FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse

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FRÜHAUFSTEHER Der tägliche Ausblick auf die Börse

 
04.04.02 08:09
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Hürden für Aktienmärkte derzeit zu hoch


4. April 2002 Hürden für deutschen Aktienmarkt derzeit zu hoch

Wenig Hoffnung auf eine positive Überraschung machen sich am Donnerstag Händler, was die Performance am deutschen Aktienmarkt angeht. Die Vorgaben aus den USA ließen zu wünschen übrig. Allerdings habe sich nach einer von Dell bekräftigten Gewinnerwartung das nachbörsliche Geschäft freundlich entwickelt, so dass von dieser Seite eine gewisse Stütze kommen sollte. Es werde sich jedoch zeigen müssen, welche Rolle die Behauptung in einer Studie von Sal. Oppenheim spielen werde, wonach die Pensionsverpflichtungen und hohe Fehlbeträge darauf ein hohes Risiko für etliche Dax-Unternehmen darstellten. Auch wegen der dünn besetzten Nachrichtenlage stellen sich Marktbeobachter bei negativem Grundton auf einen relativ trägen Sitzungsverlauf ein.

Rentenmarkt als Hort der Sicherheit

Die Rentenmärkte haben am Mittwoch weiterhin von der Kursschwäche bei den Aktien und der Krise im Nahen Osten profitiert. Diese Tendenz dürfte sich auch am Donnerstag im deutschen Handel fortsetzen, zumal die Vorgaben aus den USA anders als am Aktienmarkt stimmen. Zur Erinnerung: Am Vortag hatte der Bund-Future 33 Basispunkte auf 105,26 Prozent gewonnen. Von der EZB-Ratssitzung wird im Übrigen keine Veränderung bei den Leitzinsen erwartet.

Euro weiter über 88 Cents

Wenig verändert tendiert der Euro am Donnerstag im asiatischen Handel. Gegen 7.25 Uhr MESZ kostet ein Euro 0,8810 Dollar nach 0,8807 Dollar am Mittwochabend in New York. Zum Yen notiert der Dollar mit 132,51 Yen nach 132,72 Yen im späten New Yorker Handel am Vorabend. Aktuell stehe der Dollar nicht zuletzt wegen der Schwäche am Aktienmarkt etwas unter Druck, heißt es. Insbesondere der Yen profitiere von der relativen Stärke des japanischen Aktienmarktes.

Aktien in Japan freundlich

Freundlich tendiert der Tokioter Aktienmarkt am Donnerstag. Bis um 7.20 Uhr MESZ gewinnt der Nikkei-255-Index 0,2 Prozent oder 26,99 Yen auf 11.427,70 Yen. Der Topix-Index verbessert sich um 0,8 Prozent oder 8,15 Stellen auf 1.092,51 Punkte. Nach Darstellung von Händlern legen die Titel in allen Branchen zu. Besonders die Aktien von Papierherstellern und Stahlerzeugern verbuchten Aufschläge, heißt es weiter. Allerdings würde ein Mangel an positiven Impulsen weitere Aufschläge begrenzen. Einige Händler hofften jedoch auf ein starkes Kaufinteresse von Fonds. Diese hatten am Vortag für kräftige Gewinne gesorgt.

Aktien Hongkong am Mittag knapp behauptet

Knapp behauptet zeigen sich die Aktienkurse am Donnerstagmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index (HSI) verliert 0,2 Prozent auf 10.808,24 Punkte. Händler sprechen von einem relativ richtungslosen Handel. Beobachter machen als Grund für die Abschläge die schwachen Vorgaben von Wall Street am Vortag sowie die Spannungen im Nahe Osten aus. Aufschläge sehen Teilnehmer allerdings bei China Mobile. Die Titel des Telekommunikationsunternehmens könnten von der Stärke von Vodafone profitieren, heißt es. Insgesamt beschreiben Händler den bisherigen Sitzungsverlauf vor dem Feiertag als eher ruhig. Wegen des Ching-Ming-Festes bleibt die Börse in Hongkong am Freitag geschlossen.

