Dax gehalten erwartet
10. April 2003 Die Besorgnis über die Entwicklung der US-Wirtschaft hat am Donnerstag an den fernöstlichen Märkten die Erleichterung über den Fall Bagdads überlagert. An vielen asiatischen Aktienmärkten gab es Verluste. Diese Entwicklung dürfte sich auch in Europa fortsetzen. Denn nachdem die „Kriegseuphorie“ verflogen ist, werden sich die Marktteilnehmer wieder an den ökonomischen Fakten orientieren. Und diese deuten eher auf Rezession als auf eine Erholung hin. Ohne Wirtschaftswachstum können aber Unternehmen ihre Umsätze nicht steigern und die Gewinne nur in Form von Kostensenkungen. Das begrenzt auf Grund der teilweise noch hohen Bewertungen die Kursfantasie. Anleihen weiter mit freundlichem Unterton Der Irakkrieg tritt weiter in den Hintergrund, die Märkte gehen immer mehr zur Normalität über. Der Blick richtet sich nun wieder verstärkt auf die Entwicklung nach dem Ende des Konfikts und die fundamentale Wirtschaftsentwicklung. Und von dieser Seite gibt es wenige Lichtblicke. Das dürfte die Rentenmärkte wieder etwas freundlicher tendieren lassen. Euro zeigt sich zum Dollar gut behauptet In einem weitgehend richtungslosen Handel notiert der Dollar an den Devisenmärkten am Donnerstag kaum verändert. Der Dollar liegt bei 119,90 Yen, so gut wie unverändert zum späten US-Handel mit 120,20 Yen. Der Euro liegt bei 1,0793 Dollar nach einem New Yorker Schlusskurs von 1,075 Dollar. „Die Funktion des Kriegs als Marktfaktor geht zurück", sagte ein Händler einer japanischen Bank. „Wir werden vermutlich keine klare Richtung sehen, bis wir wissen, wie der Krieg die US-Wirtschaft beeinflusst hat.“ Nikkei-Index rutscht unter 8.000-Punkte-Marke
10. April 2003 Die Besorgnis über die Entwicklung der US-Wirtschaft hat am Donnerstag an den fernöstlichen Märkten die Erleichterung über den Fall Bagdads überlagert. An vielen asiatischen Aktienmärkten gab es Verluste. Diese Entwicklung dürfte sich auch in Europa fortsetzen. Denn nachdem die „Kriegseuphorie“ verflogen ist, werden sich die Marktteilnehmer wieder an den ökonomischen Fakten orientieren. Und diese deuten eher auf Rezession als auf eine Erholung hin. Ohne Wirtschaftswachstum können aber Unternehmen ihre Umsätze nicht steigern und die Gewinne nur in Form von Kostensenkungen. Das begrenzt auf Grund der teilweise noch hohen Bewertungen die Kursfantasie. Anleihen weiter mit freundlichem Unterton Der Irakkrieg tritt weiter in den Hintergrund, die Märkte gehen immer mehr zur Normalität über. Der Blick richtet sich nun wieder verstärkt auf die Entwicklung nach dem Ende des Konfikts und die fundamentale Wirtschaftsentwicklung. Und von dieser Seite gibt es wenige Lichtblicke. Das dürfte die Rentenmärkte wieder etwas freundlicher tendieren lassen. Euro zeigt sich zum Dollar gut behauptet In einem weitgehend richtungslosen Handel notiert der Dollar an den Devisenmärkten am Donnerstag kaum verändert. Der Dollar liegt bei 119,90 Yen, so gut wie unverändert zum späten US-Handel mit 120,20 Yen. Der Euro liegt bei 1,0793 Dollar nach einem New Yorker Schlusskurs von 1,075 Dollar. „Die Funktion des Kriegs als Marktfaktor geht zurück", sagte ein Händler einer japanischen Bank. „Wir werden vermutlich keine klare Richtung sehen, bis wir wissen, wie der Krieg die US-Wirtschaft beeinflusst hat.“ Nikkei-Index rutscht unter 8.000-Punkte-Marke
