Neues Jahr - neues Börsenglück?
2. Jan. 2002 Verhaltener Jahresbeginn
Der Start in das Jahr 2002 fällt an den europäischen Börsen zunächst verhalten aus. Denn vor allem die letzten Handelsminuten des vergangenen Jahres an der Wall Street stimmen etwas bedenklich, kam es dort doch zu beachtlichen Kursverlusten. Wenn auch bei eher bescheidenem Volumen. Die Halbleiterwerte allerdings profitieren von den Preiserhöhungen durch die koreanische Hynix. Die deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach Chips wieder auflebt. Einer vorbörslichen vwd-Umfrage unter sieben Marktteilnehmern zufolge steht der Dax um 20.00 Uhr bei 5.120 Punkten nach 5.160 Punkten zum Handelsschluss am letzten Handelstag des vergangenen Jahres. Dabei gehen sechs der Befragten von fallenden Kursen aus. Einer rechnet mit einem unveränderten Endstand. Die Bandbreite der Schätzungen liegt zwischen 5.080 und 5.160 Punkten
Bund-Future tendiert fest
Die amerikanischen Rentenpapiere lieferten dem Bund-Future gute Vorgaben. Der startet mit einem Plus von 50 Stellen bei 107,29 Prozent in den Handel. Anleger spekulieren auf Grund sinkender Preise auf weitere Leitzinssenkungen.
Euro in Europa etwas fester
Etwas fester tendiert der Euro am Mittwoch im frühen europäischen Handel. Am Morgen kostet ein Euro 0,8931 Dollar nach 0,8905 Dollar am Montagabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 131,45 Yen nach 131,15 Yen im späten New Yorker Handel.
Feiertag in Tokio
Auf Grund eines Feiertages ist die Börse in Tokio geschlossen.
Aktien Hongkong am Mittag etwas leichter
Etwas leichter tendieren die Aktien an der Börse in Hongkong am Mittwoch gegen Mittag (Ortszeit). Der Hang-Seng-Index sinkt um 0,4 Prozent oder 49,78 auf 11.347,43 Punkte. Die Titel der Versorger entwickeln sich jedoch mit einem Plus von 0,2 Prozent im Schnitt besser als der Markt, sagen Händler. Marktbeobachter gehen davon aus, dass der Index im weiteren Verlauf der Woche zwischen 11.013 und 11.505 Punkten tendieren wird. Die Investoren würden noch auf die Bekanntgabe von US-Unternehmenszahlen im späteren Verlauf des Januars warten, heißt es.
Wall Street geht schwach aus dem Jahr 2001
Mit einem Kursverlust von 1,14 Prozent auf 10.021,5 Zähler beendete der Dow Jones das Jahr 2001. Die Nasdaq verabschiedete sich mit einem Minus von 1,85 auf 1.950,40 Zähler.
Gewinnmitnahmen führten im Dow zu Kursverlusten auf breiter Front. Gerade einmal Honeywell und Coca-Cola konnten sich mit plus-minus Null einigermaßen halten. Eastman Kodak dagegen gab 3,44 Prozent auf 29,43 Dollar, nach, gefolgt von Intel mit minus 2,45 Prozent und Microsoft mit minus 2,36 Prozent. Ein ähnliches Bild bot sich an der Nasdaq. JDS Uniphase konnten 2,6 Prozent auf 8,68 Dollar zulegen, während auf der Verliererseite vor allem Imclone aus dem Rahmen fiel und happige 16 Prozent auf 46,46 Dollar nachgab. Das Unternehmen muss offensichtlich zumindest Verzögerungen bei der Zulassung eines seiner Medikamente hinnehmen, auf das die Märkte bei der Bewertung der Aktie schon große Stücke gesetzt hatten. Starke Verluste gab es aber auch bei den Technologiewerten. Allen voran PMC-Sierra mit einem Verlust von 6,67 Prozent und Rational Software mit einem Minus von 6,25 Prozent auf 19,50 Dollar.