Dell hilft der US-Nachbörse

Nach den Verlusten im offiziellen Handel kam es am Mittwoch im nachbörslichen Handel zu Kursgewinnen bei den Technologieaktien. Der Nasdaq-100-Index gewann 0,5 Prozent auf 1.401,33 Zähler. Zur Stabilisierung trugen in erster Linie die von Dell bekräftigten Gewinnerwartungen sowie eine Anhebung der Umsatzprognosen bei. Der Computerbauer verbesserte sich daraufhin um 2,7 Prozent auf 26,90 Dollar. Unter die Räder kamen dagegen Bristol-Myers nach einer Gewinnwarnung. Der Chemiekonzern fiel um 16 Prozent auf 31,78 Prozent. Ähnlich erging es Compuware Corp, die nach verfehlten Analystenerwartungen um 27 Prozent auf 8,08 Dollar einbrachen.

US-Börsen schließen schwächer

Die New Yorker Aktienmärkte haben am Mittwoch im späten Geschäft ihre Verluste ausgebaut. Wachsende Sorgen um eine Eskalation der Gewalt im Nahen Osten und die kommende Bilanzsaison hätten den Verkaufsdruck verstärkt, sagten Händler. Auch die Statistiken des Institute for Supply Management (ISM), die ein verlangsamtes Wachstumstempo im US-Dienstleistungssektor zeigten, hätten auf die Stimmung der Marktteilnehmer gedrückt. Der Dow Jones verlor 1,12 Prozent auf 10.198,29 Zähler. Die Nasdaq gab 1,11 Prozent auf 1.784,35 Punkte nach.

Der Markt befürchte einen Krieg in der Nahost-Region, der den Ölpreis in die Höhe treiben und die beginnende Konjunkturerholung in den USA verlangsamen könnte, sagten Händler. Trotz internationaler Appelle zum Rückzug weitete die israelische Armee am Mittwoch ihre Offensive in den Palästinensergebieten aus und rückte mit Panzern in zwei weitere Städte im Westjordanland ein.

Im Handelsverlauf warnten weitere Technologiefirmen vor schwachen Geschäftsergebnissen und trübten damit nach Händlerangaben die Stimmung der Marktteilnehmer. „Die Feindseligkeiten im Nahen Osten eskalieren, und wir sind mitten in der Zeit der Beichten für die Technologiefirmen", sagte Philip Orlando, Chefinvestment-Officer bei Value Line Asset Management. „Es gibt Sorgen, ob sich die Konjunkturerholung in robustem Ertragswachstum niederschlagen wird. Der Weg des geringsten Widerstands ist jetzt zu verkaufen und erst später nachzufragen.“

Enttäuschende Nachrichten seien unter anderem von dem Software-Hersteller Vitria Technology gekommen, sagten Händler. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, der Verlust im ersten Quartal werde deutlich höher als von Analysten erwartet ausfallen. Der Aktienkurs brach rund 23 Prozent auf 2,63 Dollar ein. Auch der Intenet-Softwareproduzent Interwoven hatte mitgeteilt, das Unternehmen erwarte einen höheren Verlust als zunächst prognostiziert. Der Aktienkurs gab daraufhin rund 9,3 Prozent auf 5,05 Dollar nach.

Der Markt sorge sich auch um einen Anstieg des ISM-Teilindex, der die Preisentwicklung anzeige, sagte Peter Cardillo, Chefstratege bei Global Partners Securities. „Der ISM-Index zeigt, dass es einigen Druck auf die Preise gibt... und das würde bedeuten, dass die Federal Reserve handeln (die Zinsen erhöhen) könnte, bevor der Markt es erwartet.“

Der an den Finanzmärkten viel beachtete Service-Index des Institute of Supply Management (ISM, früher NAPM) lag im März bei 57,3 Punkten nach 58,7 Punkten im Februar. Ein Indexstand über 50 Punkten signalisiert eine wachsende Geschäftstätigkeit. Von Reuters befragte Analysten hatten für März den Index im Schnitt 57,0 Punkte erwartet. Positive Nachrichten des größten US-Chemiekonzerns DuPont hätten die Kursverluste nicht gebremst, sagten Händler. DuPont hatte mitgeteilt, der Konzern erwarte für das abgelaufene Quartal einen Gewinn oberhalb der Prognosen. DuPont-Aktien verloren dennoch 1,4 Prozent auf 46,67 Dollar.