Der Nikkei-Index an der Tokioter Börse ist am Donnerstag unter die 8000-Punkte-Marke gefallen. Ein Minus von 1,42 Prozent führt den Index auf 7.943,44 Zähler. Die Standardwerte seien unter anderem wegen der Unsicherheit über die Entwicklung der Weltwirtschaft nach dem Irak-Krieg unter Druck, sagte ein Marktteilnehmer. Aktien des Elektronikkonzerns Sony fielen auf ein Vierjahrestief bei 3.900 Yen, ein Minus von knapp drei Prozent. Analysten machten Verkäufe institutioneller Anleger, insbesondere von Pensionsfonds, als Auslöser des Kursrutsches aus. Der Irak-Krieg war Marktteilnehmern zufolge nicht mehr der bestimmende Faktor. „Der Krieg ist gut verlaufen, deshalb heißt es bei guten Nachrichten verkaufen und sich auf die nächste große Sache konzentrieren, nämlich die Wirtschaft", sagte Marc Desmidt von Merrill Lynch Investment Managers. Die japanische Wirtschaft gebe indes gerade wenig Grund zur Freude. Der breiter gefasste Topix-Index gab 1,20 Prozent auf 791,56 Punkte nach. Aktien Hongkong am Mittag knapp behauptet - Banken unter Druck Von seinem Tagestief gelöst, aber dennoch nur knapp behauptet zeigt sich der Aktienmarkt in Hongkong am Donnerstagmittag (Ortszeit). Der Hang-Seng-Index hat die erste Sitzungshälfte mit einem Abschlag von 0,1 Prozent oder elf Punkten auf 8.626 beendet, das Tagestief lag bei 8.564 Zählern. Short-Eindeckungen nach dem jüngsten Ausverkauf stützten den Markt etwas, heißt es. Während sich die Kurse der Immobilientitel erholen, stehen Bankentitel unter Druck. BOC geben um 1,9 Prozent auf 7,90 Hong-Kong Dollar nach, nachdem Goldman Sachs den Wert abgestuft hat. Hang Seng Bank büßen 1,3 Prozent ein. „Die Banken sind das nächste logische Verkaufsziel, da sie im Immobilien- und Privatkreditgeschäft engagiert sind, die beide unter SARS leiden“, sagt ein Marktteilnehmer. Nachbörsliche Kursbewegungen in Amerika Nach einem weiteren ernüchternden Börsenschluss an der Wall Street legten die Aktienkurse nachbörslich leicht zu. Der Nasdaq 100 After-Hours Indicator stieg um 0,19 Prozent auf 1.025,43 Zähler. Yahoo haben am Mittwoch im nachbörslichen Geschäft um 3,8 Prozent auf 23,75 Dollar zugelegt. Das Unternehmen hatte zuvor für das erste Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,08 Dollar gemeldet. Analysten hatten lediglich 0,06 Dollar erwartet. Yahoo teilte zudem mit, die Prognosen für Umsatz und Ebit für das Gesamtjahr anzuheben. Genentech gaben dagegen um 3,3 Prozent auf 35,22 Dollar nach. Genentech hatte nachbörslich seine früheren Erwartungen für das laufende Jahr bestätigt, zugleich aber gewarnt, dass sich das starke erste Quartral nicht auf das Gesamtjahr hochrechnen lasse. Im ersten Quartal hatte Genentech je Aktie 0,35 Dollar verdient und damit die Analystenprognose von im Schnitt 0,29 Dollar deutlich übertroffen. ImClone Systems rutschten um 6,7 Prozent auf 16,40 Dollar ab, nachdem das Unternehmen von der Nasdaq verlangte Fristen nicht eingehalten hat und sich damit der Gefahr eines Delisting-Verfahrens ausgesetzt hat. Sonus Networks erhielten im nachbörslichen Handel einen deutlichen Schub. Die Titel verbesserten sich um 15,5 Prozent auf 2,54 Dollar. Zuvor hatte die Gesellschaft einen Verlust von 0,02 Dollar je Aktie im ersten Qaurtal ausgewiesen. Damit lag das Unternehmen 0,02 Dollar je Aktie besser als die Analysten prognostiziert hatten. Wall Street schließt nach US-Einmarsch in Bagdad schwächer Konjunkturerwartungen und Unternehmensmeldungen haben die Wall Street nach drei Wochen Irak-Krieg wieder in den Griff bekommen. Trotz eines weitgehend kampflosen Vorrückens der US-Truppen ins Zentrum von Bagdad schlossen die Notierungen an Wall Street am Mittwoch schwächer. Der Dow Jones sank um 