Verhältnis zum Kapitaleinsatz. Bei der Gesamtkapitalrentabilität teilen die Experten den Gewinn plus die Fremdkapitalzinsen durch das Gesamtkapital. Diese Größe ist für den Unternehmensvergleich besser geeignet als die Eigenkapitalrentabilität, die lediglich den Jahresüberschuss durch das Eigenkapital teilt. Aktionäre sind vor allem an den Wachstumspotenzialen eines Unternehmens interessiert. Denn hohes Wachstum bei entsprechenden Gewinnen bedeutet hohe Aktienkurse. Dies ermitteln Analysten mit der nachhaltigen Wachstumsrate. Hierbei wird der nicht ausgeschüttete Gewinn als Prozentsatz zum Jahresüberschuss mit dem Eigenkapitalrentabilität multipliziert. Denn der im Unternehmen verbleibende Gewinn erhöht die Ertragskraft.
das Zentrum der Macht