US-Anleihen schließen fester

Mit fester Tendenz haben sich die US-Staatsanleihen am Mittwoch im späten Handel in New York präsentiert. Zehnjährige Papiere mit einem Kupon von 4,875 Prozent stiegen um 15/32 auf 96-30/32. Die Rendite fiel von 5,348 Prozent auf 5,272 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5,375 Prozent kletterte um 16/32 auf 95-3/32, die Rendite betrug 5,721 Prozent, nach 5,766 Prozent am Dienstag. Vor allem die Abgaben an den US-Aktienmärkten und die Lage im Nahen Osten haben den Treasurys zu den Aufschlägen verholfen, hieß es aus dem Markt. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen befinde sich nun am unteren Ende einer Spanne, in der sich die Rendite seit Anfang des vergangenen Monats bewege.

“Das ist eine wichtige Marke“, die die Notierungen testen müssten, sagte ein Analyst. Allerdings werde ein Unterschreiten dieses Niveaus von weiter sinkenden Aktienkursen oder einer weiteren Eskalation in Nahost abhängen. “Ich denke nicht, dass schwache Konjunkturdaten allein das erreichen werden“, ergänzte er. Der am Nachmittag veröffentlichte ISM-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe in den USA hat im März mit einem Stand von 57,3 Stellen einen leichten Rückschlag verzeichnet. Analysten hatten mit einem Rückgang auf lediglich 57,7 gerechnet. Auch das Pricing von Unternehmensanleihen habe die US-Staatsanleihen beflügelt. So sei es im Vorfeld der Preisfestsetzung der Anleihe von AOL Time Warner zu Glattstellungen gekommen, wovon die Staatsanleihen profitiert hätten, erläuterte ein weiterer Analyst. Vor allem im späten Sitzungsverlauf haben die Notierungen deutlich angezogen.

Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters

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Medienschau


4. April 2002


Unternehmensnachrichten

Sind Pensionsverpflichtungen eine Bedrohung für den Dax?

Pensionsverpflichtungen stellen nach Einschätzung der Privatbank Sal. Oppenheim ein bisher oft vernachlässigtes Risiko in den Bilanzen zahlreicher Unternehmen dar. Nach den Berechnungen der Finanzexperten wiesen die Pensionspläne großer Unternehmen hohe Fehlbeträge auf, schreibt das „Handelsblatt“ in seiner Donnerstagausgabe. Bei einigen Dax-Titeln klaffe eine Lücke zwischen Pensionsverpflichtungen und dem aktuellen Wert der dafür vorgesehen Mittel. Sollten sich die Vermögensanlagen schlechter entwickeln als geplant, dann müssten die Unternehmen mehr Mittel ertragsmindernd zurücklegen.

Dell bekräftigt Gewinnerwartung

Der weltgrößte Hersteller von Personalcomputern, Dell Computer Corp, hat seine Umsatzprognose für das laufende erste Quartal leicht angehoben und die Gewinnprognose bekräftigt. Dell erwarte jetzt im Quartal zum Ende April einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorquartal von zwei Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar, teilte der in Round Rock im US-Bundesstaat Texas ansässige Konzern am Mittwoch vor einem Analystentreffen in New York mit. Im Februar hatte der Konzern noch einen Rückgang zwischen drei und fünf Prozent von den im vierten Quartal verbuchten 8,7 Milliarden Dollar Umsatz prognostiziert. (Reuters)

Bristol-Myers senkt Gewinnprognose

Das Pharmaunternehmen Bristol-Myers Squibb Co hat seine Gewinnprognose gesenkt. Wie das Unternehmen am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte, werde der Gewinn im ersten Quartal die Erwartungen nicht erfüllen. Im nachbörslichen Handel fielen Bristol-Myers um 11 Prozent auf 33,40 Dollar. Bristol-Meyers rechnet mit einem operativen Gewinn zwischen 44 und 47 Cent je Aktie. Eine von der Firma Thomson Financial/First Call durchgeführte Umfrage bei Analysten hatte einen Durchschnittsgewinn von 56 Cent je Aktie in Aussicht gestellt. Der Gewinn für das ganze Jahr 2002 wird nach der abwärts berichtigten Prognose um 25 bis 30 Prozent niedriger sein als der für 2001 ausgewiesenen Gewinn von 2,41 Dollar je Aktie, sagte Bristol-Meyers. (dpa)