US-Anleihen beschließen das Jahr 2001 freundlich
Die amerikanischen Rentenmärkte tendierten am letzten Handelstag des Jahres 2001 freundlich. Die zehnjährigen Papiere stiegen von 99 5/32 bis auf 99 29/32 im Hoch und gingen mit 99 24/32 und einer Rendite von 5,03 Prozent aus dem Markt. Die 30-jährige Treasury stieg von 97 20/32 auf 98 25/32 im Hoch und ging mit 98 19/32 und einer Rendite von 5,47 Prozent aus dem Markt. Der Markt profitierte von den Kursverlusten an der Börse. Allerdings war das Volumen dünn und die Preisbewegungen teilweise erratisch.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg
Medienschau
2. Jan. 2002
Unternehmensnachrichten
Hynix erhöht Preise
Der global drittgrößte koreanische Halbleiterproduzent Hynix erhöht die Preise für langfristige Kontrakte zum dritten Mal innerhalb eines Monats und reagiert damit auf steigende Preise im Spot-Handel. Die Preise seien um 30 Prozent erhöht worden. Der Preis für einen 128-MB-DRAM-Chip ist seit Dezember 2001 um 61 Prozent gestiegen, nachdem PC-Hersteller geordert haben. (Bloomberg)
Grenkeleasing wächst um 33 Prozent
Das Neugeschäft von Grenkeleasing wuchs im vierten Quartal 2001 um 33 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit beschleunigte sich das Wachstum (3. Quartal: plus 27,5 Prozent) gegenüber dem dritten Quartal. Mit einem Ergebnis des Neugeschäfts (Summe der Anschaffungskosten neu erworbener Leasinggegenstände) von 234,5 Millionen Euro (Vorjahr: 178 Millionen Euro) konnte die Grenkeleasing das Jahr 2001 abschließen. Das entspricht einem Wachstum des Neugeschäfts für das gesamte Jahr von 31,5 Prozent. Die Marge des Neugeschäfts (Deckungsbeitrag 1), aus der sich im Verlauf eines Vertrages das Finanzergebnis ergibt, stieg deutlich um 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Überdurchschnittlich zur Entwicklung trugen die Auslandstöchter der Grenkeleasing bei. (Ad-hoc)
Merck plant Zukäufe in der Spezialchemie
Der Chemie- und Pharmakonzern Merck will sich mit Zukäufen in der neu ausgerichteten Sparte Spezialchemie verstärken. “Gebiete in denen wir aktiv sondieren, sind Elektronikchemikalien und Life-Science sagt Vorstand Thomas Schreckenbach. Allerdings werde man in der Chemiesparte sicherlich keine Großakquisitionen tätigen, sondern eher mittelgroße Zukäufe, mit denen man sich gezielt Technologien oder Produkte erschließen. (FTD, S. 14)
Unilever will Erträge steigern
Das Unternehmen glänzt mit zweistelliger Gewinnmarge. Auch in kommenden Jahr wird der Ertrag stärker als der Umsatz steigen. Dabei will man sich auf die Margarine-Fertigung konzentrieren. (Frankfurter Allgemeine Zeitung, S. 22)
Transtec verstärkt sich im Vorstand
Dieter Weißhaar, ehemaliger Geschäftsführer der ThyssenKrupp Information Services, wurde zum 1.1.2002 zum Vorstand Vertrieb und Marketing von transtec ernannt. (Ad-hoc)
Wirtschaftsnachrichten
Fallende Preise in Thailand
In Thailand sind die Konsumentenpreise im dritten Monat in Folge gefallen, im Dezember um 0,3 Prozent. Die zahme Inflationsentwicklung hat es der Zentralbank in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit 2,5 Jahren möglich gemacht, die Leitzinsen zu senken. (Bloomberg)
Inflation in Indonesien auf hohem Niveau stabil
Die Inflation in Indonesien, die höchste in Asien, ist mit 12,6 Prozent gestiegen im Dezember 2001. Analysten hatten 13,9 Prozent erwartet. Im November war sie noch um 12,9 Prorzent gestiegen. (Bloomberg)
Ifo fodert Reform der EZB
Nach Ansicht des Ifo-Ökonomen Hans-Werner Sinn müssen die Entscheidungsstrukturen in der Europäischen Zentralbank (EZB) geändert werden, damit die Währungsunion weiterentwickelt werden kann. (FTD, S. 33)
IG Metall bekräftigt Tarifforderungen von sechs bis sieben Prozent
Die Gewerkschaften haben zum Jahresauftakt ihr Festhalten an den hohen Lohnforderungen bekräftigt. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel bezeichnete die Forderungen von sechs bis sieben Prozent für seine Gewerkschaft als angemessen. Viele Unternehmen hätten gut verdient, sagte er der neuen Ausgabe des “Stern“. “Die Jahresbilanzen weisen zumeist hervorragende Gewinne aus.“IG-Metall-Vize Jürgen Peters verwies darauf, dass die moderaten Abschlüsse der vergangenen Jahre nicht zu mehr Stellen geführt hätten. Das Verhältnis “niedrige Löhne schafft Arbeitsplätze“ stimme nicht. (vwd)