1,2 Prozent oder 101 Punkte auf 8.198. Der S&P-500-Index verzeichnete ein Minus von 1,4 Prozent oder zwölf auf 866 Zähler. Der Nasdaq-Composite ermäßigte sich um 1,9 Prozent oder 26 Stellen auf 1.357. Die Investoren hätten den Einmarsch der US-Streitkräfte nach drei Wochen Krieg in die irakische Hauptstadt an den Fernsehgeräten verfolgt, hieß es. Nun würden sich die Anleger wieder besinnen und somit rückten sowohl wirtschaftliche Fakten als auch konjunkturelle Probleme wieder ins Blickfeld. Einige Strategen warnten ebenso vor einer verfrühten Euphorie. Ihrer Meinung nach sollte der Krieg im Zuge der anstehenden US-Quartalsberichtssaison zunehmend in den Hintergrund rücken. “Nun wird sich wieder auf die Fundamentaldaten konzentriert“, sagte Larry Wachtel von Prudential Securities. Allerdings sähen die alles andere als gut aus, erklärte er. Mit RF Micro Devices oder Microchip Technology hätten schon einige Unternehmen unangenehm überrascht. Von insgesamt 1.002 Gesellschaften, die Prognosen auf Quartalsbasis veröffentlichen, hätten 58 Prozent ihre Schätzungen im Vergleich zu denen der Analysten zurückgenommen, heißt es in einer Studie. Nur 22 Prozent glauben, die Analystenerwartungen zu treffen. 20 Prozent rechnen mit einem Übertreffen des Konsens. Von den wirklichen “Big Playern“ bildet Yahoo! am Mittwoch nach Handelsschluss den Ausweisauftakt. Vor den Quartalszahlen des Internetkonzerns zeigten sich die Anleger skeptisch. Yahoo! verloren vier Prozent auf 22,87 Dollar. Die Analysten von J.P. Morgan haben ihr Coverage für den Wert mit einem “Neutral“-Rating gestartet. Abbott Laboratories zeigten sich am Big Board mit einem Plus von 0,7 Prozent auf 40,21 Dollar. Das Unternehmen hatte am frühen Mittwoch mitgeteilt, dass der Nettogewinn um 6,2 Prozent gesunken ist, was die Gesellschaft auch schon im März prognostiziert hatte. Der Umsatzanstieg von 9,3 Prozent hingegen übertraf die Analystenerwartungen leicht. US-Anleihen im späten New Yorker Handel fester Freundlich haben sich die Notierungen der US-Anleihen im späten New Yorker Handel am Mittwoch gezeigt. Die Anleger würden sich nach den Erfolgen der US-Streitkräfte in Bagdad wieder auf wirtschaftliche Fakten und die konjunkturellen Probleme konzentrieren. Deshalb hätten die Kurse an Wall Street nachgegeben und die Notierungen der Anleihen seien gestiegen, hieß es. Die zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 3,875 Prozent stiegen 10/32 auf 99-27/32 und rentierten mit 3,890 Prozent nach 3,931 Prozent. Die 30-jährige Anleihe mit einer Verzinsung von 5,375 Prozent erhöhte sich um 11/32 auf 107-4/32. Die Rendite sank auf 4,898 Prozent von 4,976. Drei Wochen nach Kriegsbeginn haben die US-Truppen wichtige Teile von Bagdad unter ihre Kontrolle gebracht. Eine Panzer-Kolonne der US-geführten Streitkräfte war am Mittwochnachmittag ungehindert ins Zentrum der irakischen Hauptstadt eingerückt. Unter dem Jubel der Bevölkerung sollen US-Soldaten auch in das schiitische Armenviertel Saddam City einmarschiert sein, ohne auf großen Widerstand zu stoßen. Die Anleger denken nun, dass der Krieg in seine letzte Phase eingetreten sein dürfte, sagte ein Teilnehmer. Die Regierung von Saddam Hussein habe wohl nicht mehr die Kontrolle über die Stadt. Nach Einschätzung eines Analysten dürften sich die Kurse der Anleihen- und der Aktien auch nach Kriegsende in den etablierten Handelsspannen bewegen. Die Unsicherheit über die US-Wirtschaftsentwicklung dürfte anhalten.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.