Holcim 2001 mit Gewinnrückgang

Der Schweizer Zementkonzern Holcim hat im Geschäftsjahr 2001 einen Gewinnrückgang von 8,4 Prozent auf 812 (Vorjahr 886) Millionen Schweizer Franken verzeichnet. Holcim will weiteren Angaben vom Donnerstag zufolge eine unveränderte Dividende von fünf Franken je Inhaberaktie und einem Franken je Namensaktie ausschütten. Der Nettoverkaufsertrag blieb 2001 mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 13,664 (13,531) Milliarden Franken stabil. Der Betriebsgewinn sank um 2,8 Prozent auf 1,945 (2,001) Milliarden Franken. Holcim rechnet damit, im laufenden Jahr 2002 das erreichte finanzielle Niveau zu halten oder sogar zu übertreffen. (Reuters)



Wirtschaftsnachrichten

Experten - Im März knapp 4,16 Millionen Arbeitslose

Die Zahl der Arbeitslosen ist im März nach Einschätzung von Experten einem Zeitungsbericht zufolge unbereinigt leicht gesunken. Die Zahl der Arbeitslosen belaufe sich auf knapp 4,16 Millionen, berichtete die „Bild"-Zeitung vorab aus ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf Prognosen von Arbeitsmarkt-Experten. Im Vergleich zum Vormonat sei die Gesamtzahl der Arbeitslosen damit von 4,296 Millionen um rund 140.000 gesunken. Die Zahl der Arbeitslosen liege jedoch noch über der Zahl im Vorjahr. Im März 2001 seien 3,999 Millionen Arbeitslose gemeldet gewesen. Die offiziellen Arbeitsmarkt-Zahlen werden am Dienstag veröffentlicht. (Reuters)

Keine Zinsänderung bei EZB-Sitzung in Sicht

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) berät am Donnerstag in Frankfurt die aktuelle geldpolitische Lage. Volkswirte der Großbanken erwarten nicht, dass die Notenbank an der Zinsschraube dreht. Damit dürfte der wichtigste Leitzins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld bei 3,25 Prozent bleiben. Im Mittelpunkt der Sitzung wird die aktuelle Einschätzung der Konjunktur in den Euroländern stehen. (dpa)

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das Zentrum der Macht
das Zentrum d.:

Neuer Markt noch immer nicht salonfähig

 
04.04.02 08:11
3. April 2002 Der Neue Markt ist auf dem besten Weg, auch seine letzten treuen Anhänger zu vergraulen. Mit dem erneuten Rückfall auf ein Niveau unter 1.000 Punkte dokumentiert der Nemax 50 Index am Mittwoch die derzeitige Außenseiterrolle, die dieses Marktsegment spielt. Denn bei einem Tagesminus gegen 12.00 Uhr von 2,26 Prozent auf 983,11 Punkte summiert sich auch in diesem Jahr das Minus beim Nemax 50 schon wieder auf fast 15 Prozent.

Die zu Jahresbeginn nach einer fulminanten Kurserholung im vierten Quartal 2001 gehegten Hoffnungen auf eine Trendwende erweisen sich damit bisher als Trugschluss. Dabei waren die im Zuge der monatlich durchgeführten ZEW-Umfrage befragten Marktexperten im Dezember noch zuversichtlich gestimmt gewesen. Bei einer Jahresendprognose von 1.380 Punkten hatten sie da dem Nemax 50 Index nach zwei Verlustjahren in Folge noch Gewinne zugetraut.

Negativimage das Hauptproblem

Inzwischen hat sich die Stimmungslage aber wieder deutlich eingetrübt. Zumindest im Gespräch mit Händlern ergibt sich ein tristes Bild. Jetzt hält kaum jemand noch das Fähnchen hoch und sagt wieder steigende Kurse voraus. Stattdessen befürchtet man eine anhaltende Tristesse. Das Hauptproblem ist und bleibt dabei das schlechte Image des Neuen Marktes. Dieses führt dazu, dass institutionelle Anleger das ehemalige Wachstumssegment meiden.

Wer will es ihnen auch verdenken. Schließlich gab es auch im Jahr 2002 genügend Hiobsbotschaften, die dazu angetan waren, potenzielle Investoren zu vergraulen. Als wahllose Beispiele seien in diesem Zusammenhang nur die zum Teil skurril anmutenden Vorgänge um Unternehmen wie Broadvision, D.Logistics und Senator Entertainment erwähnt. Und mit Bodo Schnabel von Comroad sitzt, wie gestern bekannt wurde, ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender eines Nemax 50-Unternehmens wegen mutmaßlichen Kursbetrugs sogar in Untersuchungshaft.

