Anschlag auf die Brooklyn Bridge geplant?In New York geht die Angst vor einem neuen Terroranschlag um. Nachdem die Polizei ein verdächtiges Paket gefunden hat, wurde jetzt sogar die Brooklyn Bridge gesperrt. Auch Miss Liberty steht unter höchstem Schutz.
New York - Die Bundeskriminalpolizei FBI berichtete von Drohungen mit einem Anschlag auf bekannte Wahrzeichen wie die Freiheitsstatue und die Brooklyn Bridge. An mehreren markanten Plätzen wurden die Polizeipatrouillen verstärkt.
Die Brücke, die Manhattan mit Brooklyn verbindet, wurde am Mittwochmorgen gesperrt, nachdem die Polizei auf ein verdächtiges Paket hingewiesen worden war. Ob dies in Zusammenhang mit der FBI-Warnung stand, war zunächst nicht klar. Polizeichef Raymond Kelly erklärte, die New Yorker Polizei sei auf alle Möglichkeiten vorbereitet.
Die Hinweise auf einen möglichen Anschlag stammten nach Informationen aus Justizkreisen von einem Häftling. Keine Erkenntnisse hat das FBI nach eigenen Angaben über Zeitpunkt und Art eines Anschlags. New York bereitet sich derzeit auf den Memorial Day am kommenden Montag vor, an dem die USA ihrer Kriegstoten gedenken. Dazu findet in New York eine Flottenfeier statt, zu der 6000 Marinesoldaten erwartet werden. Im New Yorker Hafen präsentieren sich 22 Schiffe der Atlantikflotte, zu deren Besuch die Öffentlichkeit eingeladen ist.
Bürgermeister Michael Bloomberg erklärte, es gebe keinen Grund, warum sich die Einwohner nicht auf die Flottenschau freuen sollten. "Je mehr Leute auf der Straße sind, desto sicherer wird diese Stadt sein", sagte Bloomberg. Zudem handle es sich glücklicherweise bei den meisten Drohungen um üble Scherze. Auch Gouverneur George Pataki rief die Bevölkerung im Staat New York auf, die Metropole zu besuchen: "Wir können nicht zulassen, dass Drohungen unsere Freiheit und unsere Zuversicht rauben."
Anlässlich der Flottenschau wurden Sicherheitszonen vor dem Sitz der Vereinten Nationen und im Umkreis der Touristeninseln Ellis und Liberty Island errichtet. Dort darf sich kein Schiff mehr als 150 Meter nähern. Die Freiheitsstatue selbst ist seit den Anschlägen vom 11. September geschlossen.
In Washington ging der Internationale Währungsfonds (IWF) einem neuen Verdacht auf einen Milzbrand-Anschlag nach. IWF-Sprecher Thomas Dawson sagte am Dienstagabend in Washington, bei der Überprüfung eines Poststapels hätten die Messgeräte ausgeschlagen. Mit Blick auf einen ähnlichen Verdachtsfall bei der Weltbank sei eine zweite Untersuchung angeordnet worden. Die Weltbank hatte eines ihrer Bürogebäude für zwei Tage geschlossen und 1200 der 8500 Angestellten nach Hause geschickt, nachdem eine Routineüberprüfung der Post einen Verdacht auf Milzbrand-Erreger ergeben hatte. Ein zweiter Test verlief jedoch negativ.