Fonds leiden unter Mittelabfluss

Lug und Trug ist aber mit Sicherheit kein Umfeld, in dem sich seriose Anleger gerne tummeln. Zumal die Ausgangslage kurzfristig noch eingetrübt ist. Denn der Rückenwind, den sich Beobachter vom erwarteten konjunkturellen Aufschwung erhoffen, hat sich bisher noch nicht richtig eingestellt. Wie negativ die Grundhaltung ist, zeigt sich auch daran, dass einer weiteren Umfrage des ZEW zufolge drei Viertel von 274 befragten Finanzanalysten am Neuen Markt einen ähnlichen Skandal wie bei Enron für möglich halten (siehe Link: Wenig Vertrauen in Neuer Markt-Unternehmen).  

Gebremst wird das Interesse von Seiten der Fonds aber auch durch die anhaltenden Fondsabflüsse. Wie im Handel zu hören ist, zogen Fondssparer auch im März weiter Kapital aus den am Neuen Markt aktiven Fonds ab. Als Folge davon fehlen den Fondsmanagern selbst die Mittel für Engagements bei gut geführten Gesellschaften, während man sich weiterhin rigoros von den skandalumwitterten Papieren trennt. „Schrott wird ausgemistet und gleichzeitig fehlt es an Interesse an Qualitätspapieren“, beschreibt ein Händler die Lage.

Bleibt nur zu hoffen, dass der Nemax 50 Index nicht auch noch unter die Unterstützung bei 950 Punkten fällt. Denn dann hätte sich auch charttechnisch gesehen die Situation wieder nachhaltig eingetrübt.

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Im Chart sehen Sie den Kursverlauf des Nemax 50 Index seit Juli 1999.

Text: @JüB
Bildmaterial: dpa



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das Zentrum der Macht
klecks1:

Morgen dZ

 
04.04.02 08:14
Diesen Thread hatte ich schon vermisst. Schönen Tag für Dich und Deine family
das Zentrum d.:

Herlitz wird fallen gelassen

 
04.04.02 08:16
3. April 2002 Der Papier- und Bürowarenhersteller Herlitz ist pleite. Nach dem Scheitern der Gespräche über eine Länderbürgschaft hat das Berliner Traditionsunternehmen ein Insolvenzverfahren beantragt. Bis zu 3.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Ursache für den Insolvenzantrag ist der Streit der Länder Berlin und Brandenburg mit den Banken um eine Bürgschaft für das angeschlagene Unternehmen. Die Banken, die zugleich Herlitz- Mehrheitseigner sind, hatten die Bereitstellung des beantragten Bürgschaftsvolumens von 20 Millionen Euro gefordert. Dies galt als Voraussetzung für einen Kredit in Höhe von 30 Millionen Euro. Berlin und Brandenburg wollten nach Bankenangaben nur neun Millionen Euro sichern.

Aktien brechen ein

Am Abend teilte Herlitz dann mit, dass in dem erneuten Dialog zwischen Vertretern der Landesregierungen Berlin und Brandenburg und der Deutschen Bank am Dienstag keine Bürgschaftszusage in beantragtem Umfang zu Stande gekommen sei. Die Banken verlängerten daher ihre Kreditlinien nicht weiter. Der Vorstand der Herlitz AG und der Herlitz PBS AG sehe sich deshalb gezwungen, das Insolvenzverfahren über das Vermögen der beiden Gesellschaften zu beantragen.

Die Aktie von Herlitz brach drastisch ein. Am Mittwochvormittag notierte das Papier mit knapp 50 Prozent im Minus.

Kritik an Banken

Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) hatte sich bereits vor Bekanntgabe des Insolvenzantrags enttäuscht über das Verhalten der Banken gezeigt, denen Brandenburg nach seinen Worten „sehr weit entgegengekommen“ sei. Ein Sprecher der Staatskanzlei sagte, im Auftrag Stolpes sei ein Angebot unterbreitet worden, das die Weiterführung von Herlitz ermöglicht hätte. Aus der Wirtschaftsverwaltung verlautete, die Banken müssten angesichts ihrer Beteiligung von etwa 70 Prozent an Herlitz einen „gewissen Beitrag leisten“. Ein Bankenvertreter sagte dazu, es sei keine Frage, dass auch die Banken ihren Teil leisteten, etwa über einen Forderungsverzicht.

Kritik an Berlin

Auch der Betriebsratschef von Herlitz, Christian Petsch, hat den Banken die maßgebliche Schuld für die Existenzkrise des Unternehmens gegeben. „Was die Banken gemacht haben, ist unverantwortlich". Die Bankengläubiger hätten es an jeglichem Verantwortungsbewusstsein für das Unternehmen und seine gut 3000 Beschäftigten fehlen lassen. Hart ging Petsch zudem mit dem Berliner Senat ins Gericht. „Ich fühle mich auch enttäuscht von der Berliner Politik", sagte Petsch. Die habe das Thema einer Bürgschaft für Herlitz, im Gegensatz zur brandenburgischen Landesregierung, „nicht ernst genug genommen".

Der Insolvenzantrag müsse nicht das Ende des Unternehmens bedeuten, sagte hingegen ein Sprecher des Berliner Senats. Es bestünde die Chance, dass Herlitz „die wie Mühlsteine um den Hals hängenden Altlasten loswerde“.


Text: @mey


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Die Logik von Insolvenz

 
04.04.02 08:18
Von Markus Zydra


3. April 2002 Holzmann, Fairchild Dornier, Schmidtbank, Herlitz - womöglich sogar Kirch. Deutschland erlebt eine Reihe von prominenten Insolvenzfällen. Und immer wieder hört man Hilferufe, die an die Politik gerichtet sind. Doch ist das der richtige Weg?

Die verschleppte Holzman-Pleite hat gezeigt, dass öffentliche Gelder hier sehr schnell und äußerst ineffizient versenkt werden können, einer maroden Firma mithin nur noch ein politisches Gnadenbrot gereicht wird, das betriebs- und volkswirtschaftlich jeglicher Vernunft widerspricht.

Kreative Zerstörung führt zur Pleiten

Der große Ökonom Joseph Schumpeter hat wie kaum ein anderer die Prinzipien der Marktwirtschaft sehr plastisch beschrieben. Der Prozess der kreativen Zerstörung, so Schumpeter, ist dem Kapitalismus zu eigen - der unternehmerische Wettbewerb findet seinen Ausdruck darin, dass Marktanteile sich verschieben, einige Anbieter verschwinden, neue Produzenten dazustoßen. So war es immer, und so wird es bleiben. Zigtausende Betriebe gehen in Deutschland jedes Jahr pleite - von den wenigsten nimmt man öffentlich Notiz.

Der Ausleseprozess um die besten Produkte und Dienstleistungen fordert Tribut. Für die Betroffenen, Arbeitnehmer und Konzernchefs gleichermaßen, ist dies tragisch. Den einen droht die Arbeitslosigkeit, den anderen, finanziell abgesichert, das Versagerimage auf hohem Niveau.

Mix an Gründen für Insolvenz

Die Gründe für eine Insolvenz sind dabei mannigfaltig: Mitunter handelt es sich um das persönliche Versagen der Bosse, doch meist ist sie die Konsequenz aus wegbrechenden Märkten, zu hohen Verbindlichkeiten, zu hohen Betriebskosten und dem Aufkommen neuer Konkurrenz.

Die Übergabe der Geschäfte an den Insolvenzverwalter ist der letzte Schritt. Er kann vollständig abwickeln, das Unternehmen filetieren und in Teilen abstoßen oder einen Sanierungsplan für ein mögliches lukratives Kerngeschäft entwickeln. Die Insolvenz ist keine Schande, sondern die systemische Folge des Kapitalismus, der nicht planerisch statisch, sondern ständig im Fluss ist.

Politische Hilfe unerwünscht

Man kann kranke Unternehmen nur sehr schwer retten, die Politik sollte sich dabei ganz heraus halten. Denn politische Hilfe wirkt insgesamt als moralische Falle: Die Marktdisziplin der Unternehmen verschlechtert sich, wenn Regierungen zur Rettung bei Fuß stehen. Konzerne gehen dann nämlich tendenziell Risiken ein, die sie sonst nicht eingehen würden. Und die Arbeitnehmer? Ihnen wird durch politischen Aktivismus vorgegaukelt, Sicherheit zu haben: Ein Trugschluss - denn das böse Ende kommt immer. Dafür sorgt der Markt auf jeden Fall.


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das Zentrum d.:

EZB gibt Ausblick

 
04.04.02 08:30
4. April 2002 Mit einer Bestätigung der Zinspolitik der ruhigen Hand rechnet die klare Mehrheit der EZB-Watcher in der Sitzung des EZB-Rates am Donnerstag, also mit einer Bestätigung des zentralen Leitzinses von 3,25 Prozent (2-Wo-Refi-Satz). Gespannt sind die Finanzmärkte auf das “Wording“ im “Introductory Statement“ des Rates, das EZB-Präsident Wim Duisenberg anschließend in der Pressekonferenz vortragen und im Frage-Antwort-Spiel mit den Medien weiter interpretieren wird.

Konkret richtet sich dabei die Spekulation auf die Einschätzung von Konjunktur- und Preisentwicklung bei einer immer noch deutlichen Geldmengenexpansion. Die Antwort darauf ist Stoff für die Zinserwartung, die sich nach oben dreht. “Unverändert herrscht an den Finanzmärkten die Überzeugung vor, dass die EZB die Leitzinsen recht bald und nachhaltig erhöhen wird. Der erste Zinsschritt um 25 Basispunkte wird zur Jahresmitte erwartet, bis Jahresende wird mit Zinsanhebungen um etwa 100 Basispunkte gerechnet.“ So schildert Michael Schubert (Commerzbank) die Markterwartungen am Dienstag.

Zinserhöhung als nächster Schritt

Vielfach wird aber von den Ökonomen hinzugefügt, dass diese Markterwartungen die Konjunkturzuversicht zu schnell hochrechnen. Aber es sind auch Besorgnisse über die Preisstabilität, die von den Ölpreisen gestört zu werden droht. Nachdem der EZB-Rat seit Wochen die Erwartung sinkender Inflationsraten laut verkündet hat, muss er nun sehr wohl besorgt sein, meint dazu Michael Hume (Lehman Brothers) und erinnert daran, dass die EZB sehr wohl nun schon für zwei bis drei Jahre ihr Stabilitätsziel verfehlt hat, das sie bekanntlich mit einem Preisanstieg (HVPI) von “unter zwei Prozent“ im Jahresdurchschnitt auf mittlere Sicht definiert hat. Die Zuversicht der EZB, dieses Stabilitätsziel werde in diesem Jahr bald und mit Sicherheit erreicht werden, sei nun schwer nachzuvollziehen. Darauf wird sich die Aufmerksamkeit in der Pressekonferenz richten.

Die Commerzbank-Ökonomen Ralph Solveen und Christoph Weil teilen noch die Zuversicht der EZB - und zwar auch nach der Meldung vom vorläufigen Anstieg der HVPI-Inflationsrate im März auf 2,5 (2,4) Prozent. Diese Rate werde wohl noch nach unten zu revidieren sein, hieß es. In den nächsten Monaten rechnen die beiden Volkswirte mit einem moderaten Presisauftrieb, aber hier wird auch die Voraussetzung genannt, dass der Ölpreisanstieg nur temporär bleibt.  Im April werde die HVPI-Inflationsrate im Euroraum erstmals seit Mai 2000 wieder unter zwei Prozent sinken.

Moderater Konjunkturaufschwung erwartet

Die Kerninflationsrate werde aber bei über zwei Prozent verharren. Die Volkswirte von Deutsche Bank Research gehen von einem “moderaten Konjunkturaufschwung“ im Euroraum aus. Die positive Wende sei im ersten Quartal 2002 erreicht worden, dabei wird ein annualisiertes Plus des BIP von 0,8 Prozent geschätzt. Erst im zweiten Quartal 2002 werde es zu einem merklichen Konjunkturaufschwung mit einem annualisierten BIP-Wachstum von zwei Prozent kommen.

Der EZB-Rat dürfte nach Meinung dieser Ökonomen erst “gegen Ende der Sommerpause“ die Zinswende einleiten: “Wir rechnen bis zum Jahresende mit ein bis zwei Zinsschritten von insgesamt 50 Basispunkten. Im Sommer 2003 dürfte die EZB eine weitgehend neutrale Zinspolitik anstreben.  Dies lässt eine Anhebung um weitere 75 Basispunkte erwarten.“



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das Zentrum der Macht
chartgranate:

sauber Zentrum,

 
04.04.02 09:38
Deine Morgennews haben schon fast Morgenmagazinstatus bei mir erreicht und sind stete Pflichtveranstaltung.....  :-)
Moin alter Gangster,was machen die Frühlingshormone??
das Zentrum d.:

so wie mein Depot - permanent steigend ;o) o.T.

 
04.04.02 09:41
chartgranate:

nanana,daß Du mir aber da nicht auf dumme

 
04.04.02 09:43
Gedanken kommst.......
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